Michelin will bis zum Jahr 2050 Reifen aus 100 Prozent biologisch hergestellten und recycelten Materialien wie etwa Naturkautschuk, Harzen auf biologischer Basis oder recycelten Kunststoff und alten Aluminiumdosen herstellen. Zurzeit liegt beim französischen Unternehmen der Anteil der für die Reifenproduktion eingesetzten Materialien aus nachhaltigen Rohstoffen bei knapp einem Drittel; dieser soll bis 2030 auf 40 Prozent steigen. Die Produktion soll bis zu dem gesetzten Zeitpunkt klimaneutral erfolgen und auch ihren Wasserbedarf unabhängig von der öffentlichen Wasserversorgung decken. Der Einsatz von Lösungsmittel in der Reifenherstellung wird dann wegfallen.
Um die Ökobilanz eines Reifens während seiner Nutzung zu verbessern, arbeiten die Ingenieure daran, den Rollwiderstand zu optimieren. Je geringer der Rollwiderstand, desto geringer sein negativer Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Bei E-Autos ermöglicht er somit mehr Reichweite. Außerdem plädiert das Unternehmen dafür, einen Reifen bis zu Verschleißgrenze zu nutzen. Voraussetzung dafür ist, dass der Pneu auch mit geringer Restprofiltiefe noch gute Ergebnisse etwa beim Bremsen bringt.
Der Transport zum Händler beziehungsweise Kunden steht ebenfalls auf dem Prüfstand. Geplant sind eine effizientere Logistik und alternative Transportmittel wie elektro- und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sowie Segelfrachter. Altreifen sollen nicht entsorgt oder verbrannt, sondern recycelt werden. Der Ruß von recycelten Reifen lässt sich für die Herstellung neuer Reifen einsetzen.