Nach Schätzungen von TÜV-Experten sind derzeit rund 40 Prozent aller Straßen in Deutschland stark geschädigt. Ursache für die umfangreichen Schäden ist die lang anhaltende Kälteperiode mit vielen Niederschlägen und Frost in diesem Winter. "Eintretendes Wasser setzt den Straßen bedingungslos zu", sagt Dieter Straußberger, Experte für Verkehrswege bei TÜV Rheinland. Bereits durch kleinste Risse könne das Wasser an den vorgeschädigten Stellen eindringen und den Untergrund aufweichen. Bei Frost sprenge das Wasser in den Rissen den Asphalt dann regelrecht auf. Eine hohe Verkehrsbelastung, beispielsweise durch Lkw, verstärke den Effekt. Besonders anfällig seien auch vorgeschädigte Straßen mit bereits ausgebesserten Schlaglöchern. Straßenschäden würden schnell zur Gefahr für Verkehrsteilnehmer, warnen die Experten der Prüforganisation. So könne Unachtsamkeit für Autofahrer auch teuer werden, wenn Reifen, Felgen oder Radaufhängungen Schaden nehmen. Deshalb solle man bei einsetzendem Tauwetter besonders vorausschauend fahren. Dringend empfehlen die Experten auch, Geschwindigkeitsbegrenzungen aufgrund von Fahrbahnschäden einzuhalten. Da die Mittel zur Reparatur fehlen, gehen insbesondere Kommunen zunehmend dazu über, an Schlaglochpisten Tempolimits einzurichten. Im Auftrag von Ländern und Kommunen führen die Fachleute des TÜV Rheinland bundesweit Straßen- und Radwegeuntersuchungen durch und kontrollieren dabei mehr als 50.000 Kilometer jährlich. (sn)