Unter 25 europäischen Ländern belegt Deutschland bei den CO2-Emissionen seiner Neuzulassungen einen schlechten 20. Platz. Alle hier 2008 verkauften neuen Pkw hatten im Schnitt einen Ausstoß von 165 Gramm CO2 pro Kilometer, während die 2008 EU-weit verkauften Pkw im Schnitt rund elf Gramm weniger, nämlich 153,5 Gramm CO2 pro Kilometer emittierten. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Untersuchung vom Europäischen Verband für Verkehr und Umwelt "Transport & Environment" (T&E), die die Deutsche Umwelthilfe vorgestellt hat. Zum Vergleich: Im "Siegerland" Portugal betrug der durchschnittliche Wert aller verkauften Neuwagen nur 138 Gramm CO2 pro Kilometer, also 27 Gramm weniger als in Deutschland. Unter 14 ausgewerteten Herstellern in Europa schneidet Daimler mit 175 Gramm CO2 pro Kilometer am schlechtesten ab, Volkswagen liegt mit 159 Gramm auf Platz zwölf und BMW mit 154 Gramm auf Platz neun. Bei der durchschnittlichen CO2-Reduktion der Neuwagen im vergangenen Jahr sieht es für die deutschen Hersteller aber besser aus. Sie lag in Europa 2008 insgesamt bei 3,3 Prozent, und damit deutlich höher als im Vorjahr (1,7 Prozent). Europa-Effizienzsieger ist der Untersuchung zufolge BMW mit einer CO2-Reduktion von 10,2 Prozent. BMW wende im Gegensatz zu anderen deutschen Herstellern sein "Efficient Dynamics"-Programm nicht nur bei einigen Vorzeigemodellen an, sondern quer durch seine Flotte. Auch Daimler liegt mit 3,8 Prozent Effizienzgewinn über dem europäischen Schnitt, VW genau im Mittel. Die Umweltverbände Verkehrsclub Deutschland (VCD), die DUH und der WWF führen die relativ hohe Reduktion des CO2-Ausstoßes auf die Diskussion der letzten Jahre um einen europäischen CO2-Grenzwert für Pkw zurück. Letzten Winter hatte die EU-Kommission unter dem Druck der Wirtschaftskrise zwar nur einen laschen CO2-Grenzwert von 137 Gramm (inklusive sogenannter Öko-Innovationen) ab 2015 festgelegt. Ursprünglich war jedoch ein deutlich strengerer Wert vorgesehen. (mp)