"Wir haben keine Zeit zu verlieren", sagt Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Deutschland soll zum Leitmarkt für Elektromobilität werden. Die Bundesregierung hat zu diesem Zwecke nun mit dem Masterplan Ladeinfrastruktur II einen Gesamtstrategie vorgelegt, der als Fahrplan für die Aufgaben der nächsten Jahre dienen soll. "Die Elektromobilität wird nur Akzeptanz finden, wenn das Laden so einfach ist wie heute das Tanken", so der FDP-Politiker weiter.
Masterplan Ladeinfrastruktur II - Beschlüsse
BildergalerieMasterplan Ladeinfrastruktur II: eine Million Ladepunkte geplant
Zur Umsetzung des Plans sind 6,3 Milliarden Euro vorgesehen. Ziel der Regierung sind eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte in Deutschland im Jahr 2030. Derzeit sind es nach Zahlen der Bundesnetzagentur etwa 70.000, darunter rund 11 000 Schnellladepunkte. Weiteres Ziel der Bundesregierung sind mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw bis 2030. Zurzeit sind 1,6 Millionen E-Pkw zugelassen - die Tendenz dabei ist aber stark steigend.
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Wichtige Punkte bei dieser Strategie sind die engere Verzahnung von Elektromobilität und Stromnetzen und der Aufbau von Ladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge. Der Masterplan Ladeinfrastruktur II sieht 68 Maßnahmen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur vor.
Die Kommunen sollen beispielsweise stärker in diesen Prozess eingebunden werden. Der Aufbau von Ladepunkten in Wohnvierteln, an Tankstellen sowie bei Firmen soll vorangetrieben werden. Dafür sollen mehr Flächen sollen verfügbar gemacht werden - zum Beipiel an Bahnhöfen oder Park & Ride-Plätzen.
VDA: "Europa zum Leitmarkt für Elektromobilität machen"
Auch der Verband der Automobilindustrie (VDA) setzt sich für mehr Kraftanstrengungen ein: "Wir müssen Europa zum Leitmarkt für Elektromobilität machen", forderte deren Präsidentin Hildegard Müller jetzt auf dem Ifa Branchengipfel 2022. In der Praxis hieße das: "Jedes zweite Auto ab heute müsste vollelektrisch sein." Dafür dringend erforderlich sei ein "EU-weites Roaming" bei der Ladeinfrastruktur.