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Stickoxidausstoß: KBA testet mehr als 50 Fahrzeuge

11.11.2015 11:04 Uhr
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat bei mehr als 50 Fahrzeugmodellen Nachprüfungen angeordnet.

Bei mehr als 50 Modellen in- und ausländischer Hersteller will die Behörde nachprüfen, ob weitere Manipulationen des Schadstoffausstoßes, insbesondere bei Stickoxiden, stattfinden.

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Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat bei mehr als 50 Fahrzeugmodellen Nachprüfungen angeordnet. Wie die Behörde am Mittwoch bekannt gab, wird seit Ende September geprüft, ob im Markt möglicherweise weitere Manipulationen des Schadstoffausstoßes, insbesondere bei Stickoxiden (NOx), stattfinden. Auslöser waren die manipulierten Abgaswerte bei Volkswagen durch eine unzulässige Abschalteinrichtung.

Doch das mittlerweile selbst in die Kritik geratene KBA will sich nicht nur die Wolfsburger Modelle nochmals genau anschauen, sondern auch die Wagen anderer marktbestimmender Her­steller. Die Auswahl der Fahrzeuge und Motorkonzepte erfolge auf Basis der Zulassungsstatistik in Deutschland wie auch mit Bezug auf verifizierte Hinweise Dritter über auffällige Schadstoffemissionen, hieß es aus Flensburg. Die Untersuchung umfasse mehr als 50 unterschiedliche Fahrzeuge in- und ausländischer Hersteller mit verschiedenen Diesel-Aggregaten, deren Schadstoffausstoß sowohl auf dem Rollenprüfstand als auch durch portable Emissionsmesssysteme (PEMS) auf der Straße ermittelt werde.

Zum Teil erhöhte Stickoxidwerte

Etwa zwei Drittel der Messungen wurden bereits durchgeführt. "Auf Basis von Rohdaten wurden bisher zum Teil erhöhte Stickoxidwerte bei unterschiedlichen Fahr- und Umgebungsbedingungen festgestellt", so das KBA. "In Gesprächen mit betroffenen Herstellern und Genehmigungsbe­hörden werden diese Daten weiter evaluiert." Erst danach lägen rechtlich belastbare Ergebnisse vor.

Bereits am Dienstag hatte das Amt bekannt gegeben, dass zu allen betroffenen VW-Fahrzeugen die Schadstoffemissions- und Kraftstoffverbrauchs- und CO2-Emissionswerte neu ermittelt werden. Davor untersuche das KBA den gesamten Prozess der Ermittlung dieser Werte beim Hersteller und seinen Dienstleistern. Auch zu Fahrzeugen, die derzeit als nicht betroffen erscheinen, soll es Nachprüfungen geben.

Dem KBA war zuletzt mehrfach Untätigkeit vorgworfen worden. Die Behörde wies dies zurück: "Wir handeln nach den geltenden Vorschriften", sagte KBA-Sprecher Stephan Immen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der schleswig-holsteinische Umweltminister Robert Habeck forderte eine parlamentarische Untersuchung. "Offensichtlich sind die Kontrollmechanismen nicht ausreichend. Das war ja letztlich eine Selbstkontrolle der Industrie, die gelocht und abgeheftet wurde." (se)

Übersicht der Marken und Modelle in der Nachprüfung

Stand 11. November 2015

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