Der Bundesverband Fuhrparkmanagement (BFV) empfiehlt Flottenbetreibern, die kritischen Aspekte von Fahrzeugdaten und deren Nutzung durch die Autoindustrie genau im Blick zu behalten. "Fuhrparkbetreiber sind wichtige und große Kunden der Hersteller. Wir raten allen Verantwortlichen auf Transparenz und ausführliche Informationen zu drängen und besonders vorsichtig bei allen Aspekten im Umgang mit Daten und dem Datenschutz zu sein", sagte BVF-Vorstandschef Marc-Oliver Prinzing. Big Data sei für die Hersteller ein Geschäftsmodell. Die Schlacht um die Datenhoheit laufe auf Hochtouren.
Nach Ansicht von Prinzing sollten Fuhrparks vor allem bei Daten mit Bezug auf Personen, Fahrverhalten usw. sehr wachsam sein und auch von den Lieferanten der Fahrzeuge ausführliche Auskünfte und Informationen abfordern. Fragen, was z.B. geschieht, wenn ein Fahrzeugnutzer der Erhebung auch persönlicher Daten zur Nutzung von Services der Hersteller zugestimmt hat, dass Fahrzeug aber in Folge von anderen Mitarbeitern gefahren wird, würden perspektivisch das Managen der Flotten erschweren.
Der BVF hatte im Frühjahr die führenden Autobauer sowie Automobilverbände angeschrieben, um zum Thema Daten und Datenschutz mehr Klarheit zu erreichen. Das Ergebnis ist ernüchternd – lediglich von Jaguar Land Rover Deutschland und vom Herstellerverband VDA kamen Reaktionen. Deren Antworten waren aber für den BVF nur bedingt befriedigend. Prinzing kritisierte: "Die Fahrzeugindustrie (…) ignoriert offenbar die Interessen der Firmenkunden."
Der Vorstand des BVF fordert auch von der Politik mehr Engagement beim Thema Daten bzw. der Gestaltung der Rahmenbedingungen, damit keine "Ausrutscher" wie beim Diesel zu erwarten seien, so Prinzing weiter. "Der rechtskonforme Umgang mit Daten und der Schutz von Persönlichkeitsrechten haben dabei absoluten Vorrang." (rp)