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Pkw-Flottenzulassungen 2009

29.01.2010 12:02 Uhr
Pkw-Flottenzulassungen 2009

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Pkw-Flottenzulassungen 2009

Magere Bilanz nach „fetten“ Jahren

Die ersten Anzeichen waren bereits Ende 2008 zu erkennen. 2009 schlugen die Finanz- und die daraus resultierende Wirtschaftskrise dann vollends auf den Flottenmarkt durch. Mit 540.087 Einheiten wurden im letzten Jahr 150.410 Fahrzeuge weniger zugelassen als 2008. Dies entspricht einem Minus von 21,8 Prozent.

Der Flottenmarkt in den roten, ja tiefroten Zahlen. Ein Fakt, an den man sich erst einmal gewöhnen muss. Denn: In den letzten Jahren kannte er eigentlich nur eine Richtung. Und die ging stetig nach oben. Rückblick: 2005 lag das Plus bei 2,5 Prozent, 2006 bei 2,9 Prozent und das Jahr darauf bei 2,8 Prozent.

Selbst 2008 schrieb das Segment Flotte trotz eines insgesamt erneut rückläufigen Gesamtmarktes (–1,8 %) mit einem Zuwachs von 1,0 Prozent noch schwarze Zahlen. Und jetzt der tiefe Fall. 2009 wurden in keinem Monat auch nur annähernd die Zahlen des Vorjahres erreicht.

Hersteller vs. Importeure

Besonders „gebeutelt“ wurde im Krisenjahr 2009 die Gilde der Importeure. Sie konnte im Flottenmarkt ohne Rental in Summe 28,8 Prozent weniger Fahrzeuge „an den Mann bringen“ als 2008. Im Vergleich dazu fiel der Rückgang bei den deutschen Herstellern mit einem Minus von „lediglich“ 19,7 Prozent deutlich moderater aus.

Angesichts dieses „Ungleichgewichtes“ bei den Verlusten kam es – wie schon im Jahr zuvor – erneut zu einer Verschiebung bei den Marktanteilen. So konnten die Hersteller ihren Marktanteil von 78,0 auf 80,1 Prozent erhöhen und damit ihre Vormachtstellung auf dem Flottenmarkt weiter ausbauen. Parallel dazu reduzierte sich der Anteil der Importeure von 21,5 auf 19,6 Prozent und fiel damit unter die 20-Prozent-Marke. Zur Erinnerung: Im Jahr 2007 betrug deren Marktanteil immerhin noch 23,1 Prozent. Ebenfalls rückläufig: der Anteil der unter „Sonstige Marken“ zusammengefassten Anbieter. Er ging von 0,5 auf 0,3 Prozent zurück.

Die deutschen Hersteller

Mit Porsche (+6,4 %) konnte 2009 lediglich einer der acht deutschen Hersteller mehr Fahrzeuge absetzen als im Jahr zuvor. Der Rest verfehlte das Vorjahresergebnis mehr oder weniger stark.

Noch vergleichsweise gering fiel das Minus bei Opel aus. Bei den Rüsselsheimern ging der Flottenabsatz „nur“ einstellig, sprich um 5,9 Prozent zurück. Der Rest rutschte zweistellig ins Minus.

Den prozentual höchsten Verlust (–25,7 %) fuhr dabei Ford ein. 2008 und 2007 noch dick im Plus, sank die Nachfrage nach den Produkten der Kölner im vergangenen Jahr um 15.073 Einheiten. Mit 43.605 Fahrzeugen rutschten sie von Platz fünf auf Platz sechs in den Flottencharts ab. Parallel dazu ging es für Opel von Platz sechs auf Platz fünf nach oben.

Smart büßte 19,2 Prozent ein und landete mit 4.518 Einheiten auf dem letzten Platz der Herstellerwertung. Selbst Porsche verkaufte mit 4.768 Einheiten mehr Fahrzeuge als die „Einmodellmarke“.

Bei den Premiumanbietern Audi, BMW und Mercedes änderte sich im Ranking gegenüber 2008 nichts. Audi – 2009 sogar lange Zeit im Plus – verzeichnete innerhalb des Trios mit einem Minus von 11,1 Prozent in der Endabrechnung den geringsten Verlust und konnte damit seinen 2008 von BMW eroberten zweiten Platz in den Flottencharts behaupten und den Vorsprung gegenüber dem Erzrivalen aus München, dessen Absatz um 24,3 Prozent nachgab, deutlich ausbauen. Trennten beide 2008 nur 2.352 Einheiten, waren es im vergangenen Jahr 13.946 Einheiten. Gleichzeitig dazu erhöhten die Ingolstädter ihren Marktanteil von 13,3 auf 15,2 Prozent.

Mit einem Minus von 24,1 Prozent ähnlich hoch wie bei BMW fiel der Verlust bei Mercedes aus. Marktanteilstechnisch rutschten die Schwaben mit 9,7 Prozent wieder unter die Zehn-Prozent-Marke.

Etwas besser erging es VW. Die Wolfsburger büßten 22,6 Prozent ein, blieben jedoch mit 132.344 Einheiten bei nahezu unverändertem Marktanteil von 24,5 Prozent die unangefochtene Nummer eins im Flottenmarkt.

Die Importeure

Gegenüber 2008 jede Menge getan hat sich bei den Importeuren. Nissan (–22,3 %) und Kia (–55,8 %) mussten ihre Plätze in den Top Ten räumen. Für die beiden neu in der Wertung: Seat auf Platz neun und Hyundai auf Platz zehn. Die Koreaner waren – neben der von der Stückzahl her im Grunde vernachlässigbaren Marke Lancia – der einzige Importeur, der im abgelaufenen Jahr seinen Absatz erhöhen konnte. 2.986 Fahrzeuge bedeuteten ein Plus von 10,1 Prozent.

Flottenimporteur Nummer eins war wie im vergangenen Jahr Skoda. Insgesamt büßte die VW-Tochter gegenüber 2008 jedoch satte 33,0 Prozent ein. Noch härter traf es den zweitplatzierten Renault. Rechnet man die 1.537 Dacia-Zulassungen heraus, konnten die Franzosen 2009 nur noch 15.638 Einheiten absetzen. 2008 waren es noch 24.038 Fahrzeuge. Dies entspricht einem Minus von 34,9 Prozent.

2009 neu auf dem „Treppchen“: Peugeot. Die Franzosen tauschten mit Toyota den Platz. Die Japaner verloren 2009 mit fast 30 Prozent erneut kräftig Volumen.

Ebenfalls einen Platztausch gab es auf den Rängen fünf und sechs der Importeurcharts. Hier gelang Volvo (–11,8 %) die „Retourkutsche“ für 2008, sprich die Schweden zogen wieder an Citroën (–17,9 %) vorbei. Unverändert auf Platz sieben und acht: Fiat und Mazda mit einem Minus von 29,7 bzw. 39,1 Prozent.

Träger der roten Laterne in der Importeurswertung war wie 2008 Lancia. Zwar weist die Statistik für die Marke ein Plus von 19,2 Prozent aus, summa summarum brachten die Italiener im vergangenen Jahr jedoch lediglich 248 Fahrzeuge in Fuhrparks unter. Den höchsten prozentualen Verlust verzeichnete Saab mit einem Minus von nicht weniger als 69,7 Prozent.

Die Flottenbestseller

Wirft man einen Blick auf die zehn meistverkauften Modelle im Flottenmarkt 2009, stößt man bis auf zwei Ausnahmen auf die gleichen Vertreter wie im Jahr zuvor. So schafften statt dem VW Touran und der BMW-1er-Reihe im abgelaufenen Jahr der Ford Focus und die Mercedes-E-Klasse den Sprung in die Top Ten.

Gefragtestes Flottenmodell blieb mit 40.313 Einheiten (–16,5 %) der VW Passat. Dahinter tauschten im Vergleich zu 2008 der Audi A4 und der VW Golf/Jetta die Plätze. Unverändert auf Rang vier: die BMW-3er-Reihe. Auf dem fünften Platz landete 2009 der Audi A6, der sich damit im Vergleich zum Jahr zuvor um einen Rang verbesserte und die Mercedes-C-Klasse auf Platz sechs verwies. Sogar um zwei Platze nach oben ging es für den Opel Astra, der 2009 auf Rang sieben rangiert. Auf neun und zehn: die beiden Neueinsteiger Ford Focus und Mercedes E-Klasse.

Auffällig: Bis auf die Mercedes-E-Klasse (+0,7 %) ging bei allen Top-Ten-Modellen der Absatz gegenüber 2008 deutlich zurück. Den höchsten prozentualen Einbruch verzeichnete dabei die Mercedes-C-Klasse mit einem Minus von 34,7 Prozent.

Die beiden meistverkauften Importautos im Flottenmarkt waren wie 2008 der Skoda Octavia und der Skoda Fabia. Auch auf Platz drei gab es keine Veränderung. Er ging erneut an den Renault Mégane. Auf Platz vier: der Neueinsteiger Peugeot 308. Der Franzose verdrängte den Volvo V70, der 2009 noch hinter seinem Bruder XC60 – gleichermaßen Neueinsteiger wie Shootingstar – auf Rang sechs zurückfiel. Ebenfalls zwei Ränge büßten der Renault Scénic und der Peugeot 207 ein. Sie finden sich nun auf Platz sieben und acht wieder. Dahinter tauschten der Volvo V50 und der Renault Twingo die Plätze. 2009 nicht mehr in den Top Ten der Importeure vertreten: der Renault Clio und der Renault Kangoo.

Als besonderen Service haben wir zum Jahresabschluss 2009 neben den gewohnten, üblichen „Kennzahlen“ die Flotten-Top-Ten nach Fahrzeugklassen inklusive der prozentualen Gewinne und Verluste der einzelnen Modelle aufbereitet, die anbieterspezifischen Verhältnisse der Flottenzulassungen ohne Rental zu den Privatzulassungen sowie den Anteil des Vermietgeschäftes an den gesamten Flottenzulassungen. Zusätzliche Statistiken mit Überraschungseffekt beispielsweise zeigen auf, wie wichtig das Flottengeschäft für die einzelnen Hersteller und Importeure ist respektive wie abhängig diese davon sind.

Bleibt zum Schluss ein Ausblick auf das Jahr 2010. Glaubt man der Mehrzahl der Branchenexperten, wird sich der Flottenmarkt im laufenden Jahr allein schon durch das Auslaufen einer Vielzahl verlängerter Leasingverträge wieder erholen. Um wie viel, bleibt abzuwarten. Schau mer mal, würde Kaiser Franz Beckenbauer dazu sagen. AD

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