-- Anzeige --

Neue Prüftechnik: KBA übt eigene Abgaskontrollen

05.10.2016 08:51 Uhr
Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat eigene Technik für Kontrollen im Zuge des VW-Abgas-Skandals angeschafft

Mit unangekündigten "Doping-Tests" will Bundesverkehrsminister Dobrindt noch im Herbst gegen Abgas-Manipulationen vorgehen. Mit der nötigen Technik hat sich das Kraftfahrtbundesamt nun ausgerüstet - staatliche Testfahrten gibt es bereits.

-- Anzeige --

Von Alexander Preker, dpa

Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat eigene Technik für Kontrollen im Zuge des VW-Abgas-Skandals angeschafft. Die Mitarbeiter würden derzeit an zwei mobilen Mess- und Prüfanlagen geschult, teilte das Bundesverkehrsministerium in Berlin mit. Auch staatliche Testfahrten werden demnach bereits unternommen. "Damit ist der Weg für 'Doping-Tests' frei", erklärte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt der Deutschen Presse-Agentur zu den insgesamt 330 000 Euro teuren Geräten. Die Flensburger Behörde soll sie noch im Herbst regulär einsetzen können.

Mit den unangekündigten Tests will der CSU-Politiker zufällig ausgewählte Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen und überprüfen lassen - um Manipulationen besser und schneller auf die Schliche zu kommen. Die "Pems"-Geräte (Portable Emission Measurement System) untersuchen die Abgasanlagen im normalen Betrieb auf der Straße und gelten als genauer als die Laborwerte. Wie im Fall von Volkswagen entsprechen diese häufig nicht den realen Fahrbedingungen.

Außer für die "Doping-Tests" sollen die staatlichen Prüfstände bei Zweifeln an der Zulässigkeit von Motorschutzeinrichtungen eingesetzt werden. Unter anderem soll der CO2-Ausstoß bei 30 Dieselautos geklärt werden, die bei ersten Messungen aufgefallen waren. Auch bei Typgenehmigungen sollen sie helfen. Bisher nutzte das KBA für Nachmessungen nur Einrichtungen von Dienstleistern wie TÜV und Dekra. Experten hatten jedoch mögliche Abhängigkeiten zwischen ihnen und Herstellern kritisiert.

Maßnahmenpaket gegen Abgasmanipulationen

"Nach der Offenlegung der Motorsoftware bei neuen Typzulassungen gewinnt das KBA mit den neu angeschafften "Pems"-Geräten zusätzliche Kontrollmöglichkeiten", sagte Minister Dobrindt - und betonte: "Wir setzen das Maßnahmenpaket gegen Abgasmanipulationen konsequent um."

Im Zuge der Abgas-Affäre hatte Dobrindt Autohersteller dazu verpflichtet, ihre Motorensoftware dem KBA vorzulegen, um unzulässige Abschalteeinrichtungen zu erkennen. Von 2017 an sollen die «Pems»-Geräte obligatorisch eingesetzt werden.

Das KBA soll außerdem ein eigenes Labor mit Prüfständen bekommen. Wann und wo es in Betrieb geht, ist noch offen. Berichte des "Flensburger Tageblatts" über eine eigene Teststrecke auf dem Gelände des früheren Fliegerhorstes Leck in Schleswig-Holstein, wollte das Ministerium zunächst noch nicht bestätigen. Es veranschlagt die jährlichen Gesamtkosten der eigenen Prüftechnik einschließlich Personalkosten auf zehn Millionen Euro. (dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Abgasuntersuchung

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Autoflotte ist die monatlich erscheinende Fachzeitschrift für den Flottenmarkt im deutschsprachigen Raum. Zielgruppe in diesem wachsenden Markt sind die Fuhrpark-Entscheider in Unternehmen, Behörden und anderen Organisationen mit mehr als zehn PKW/Kombi und/oder Transportern. Vorstände, Geschäftsführer, Führungskräfte und weitere Entscheider greifen auf Autoflotte zurück, um Kostensenkungspotenziale auszumachen, intelligente Problemlösungen kennen zu lernen und sich über technische und nichttechnische Innovationen zu informieren.