Die Fuhrparkprofis haben auch im Oktober den Automarkt in Deutschland kräftig angeschoben. Nach aktuellen Berechnungen von Dataforce wurden 71.751 Flottenzulassungen gezählt, das entspricht einem Zuwachs von 32,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Noch stärker legten lediglich die Mietwagen zu (21.230 Fahrzeuge / plus 56,3 Prozent).
Doch auch der Privatmarkt erreichte im Oktober mit plus 8,4 Prozent und 73.811 Einheiten einen soliden Zuwachs. Zurückhaltung herrschte weiterhin in den taktischen Vertriebskanälen: Die Eigenzulassungen der Hersteller erhöhten sich zwar leicht auf 12.823 neue Autos (plus 2,1 Prozent), dafür steckte der Fahrzeughandel mit vier Prozent im Minus (28.027 Neuwagen).
Das Oktober-Wachstum des Pkw-Markts (plus 16,8 Prozent) macht sich mittlerweile auch in der Jahresbilanz bemerkbar. Der Flottenmarkt hat laut Dataforce seine Verluste aus der ersten Jahreshälfte vollständig ausgeglichen und dreht ins Plus (668.771 Firmenwagen / plus 2,5 Prozent). Auch der Privatmarkt liegt durch die jüngsten Zuwächse nun mit rund 748.000 Autos auf dem Vorjahresniveau. Allein bei den Sondereinflüssen schlagen nach den ersten zehn Monaten 2022 noch zweistellige Rückgänge zu Buche.
Pkw-Neuzulassungen: Bessere Liefersituation
"Die aktuellen Zahlen zeigen, wie stark sich die Liefersituation gegenüber dem Vorjahr, aber auch im Vergleich zur Situation in der ersten Jahreshälfte 2022 verbessert hat. Dass die taktischen Kanäle nicht nachziehen, zeigt jedoch, dass der Flaschenhals weiterhin in der Produktion liegt", sagte Dataforce-Analyst Benjamin Kibies. Angesicht des derzeitigen wirtschaftlichen Umfelds werde sich das im Jahresverlauf 2023 ändern. Schon jetzt stagniere der saisonal und arbeitstäglich bereinigte Trend.
Top Ten Flottenzulassungen Importeure September 2022
BildergalerieKibies erklärte weiter: "Zukünftige Verbesserungen bei der Verfügbarkeit kritischer Vorprodukte werden von der schwächelnden Privatnachfrage nicht mehr gedeckt. Nur der Flottenmarkt wächst weiter, weil die Fuhrparkleiter auf einem Berg bereits verlängerter Verträge sitzen und die Leasinganbieter keine weiteren Laufzeitstreckungen akzeptieren."