Sixt Leasing kommt beim Ausbau des Neuwagen-Vertriebs über das Internet schneller voran als erwartet. Das Vertragsbestand in der Wachstumssparte "Online Retail" sei erstmals höher als in den etablierten Bereichen Flottenleasing und Flottenmanagement, teilte das Unternehmen am Montag in Pullach bei München mit. Damit habe Sixt Leasing "bereits im ersten Quartal ein wichtiges Ziel für das Gesamtjahr 2018 erreicht", sagte Vorstandschef Thomas Spiegelhalter.
Den Angaben zufolge standen bei Online Retail Ende März 46.900 Verträge in den Büchern – 3,3 Prozent mehr als im Vorquartal. Dagegen schrumpfte der Bestand im Flottenleasing um 3,3 Prozent auf 46.500 Verträge. Im Flottenmanagement gab es ein kleines Plus von 1,9 Prozent auf 40.100 Verträge. In Summe verwaltete der Konzern nach den ersten drei Monaten 133.500 Verträge im In- und Ausland (plus 0,5 Prozent).
Sixt Leasing hatte 2017 angekündigt, den Internetvertrieb von neuen Autos über seine Plattform sixt-neuwagen.de zum größten Geschäftsfeld ausbauen zu wollen. Für große Aufmerksamkeit – und einen großen Schub im Vertragsbestand – sorgte eine Leasingaktion in Zusammenarbeit mit der Mobilfunkmarke 1&1 und Peugeot. Auch eine weitere Vertriebskooperation mit dem Stromanbieter Yello im Herbst 2017 verlief nach Unternehmensangaben erfolgreich.
Auch darüber hinaus zeigte sich Spiegelhalter mit der Entwicklung von Sixt Leasing im ersten Quartal zufrieden. Der Konzernumsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,6 Prozent auf 202,0 Millionen Euro. Operativ wurden 120,3 Millionen Euro (plus 6,9 Prozent) erlöst. Durch den Verkauf von Leasingrückläufern und Kundenfahrzeugen wurden 81,6 Millionen Euro eingenommen. Der Zuwachs von 8,6 Prozent sei insbesondere getrieben von einer deutlich höheren Zahl an vermarkteten Rückläufern aus dem Online Retail, hieß es. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im ersten Quartal um 6,5 Prozent auf 60,9 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben 5,9 Millionen Euro (minus 1,1 Prozent) übrig.
Fortschritte im Risikomanagement
Erfolge erzielte Sixt Leasing nach eigenen Angaben auch bei der Minderung des Restwertrisikos durch Dieselfahrzeuge. Der Anteil von Diesel-Neuverträgen ohne Rückkaufvereinbarung schrumpfte im Vergleich zum vierten Quartal 2017 deutlich um zwölf Punkte auf rund 22 Prozent. In Deutschland lag der Anteil nur noch bei etwa 17 Prozent. Zudem ging der Bestand an Dieselautos ohne Rückkaufvereinbarung in Deutschland mit Euro-5-Norm oder niedriger im Zeitraum von Ende Dezember bis Ende März wie erwartet von rund 5.600 auf rund 4.700 Wagen weiter zurück.
Spiegelhalter: "Diese Fortschritte stimmen uns zuversichtlich, unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2018 zu erreichen und damit das Fundament für künftig noch stärkeres und profitableres Wachstum zu legen." Für das laufende Jahr erwartet der Konzern weiterhin einen leichten Anstieg des Vertragsbestands, des operativen Umsatzes und des EBITDA. (rp)