Die geringe Reichweite ist neben der lückenhaften Ladeinfrastruktur ein Hauptargument der Kritiker von elektrisch angetriebenen Pkw. Nun hat die HUK Coburg 25 Millionen Fahrten mit 35.000 Fahrzeugen ausgewertet – die Gesamtfahrtstrecke belief sich auf 273 Millionen Kilometer.
Das Ergebnis: Knapp die Hälfte der Autos – 47 Prozent – wurde über den achtmonatigen Untersuchungszeitraum von Januar bis August an keinem Tag weiter als 250 Kilometer gefahren. E-Autos kämen damit nach Einschätzung des Unternehmens ohne Nachladen aus. Bei den übrigen Wagen machten Langstrecken lediglich ein Prozent der Fahrten aus.
"Großes Potenzial für kurze und mittlere Strecken"
"Für kurze und mittlere Strecken sehen wir ein großes Potenzial für E-Autos, da sich das Problem mangelnder Reichweite und Ladeinfrastruktur für viele Autofahrer nicht stellt“, sagte Vorstandsmitglied Jörg Rheinländer am Mittwoch. "Denn die E-Autos können zu Hause geladen werden."
Die Fahrzeugdaten stammten von Teilnehmern des Telematiktarifs. Die HUK und mehrere andere Versicherer bieten jungen Fahrern Rabatte, wenn diese Sensoren zur Analyse des Fahrverhaltens in ihre Autos einbauen lassen. Hauptzweck ist die Reduzierung der Unfallzahlen, da junge Fahrer überdurchschnittlich hohe Schäden verursachen. (dpa)
Torsten Amende