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Ladesäulen-Infrastruktur: VDA-Tool ermittelt Bedarf von Schnellladepunkten

12.09.2022 12:00 Uhr | Lesezeit: 2 min
Ladesäulen-Infrastruktur: VDA-Tool ermittelt Bedarf von Schnellladepunkten
Dieser Screenshot zeigt die Streckenabschnitte, auf denen für mindestens 1.000 E-Fahrzeuge pro Tag eine Nachfrage nach Schnellladesäulen besteht. Es gilt: Je dunkler der Streckenabschnitt gefärbt ist, desto größer der Bedarf.
© Foto: VDA

Mithilfe der neuen Anwendung des VDA-Unternehmens AQI können gezielt Ladesäulen erichtet werden und Fahrzeuge effizient geladen werden.

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Der Durchbruch der Elektromobilität steht und fällt auch mit der Ladeinfrastruktur. Vor allem die Möglichkeit, Fahrzeuge schnell zu laden und so die Langstrecke zu bedienen, wird nicht nur für Fuhrparks und Flottenverantwortliche immer wichtiger. Die Automotive Quality Institute GmbH (AQI GmbH) hat nun ein Tool entwickelt, mit dem deutschlandweit der Bedarf für Elektroautos entlang von Fernstraßen ermittelt werden kann. Die AQI GmbH ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Sie gestaltet zukunftsorientierte Konzepte, Methoden und Tools zur Verbesserung der Qualitätsprozesse in Unternehmen.

AQI-Tool erstellt "Ladekorridore" aus Daten

Und so funktioniert das Tool: Etwa 200.000 Routen, die auf den Straßen innerhalb Deutschlands in einem Jahr gefahren werden, werden analysiert. Mithilfe von KI-Algorithmen und Statistik werden aus diesen 200.000 Routen etwa 3. Milliarden Datenpunkte ausgewertet. Daraus lässt sich auf das Ladeverhalten der Fahrer von Elektroautos schließen.

Aus dieser Analyse ergeben sich so genannte „Ladekorridore“ – das sind diejenigen Streckenabschnitte, innerhalb derer das E-Auto geladen werden kann. Dabei werden Faktoren wie Reichweite des Fahrzeuges oder auch Zeitbedarf ermittelt. Das Tool macht also „Hotspots“ sichtbar – Punkte, wo die Lade-Nachfrage besonders hoch ist. Daraus lassen sich Standortempfehlungen für Ladesäulen ableiten.

Aktuell gut 10.000 Schnellladepunkte in Deutschland

"Im Gegensatz zum Ausbau nach dem Gießkannenprinzip kann ein Ladesäulenbetreiber mit Hilfe unseres Tools die tatsächlichen Hotspots identifizieren und den weiteren Ausbau der Schnellladeinfrastruktur auf eben diese Punkte konzentrieren", erläutert Serge Elia, Leiter der Projektgruppe zur Entwicklung des Tools. "Der bedarfs- und zielgerichtete Ausbau wird deutlich erleichtert."

Weniger relevant dabei ist übrigens das Verkehrsaufkommen: "Die Betrachtung des Verkehrsaufkommens auf einzelnen Streckenabschnitten spielt hingegen eine untergeordnete Rolle, weil dadurch fälschlicherweise Standorte identifiziert werden könnten, an denen das Verkehrsaufkommen zwar hoch, die Nachfrage für Schnellladeinfrastruktur jedoch gering ist."

Aktuell sind der Bundesnetzagentur insgesamt 55.570 Normalladepunkte und 10.231 Schnellladepunkte gemeldet worden, die am 1. August 2022 in Betrieb waren.

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