Nach Einschätzung der Flottenexperten von Dataforce herrscht teilweise immer noch große Unwissenheit zum Thema alternativ betriebener Fahrzeuge, gepaart mit mangelnder Informationspolitik der Hersteller. Zu diesem Ergebnis kommt die knapp 70-seitige Sonderanalyse "Powertrain" des Marktforschungs- und Beratungsinstituts. Die Studie umfasst aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Kraftstoffarten im Markt und gibt Auskunft über die Visionen der Fuhrparkleiter im Kontext Mobilität der Zukunft.
Knapp 60 Prozent aller befragten Fuhrparkleiter haben hinsichtlich alternativ betriebener Fahrzeuge eine negativ behaftete Meinung. Hauptsächlich wird hier mit einer zu geringen Reichweite argumentiert. Als Richtgröße, mit der 80 Prozent zufrieden wären, hat sich in der Befragung eine Größenordnung von 600 Kilometern Reichweite herauskristallisiert. Bemängelt werden außerdem die schlechte Ladeinfrastruktur sowie die zu hohen Anschaffungskosten. Hierbei ist jedoch ein Großteil bereit, einen geringen Teil an Mehrkosten in Kauf zu nehmen.
Wie zu erwarten sind Dieselfahrzeuge immer noch die unangefochtene Nummer eins in deutschen Fuhrparks. Es ist laut Dataforce jedoch deutlich sichtbar, dass in den letzten Jahren sowohl im Gesamt- als auch im Flottenmarkt erheblich weniger Dieselfahrzeuge zugelassen wurden. Eine Erklärung dafür biete die "Dieselkrise" in Verbindung mit den tatsächlichen und erwarteten Fahrverboten. Im Zuge dessen seien in der Vergangenheit insbesondere Benziner in Haushalten und Fuhrparks als Ersatz- beziehungsweise Alternativfahrzeuge angeschafft worden.
Neuzulassungen bei alternativen Antrieben gestiegen
Wie Dataforce erklärt, erfahren die alternativ betriebenen Fahrzeuge in den letzten Jahren prozentual einen erheblichen Anstieg bei den Neuzulassungen. Während diese im Gesamtmarkt mit 1,5 Prozent aller Neuzulassungen von den Hybriden angeführt würden, lägen im relevanten Flottenmarkt Hybride, E-Fahrzeuge sowie Plug-in-Hybride mit 1,3 beziehungsweise 1,2 Prozent gleichauf. Betrachte man die Verteilung über die unterschiedlichen Größenklassen hinweg, hätten E-Fahrzeuge in kleinen Fuhrparks deutliche die Nase vorn – mit einer kleinen Ausnahme der Hybridfahrzeug-Neuzulassungen. Diese seien teilweise in den größeren Flotten überdurchschnittlich vertreten. Das Fazit von Dataforce: "Einen Fuhrpark komplett umzustellen, passiert nicht von heute auf morgen und zudem muss eine Menge Geld investiert werden. Deshalb sollte man dem Thema etwas Geduld gegenüberbringen." (red)
Horst Honk