Mercedes krönt seine neue S-Klasse nun mit dem leistungsstärksten Modell. Der S 65 AMG wird von einem 6,0 Liter großen V12-Biturbobenziner angetrieben und kommt auf 630 PS. Das aus dem Vorgänger übernommene Triebwerk bietet weiterhin Beschleunigungsleistungen wie bei einem Supersportwagen, verbraucht nun aber deutlich weniger. Die Premiere erfolgt zeitgleich auf den Automessen in Los Angeles und Tokio (22. November bis 1. Dezember).
Während das bereits vorgestellte Achtzylindermodell S 63 AMG sich vor allem an dynamisch orientierte Fahrer wendet, überzeugt der lediglich mit langem Radstand angebotene S 65 AMG in erster Linie durch urwüchsige Kraft. Die 1.000 Nm katapultieren die mehr als zwei Tonnen schwere Oberklasselimousine in 4,3 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 – die S-Klasse ist damit deutlich schneller als die Zwölfzylinder-Konkurrenten Audi A8 und BMW 7er.
Siebengangautomatik und Start-Stopp
Bei der Höchstgeschwindigkeit herrscht hingegen wieder Gleichstand: Wie üblich wird die Beschleunigung an der 250-km/h-Marke gestoppt. Als Verbrauch gibt der Hersteller 11,9 Liter an, beim Vorgänger waren es noch 2,4 Liter mehr. An dem geringeren Verbrauch hat neben dem Start-Stopp-System und einem neuen Generatormanagement auch das neue Getriebe einen Anteil: Statt der im Vorgänger eingesetzten Fünfgangautomatik gibt es nun eine Siebengang-Box.
Beim Fahrwerk greift Mercedes auf die beim S 500 vorgestellte Scan-Funktion zurück. Eine Stereokamera beobachtet dabei die Straße vor der Limousine und stellt das aktive Fahrwerk auf kommende Unebenheiten ein. Die Abstimmung wurde von AMG allerdings in Richtung höherer Sportlichkeit modifiziert. In gleicher Weise wurde die Lenkung angepasst. Für Verzögerung sorgt auf Wunsch eine Karbon-Keramik-Bremsanlage.
AMG-Stil-Elemente prägen die Optik
Äußerlich gibt sich der S 65 AMG vor allem durch seinen Chrom-Zierrat zu erkennen. So sind die sechs Doppellamellen im Kühlergrill genauso in dem hochglänzenden Metall ausgeführt wie der Frontsplitter, die Seitenschweller und Teile des Diffusors. Kunden die es weniger auffällig mögen, können das Chrom durch glänzenden schwarzen Kunststoff ersetzen lassen.
Abgerundet wird die Differenzierung von den Standard-S-Klassen durch eine Frontpartie im AMG-Stil, spezielle 20-Zoll-Felgen und V12-Biturbo-Schriftzüge auf den Kotflügeln. Innen gibt es spezielles Nappaleder mit Kontrast-Ziernähten, Sportsitze und ein eigenständig gestaltetes Kombiinstrument. Der Preis für die ab März erhältliche stärkste S-Klasse ist entsprechend hoch: In Deutschland kostet sie mindestens 195.000 Euro. (hh/sp-x)