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Marktübersicht: Leasing weiter im Aufschwung

05.11.2015 10:00 Uhr
Marktübersicht: Leasing weiter im Aufschwung
Auf einen Blick: Kontaktangaben sowie Produktneuheiten der Leasinganbieter in dieser Marktübersicht finden Sie im E-Paper unter digital.autoflotte.de
© Foto: Everythingpossible/Fotolia

Vom Boom des Flottenmarktes profitiert auch das Leasing. Erstmals ist es laut einer Studie die häufigste Finanzierungsmethode. Dennoch verschärft sich der Wettbewerb, die Konsolidierung setzt sich fort.

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_ Der Trend zum Leasing setzt sich bei der Mitarbeitermobilität weiter fort und erreicht einen neuen Höhepunkt: Schon mehr als jedes zweite Unternehmen in Deutschland least seine Firmenfahrzeuge, das hat das Fuhrpark-Barometer 2015 des Corporate Vehicle Observatory (CVO) dieses Jahr ermittelt. "Der Anstieg währt bereits seit einigen Jahren - der aktuelle Höchstwert sorgt jedoch dafür, dass Leasing erstmals die Hauptfinanzierungsmethode im Fuhrpark ist", resümiert Marcus Schulz, Geschäftsführer von Arval Deutschland. Auf einen Anteil von 51 Prozent kamen die Interviewer des Marktforschungsunternehmens CSA im Auftrag des CVO bei der Frage nach der aktuellen Finanzierungsform in deutschen Fuhrparks.

Gutes Klima

Das Investitionsklima scheint besser denn je zu sein. Der Flottenmarkt boomt mit zweistelligen Wachstumsraten. Davon profitieren natürlich auch die Leasinggesellschaften. Um 25 Prozent legte das Neugeschäftsvolumen im Fuhrparkleasing bei Daimler Fleet Management im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahr zu - der höchste Wachstumswert unter den von uns befragten Leasinggesellschaften anlässlich unserer aktuellen Marktübersicht zum Leasing.

Ein Plus von 21 Prozent bei den Auftragseingängen erzielte ALD Autoleasing D im ersten Halbjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "Die Investitionsbereitschaft von Fuhrparkbetreibern ist nach wie vor auf einem konstant hohen Level", freut sich Geschäftsführer Karsten Rösel. "Der Anteil des Leasings als Beschaffungsform wird wie in den vergangenen Jahren stetig steigen", ist er überzeugt.

Wachsende Flotten

Auch Athlon Car Lease, mittlerweile unter neuer Führung, freut sich über die steigende Nachfrage. Befand Roland Meyer vor einem Jahr, seinerzeit Commercial Director, dass die Neukundengewinnung schwieriger gewesen sei als im Vorjahr 2013 und der Wettbewerb sehr hart sei, freut sich seine Nachfolgerin Helma Karohl bereits jetzt über eine sehr positive Entwicklung gegenüber 2014 mit mehr als 100 Neukunden.

Darunter seien kleinere Flotten ebenso vertreten wie Großkundenfuhrparks - die Verteilung der Neukunden befände sich in einem ausgewogenen Verhältnis. "Die gute wirtschaftliche Lage mit einer sinkenden Arbeitslosigkeit spiegelt sich bei uns mit wachsenden Flotten wider", sagt Karohl.

Lag die Gesamtzahl der Leasingverträge von Athlon unseren Marktübersichten zufolge 2013 bei 31.000 und 2014 bei 32.800, kletterte sie bis Ende August 2015 auf 35.000 (siehe Übersicht auf S. 27).

Ein beherrschendes Thema in den Fuhrparks ist den Leasinggebern zufolge weiterhin die umweltfreundliche Ausrichtung und CO2-Optimierung. Für die FFS Private Leasing erweist sich diese Tendenz als Wachstumsmotor: "Immer mehr Unternehmen setzten zusätzlich auf eine umweltfreundlichere Fuhrparkpolicy und dafür müssen Neuanschaffungen priorisiert werden", hat Geschäftsführer Ulrich Mann beobachtet.

Fokus auf Sicherheit

Nicht nur Ersatzbeschaffung, auch eine Vergrößerung der Flotte mit dem Fokus auf Sicherheit stellt Toyota Leasing fest. "Tendenziell stocken gerade Unternehmen mit einem kleineren bis mittleren Fuhrpark ihren Fuhrpark hinsichtlich Volumen und Fahrzeugausstattung weiter aus", berichtet Bernhard Cziesla, Direktor Marketing/Vertrieb bei der Toyota Kreditbank.

Diese Wachstumstendenzen bestätigt auch das CVO-Barometer von diesem Jahr. Danach äußern sich vor allem die Fuhrparkverantwortlichen größerer Unternehmen positiv über Vergrößerungsabsichten ihrer Flotte. Dabei gilt: Je größer, desto zuversichtlicher der Blick auf das Wachstumspotenzial: Mehr als ein Fünftel der Firmen mit über 100 Mitarbeitern geht davon aus, dass die Gesamtzahl ihrer Firmenfahrzeuge in den nächsten drei Jahren zunehmen wird. "Generell lässt sich feststellen, dass Fuhrparkmanager ab einer Unternehmensgröße von zehn Mitarbeitern das Flottenwachstum durchweg positiver einschätzen als im Vorjahr", bilanziert Schulz.

Positive Rahmenbedingungen

Positiv auf die Konjunktur wirkt sich auch im Flottengeschäft das weiterhin niedrige Zinsniveau aus. Das macht zwar andere Finanzierungsarten ebenso attraktiv wie das Leasing, wo die Leasingfaktoren sinken. Aber hier kommt als positiver Effekt hinzu, dass Flottenbetreiber nicht das eigene Kapital für Investitionen in die Mitarbeitermobilität in Anspruch nehmen müssen, sondern es anderweitig sinnvoller einsetzen können. "Die Flexibilität im Leasing schont die Bilanz und das ist immer ein wichtiger Punkt im gewerblichen Flottengeschäft. Da können auch niedrige Zinsen in der Finanzierung nicht ausnahmslos locken", sagt Cziesla.

Von Vorteil auch die Transparenz auf der Ausgabenseite: "Die Wirtschaftlichkeit und die planbaren Kosten während der Laufzeit sind für die meisten Flottenkunden und Fuhrparkbetreiber ein ausschlaggebendes Kriterium", sagt Frank Hägele, Direktor Groß- und Gewerbekunden bei Adam Opel.

Für Christian Kiffe, Geschäftsführer von Atlas Auto-Leasing, fällt die Entscheidung in Zeiten niedriger Zinsen auch aus einem anderen Grund häufig zugunsten des Leasings aus: "Kunden profitieren von der Vermarktungskompetenz einer erfahrenen Leasinggesellschaft." Zudem, so führt er ins Feld, seien die Leasingraten attraktiv und marktgerecht, sodass die Gesamtkosten optimiert werden könnten.

Wettbewerbsdruck weiter hoch

Trotz des positiven Wettbewerbsumfelds für alle Leasinggesellschaften ist der Konkurrenzkampf weiterhin stark ausgeprägt und der Marktdruck hoch. Die Captives als Vertriebskanal der Hersteller wachsen schneller als die herstellerungebundenen Gesellschaften. Captives können durch Subventionen preisaggressiver und mit niedrigeren Leasingraten am Markt auftreten als die Non-Captives. Eine interessante Entwicklung ist dennoch, dass sich Captives den anderen Marken nicht verschließen.

Nach der "All Brand Captive" Alphabet, wie sich die BMW-Tochter selbst nennt, die als zweit- und dritthäufigste Marken Volkswagen und Ford im Bestand führt, hat sich dieses Jahr auch Daimler Fleet Management für Fremdmarken geöffnet. Das wird den Druck unter den Captives, aber auch insgesamt erhöhen.

Gleichzeitig setzen sich die Konzentrationsprozesse im Leasing weiter fort. Auch in diesem Jahr steht noch ein großer Deal bevor, wenn die französische BNP Paribas, die Konzernmutter von Arval (knapp 27.000 Verträge in Deutschland), Ende 2015 wie geplant die größere GE Auto Service Leasing (46.600 Verträge) vom US-Konzern General Electric (GE) übernimmt. Da erscheint es schon als Ironie des Schicksals, dass GE Ende 2006 selbst bereits die Oberhachinger Auto Service Leasing (ASL) kaufte und mit ihrer Konzerntochter GE Capital Services verschmolz. Jetzt wird sie mit Arval verschmelzen, wenn die Aufsichtsbehörden die Übernahme absegnen.

Treffenderweise sagt gerade Christian Schüßler, Commercial Leader bei GE Capital Fleet Services: "Wir sehen eine weiterhin anhaltende Reduzierung bei den herstellerunabhängigen Gesellschaften und eine fortschreitende Konsolidierung des Marktes mit wenigen großen internationalen Playern." Trotz alledem sind die Wachstumsprognosen für 2016 gut. Nur dass sich den großen "Kuchen" dann noch weniger Anbieter teilen werden.

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