Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich in der Debatte um schmutzige Luft für Erleichterungen im öffentlichen Nahverkehr ausgesprochen und steht Gratis-Angeboten offen gegenüber.
Alles, was dazu führe, den ÖPNV zu einer wirklichen Alternative zum Auto zu machen, müsse gefördert werden, sagte die SPD-Politikerin am Freitag in Berlin. Es könnte sinnvoll sein, "phasenweise" einen kostenlosen Nahverkehr zu haben oder ihn insgesamt preisgünstiger anzubieten. Auch einfachere Wege, an Tickets zu kommen, hält Schulze für wichtig. "Einfach Erleichterungen in der Nutzung des ÖPNV, das ist eine Richtung, die ich sehr unterstützen würde."
Mit Blick auf die Forderung nach Nachrüstungen von Dieselautos blieb Schulze vage. Es sei nicht die einzige Maßnahme für saubere Luft, sagte sie. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und sie blieben mit der Autobranche im Gespräch. "Über die Formate und wie wir das dann genau nennen, müssen wir uns noch austauschen", sagte sie. Mit den Kommunen solle es noch ein Treffen geben.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach der Kabinettsklausur am Mittwoch in Meseberg gesagt, ein weiterer «großer» Auto-Gipfel sei vorerst nicht geplant, und auf die hohen Kosten von Nachrüstungen der Abgasreinigung verwiesen. Der "Passauer Neuen Presse" (Freitag) sagte Schulze: "Wer in den am stärksten belasteten Städten wirklich Fahrverbote vermeiden will, darf sich der Debatte über Nachrüstungen nicht verweigern." (dpa)