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Europa-Studie: 29 Millionen Diesel mit viel zu hohen Abgaswerten

20.09.2016 09:03 Uhr
Auf Europas Straßen fahren einer Studie zufolge 29 Millionen moderne Diesel-Wagen mit viel zu hohem Schadstoffausstoß.

Diesel-Pkw sind auf der Straße NOx-Schleudern. Wie viel Gas freigesetzt wird, differiert jedoch von Hersteller zu Hersteller. Am saubersten ist aktuell Volkswagen.

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Auf Europas Straßen fahren einer Studie zufolge 29 Millionen moderne Diesel-Wagen mit viel zu hohem Schadstoffausstoß. Allein in Deutschland seien es 5,3 Millionen Fahrzeuge, berichtete die Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) in Brüssel. Gemeint sind seit 2010 zugelassene Autos und Vans, die in Labortests zwar die Abgasnormen Euro 5 oder 6 schafften, im Alltag aber mindestens dreimal so viel Stickoxid ausstoßen sollen wie erlaubt. Bei Euro-5-Modellen treffe das auf vier von fünf Wagen zu, bei den seit 2015 verkauften Euro-6-Modellen auf zwei von drei, hieß es bei T&E am Montag zum ersten Jahrestag des VW-Abgas-Skandals.

Die riesige Zahl "schmutziger" Autos ist eine Hochrechnung, wie Mitautorin Julia Poliscanova der Deutschen Presse-Agentur sagte. Herangezogen wurden die Ergebnisse von Straßentests, die nationale Behörden nach dem VW-Skandal begannen. Zudem wurden Daten der britischen Organisation Emission Analytics für einzelne Modelle ausgewertet. T&E trug dann die Zulassungszahlen der Modelle zusammen. Insgesamt sind die Daten von 230 Diesel-Pkw in den T&E-Bericht eingeflossen.

Experten wissen schon lange, dass die für die Zulassung ausschlaggebenden Abgastests im Labor wegen besonders günstiger Bedingungen unrealistische Werte ergeben, die beim normalen Fahren nicht eingehalten werden. VW hatte vor einem Jahr zugegeben, mit einer besonderen Software Labortests zusätzlich geschönt zu haben.

VW ziemlich sauber

In der T&E-Rangliste für Wagen, die unter die jüngste Abgasnorm Euro 6 fallen, schneidet jedoch ausgerechnet Volkswagen besonders gut ab. Im Normalbetrieb stießen diese VW zwar immer noch doppelt so viel Stickoxid aus wie nach Euro 6 erlaubt. Das würde allerdings knapp reichen, um die für September 2017 vorgeschriebenen Tests im realen Straßenverkehr zu bestehen. Dort ist zunächst eine Abweichung um den Faktor 2,1 vom Labor-Grenzwert gestattet. Auch Skoda käme laut der T&E-Untersuchung noch in diesen Bereich, alle anderen Marken lägen weit darüber.

Das meiste NOx stoßen Autos von Suzuki und Fiat aus, wo der Euro-6-Grenzwert um das 15,1-fache überschritten wird. Kaum besser ist es bei Renault-Nissan, mit einer Abweichung um das 14,4-fache. In der Schlechtesten-Liste folgen Opel, Hyundai, Mercedes, Kia und Ford.

Etwas anders sieht das Bild bei den ebenfalls untersuchten Euro-5-Modellen ab. Dort stellten Seat, Honda und BMW/Mini die saubersten Fahrzeuge mit Abweichungen um etwa den Faktor 3. Die größten Differenzen zum Grenzwert zeigen Modelle von Hyundai (7,2), Land Rover (7,6) und Dacia/Renault (7,9).  (dpa/sp-x)

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