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Startschuss für "WeShare": VW greift wieder Carsharing-Geschäft an

27.06.2019 14:10 Uhr
Startschuss für "WeShare": VW greift wieder Carsharing-Geschäft an
VW bringt jetzt Carsharing mit Elektroautos nach Berlin.
© Foto: VW

Mit zunächst 1.500 vollelektrischen Fahrzeugen will VW auf dem Berliner Mobilitätsmarkt mitmischen. Sein Alleinstellungsmerkmal ist dabei gleichzeitig die größte Herausforderung.

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Der Volkswagen-Konzern mischt in Berlin nun mit einem eigenen Angebot namens "WeShare" auf dem Carsharing-Markt mit. Rund 1.500 vollelektrische Fahrzeuge vom Typ VW Golf können Verbraucher in der Hauptstadt ab sofort per App mieten, wie Christian Senger, Mitglied im Markenvorstand von VW, am Donnerstag sagte. Anfang kommenden Jahres sollen weitere 500 Autos der Marke E-Up dazukommen, wenige Monate später dann auch das neue Elektro-Modell ID.3. Damit erweitert VW sein Portfolio abseits des konventionellen Autobaus und betritt einen Markt, auf dem die Konkurrenten von BMW und Daimler schon länger unterwegs sind.

Den Schritt hatte VW bereits im vergangenen Jahr angekündigt. VW will mit dem Dienst schnell expandieren. "Für das Jahr 2020 planen wir, WeShare zunächst in Prag und Hamburg zu etablieren", sagte Senger. Mit dem neuen Dienst verfolge VW keine rein strategischen Ziele, sondern will schnell profitabel werden. "Wir erwarten schon, dass wir Carsharing in den großen Metropolen tragfähig darstellen können."

Die größte Herausforderung dürfte dabei zunächst ausgerechnet das Alleinstellungsmerkmal von "WeShare" werden: VW verspricht, die gesamte Flotte solle aus Elektro-Fahrzeugen bestehen. Doch dafür braucht es eine belastbare Ladeinfrastruktur. Zunächst wolle man das bestehende Ladenetz in Berlin nutzen, das derzeit aus etwa 800 Ladepunkten bestehe, sagte Senger.

Große Konkurrenz

Mit "WeShare" greift VW auf einem umkämpften Markt an. Die Konkurrenten BMW und Daimler haben ihre Dienste Car2Go und DriveNow jüngst zusammengelegt. Allein in Berlin umfasst die Flotte seither rund 2.600 Autos, die derzeit nach und nach das neue Label "ShareNow" erhalten. Auch der Autovermieter Sixt sowie mehrere Start-ups sind in dem Geschäft unterwegs.

Mit ambitionierten Expansionsplänen will VW nun schnell nachziehen. "Während in Deutschland im Jahr 2010 gerade einmal 180.000 Menschen als Carsharing-Nutzer registriert waren, betrug die Zahl Anfang dieses Jahres 2,46 Millionen", sagte Senger und sieht das Marktpotenzial noch lange nicht ausgeschöpft.

"WeShare" ist ein typisches Freefloating-Angebot. Zunächst stehen die Fahrzeuge zur spontanen Anmietung per Smartphone in Berlin im Stadtzentrum bis über den S-Bahnring hinaus zur Verfügung. Mit der wachsenden Zahl der Fahrzeuge soll auch das Geschäftsgebiet wachsen. Zunächst gibt es vergünstigte Konditionen, denn auf eine einmalige Registrierungsgebühr wird verzichtet und ein Minutenpreis für die Miete von 19 Cent aufgerufen. Ab September soll es dann drei Tarifstufen geben, der durchschnittliche Minutenpreis steigt dann auf 29 Cent. Wer das WeShare-Angebot nutzen will, muss 21 Jahre alt sein, einen gültigen Führerschein, ein Smartphone, eine Kreditkarte sowie eine deutsche Meldeadresse besitzen.

Das Laden der Fahrzeuge wird in der Anfangsphase von WeShare-Mitarbeitern organisiert, die Autos mit niedrigem Akkustand einsammeln, um sie an öffentlichen Ladesäulen oder den auf Lidl- und Kaufland-Parkplätzen neu entstehenden Servicepunkten zu betanken. Später will VW Anreize für Nutzer schaffen, die Fahrzeuge an Ladesäulen selbstständig zur Strombetankung abzustellen.

Erste Gehversuche im Carsharing hatte Volkswagen von Ende 2011 an mit dem Projekt Quicar gemacht. Mit dem Dienst wollten die Wolfsburger den Markt kennenlernen und Erfahrungen im operativen Betrieb von neuen Mobilitätslösungen sammeln. 2016 ging das Angebot im Unternehmen Greenwheels auf, einer Tochter der VW-Finanzsparte

Sammeltaxi-Dienst auf der Bremse

Auch auf anderen neuen Mobilitätsmärkten versucht der Branchenprimus derzeit Fuß zu fassen: Seit einiger Zeit schickt der Autobauer in Hannover und Hamburg sein Sammeltaxi Moia auf die Straßen. In Hamburg, wo der Fahrdienst seinen Betrieb Mitte April aufgenommen hatte, ist die Flottenausweitung derzeit allerdings blockiert. Nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichts Hamburg im Eilverfahren darf Moia vorerst nur maximal 200 Fahrzeuge einsetzen. (dpa/SP-X)

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