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Mini-Stromer für die letzte Meile: Elektrisch leicht

29.03.2021 14:00 Uhr
Newcomer: Electric Brands will seinen eBussy in diesem Jahr auf den Markt bringen.
© Foto: Electric Brands

Kommunen sowie kommunale und gewerbliche Unternehmen können wieder Fördergeld für die Anschaffung von E-Autos beantragen. Subventioniert werden allerdings nur besonders leichte Nutzfahrzeuge.

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Von Mario Hommen/SP-X

Das Bundesverkehrsministerium hat Anfang 2021 einen zweistelligen Millionenbetrag zur Förderung von E-Fahrzeuge im Einsatz gewerblicher und kommunaler Fahrzeugflotten bereitgestellt. Noch bis Ende März läuft die Antragsfrist. Gefördert werden allerdings Elektroautos der Leichtbauklassen, die in Hinblick auf den ökologischen Fußabdruck besondere Vorteile bieten.

L7e ist eine der förderfähigen Kategorien. Bei Fahrzeugen dieser Klasse handelt es sich um vierrädrige Kfz, die mit 450 Kilogramm Leermasse und mit einer maximalen Nutzleistung von 15 kW / 20 PS unterwegs sein dürfen. Bei den elektrischen Vertretern mit L7-Zulassung klammert übrigens die Leermasse die oft schwere Batterie aus, weshalb diese auch mehr als L7-Fahrzeuge mit Verbrenner wiegen können. Besonders gut eignen sich die kleinen, emissionsfreien Laster für den Einsatz im Landschafts- und Gartenbau, in Freizeitparks, auf einem Campus oder einem Betriebsgelände. Auch als Lieferfahrzeuge in Stadtzentren mit engen Straßen können sie eine interessante Alternative sein. Vergleichsweise günstig sind die Stromer außerdem.

Ari

Zur L7e-Transporterklasse gehört zum Beispiel der Ari 458, der seit 2019 in Deutschland von Ari Motors vertrieben wird. In seiner einfachsten Pritschenversion bietet der 3,15 Meter kurze Zweisitzer eine Ladefläche mit Platz für eine Europalette sowie 450 Kilogramm Zuladung. Neben zwei alternativen Pritschen-Versionen mit längeren Ladeflächen stehen auch eine Pritschenvariante mit Plane sowie eine Kipper-Version zur Wahl. Ebenfalls bestellbar ist der Ari 458 mit Kofferaufbauten in drei verschiedenen Größen. Der in jedem Fall 7,5 kW / 10 PS starke Antrieb beschleunigt bis 78 km/h. Abhängig von der gewählten Batterie sind 120 bis 495 Kilometer Reichweite möglich. Die Preise für den Ari 458 starten bei 11.700 Euro netto.

Goupil

Ebenfalls seit 2019 in Deutschland erhältlich ist der nach L7e homologierte Leichtbau-Laster G2 des französischen Herstellers Goupil, der wie der Ari mit verschiedenen Aufbauvarianten und mit unterschiedlichen Batteriegrößen bestellbar ist. Der rund 3,30 Meter kurze und 1,10 Meter breite Mini-Laster soll bis zu 500 Kilogramm Zuladung sowie bis zu 100 Kilometer Reichweite erlauben. Seine Höchstgeschwindigkeit fällt mit 30 km/h etwas bescheiden aus. Der Preis hingegen nicht: Vor Mehrwertsteuer sollte man mit mehr als 20.000 Euro rechnen.


Elektrotransporter (Klasse L7e)

Elektrotransporter (Klasse L7e) Bildergalerie

Sevic Systems

Mit Sevic Systems mischt die Jost-Gruppe seit zwei Jahren in diesem Segment mit. Das in Bochum angesiedelte Unternehmen bietet verschiedene drei- und vierrädrige Lieferfahrzeuge an. Größtes Modell ist der 3,70 Meter lange, 1,40 breite und 1,90 Meter hohe V 500. Er hat eine Zuladungskapazität von einer halben Tonne. Die Möglichkeiten der Konfigurationen reichen von vorfixierten Boxen über spezielle Lebensmittelboxen und Flachbettanlagen bis hin zu Fahrgestellkabinen und Kühlaufbauten. Sevic nennt je nach Modell Reichweiten zwischen 120 und 240 Kilometer. Kleinstes Modell ist der zusammenklappbare dreirädrige und 25 km/h schnelle S50, dessen Front eine ausklappbare Tragefläche beherbergt. Die Netto-Preise bewegen sich zwischen 2.500 Euro und 19.800 Euro für den V 500, den es neben einer 45-km/h- auch in einer 85-km/h-Version gibt.

Tropos Motors

Der deutsche Ableger des US-Unternehmens Tropos Motors bietet seit Frühjahr 2020 den elektrischen Kleintransporter Able an. Neben der Basisversion ST mit Gel-Akku und 80 Kilometer Reichweite gibt es noch die Varianten XT1 und XT2 mit Lithium-Ionen-Akku für 100 bis 260 Kilometer Reichweite. Der 10 kW / 14 PS starke und 3,70 Meter kurze Able XT schafft in beiden Akkuversionen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Damit kann er als Nutzfahrzeug auch im urbanen Einsatz mithalten. Neben einer Pritschen-Version bietet Tropos auch einen Kofferaufbau mit bis zu 4.500 Liter großem Stauraum an. Die Nutzlast soll 565 Kilogramm betragen. Der Netto-Einstiegspreis für den ST liegt bei 18.000 Euro, der XT1 kostet mindestens 23.000 Euro und die große Batterie 4.000 Euro Aufpreis. Die eigentlich aufpreispflichtigen Aufbauten – egal ob Pritsche oder Koffer – bekommen Käufer eine ST oder XT bis Ende März kostenlos dazu.

Aixam

Der vor allem für seine Miniautos bekannte französische Hersteller Aixam hat mit dem E-Truck ebenfalls einen rein elektrisch angetriebenen Miniatur-Laster zu Nettopreisen ab rund 16.800 Euro im Stall. Der mit Batterie 440 Kilogramm leichte Stromer bietet 327 Kilogramm Nutzlast. Als Antrieb dient ein sechs kW / acht PS starker E-Motor mit einer rund sieben kWh großen Lithium-Batterie. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 45 km/h angegeben, die Reichweite soll bei 80 Kilometer liegen. Das 2,91 Meter kurze Zweisitzer hat eine 1,47 mal 1,40 Meter große Ladefläche.

Electric Brands

Für dieses Jahr hat die deutsche Firma Electric Brands angekündigt, einen vielseitig einsetzbaren Stromer namens eBussy auf den Markt bringen zu wollen. Ihn soll es auf Basis einer 3,64 Meter kurzen Karosserie als Fahrgestell oder Pick-up sowie mit Pritsche oder Kofferaufbau geben. Als Leergewicht gibt der Hersteller je nach Variante 450 bis 600 Kilogramm an, als Zuladung sollen bis zu einer Tonne möglich sein. Auch als Personentransporter mit bis zu vier Sitzplätzen oder sogar als Wohnmobilausbau ist der nutzwertige Elektriker angedacht. Mit seinem 15 kW / 20 PS starken Allradantrieb soll eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h drin sein. Drei Batterievarianten mit 10, 20 oder 30 kWh sind vorgesehen. Letztere soll bis 600 Kilometer Reichweite erlauben. Preise starten für die Basis bei rund 16.000 Euro.

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