Immer mehr Kfz-Versicherungen bieten sogenannte Telematik-Tarife an. Nach S-Direkt, Signal Iduna, Admiral Direkt und VHV macht nun auch die Axa ein entsprechendes Angebot. Anders als bei der Konkurrenz ist für die Teilnahme keine Black Box nötig, die Fahrstilanalyse und die Datenübertragung zur Versicherung übernimmt eine App. Allerdings gibt es das Angebot nur für junge Fahrer bis 25 Jahre. Diese sollen mit defensiver Fahrweise bis zu 15 Prozent ihres Versicherungsbeitrags sparen können.
Die Telematik-Tarife sind unter Datenschützern umstritten, da zahlreiche Informationen gesammelt und von den Versicherern nach oft intransparenten Regeln ausgewertet werden. Die Axa betont daher, dass die App nicht permanent Daten sammele und versende. Stattdessen könne der Fahrer selbst entscheiden, wann die App aktiv ist und ob sie ihre gesammelten Daten am Ende an die Versicherung versendet. Die Telematik-Tarife mit Black Box, einer Art erweitertem Fahrtenschreiber, der an die OBD-Schnittstelle im Auto angeschlossen wird, sammeln und übertragen in der Regel permanent Daten.
Verglichen mit vielen anderen Ländern herrscht in Deutschland Skepsis gegenüber Telematik-Tarifen. Die Versicherungen zögern daher bislang mit entsprechenden Angeboten. Diejenigen die es gibt, sind zudem oft finanziell wenig attraktiv. So fallen häufig Kosten für die Black Box oder eine zusätzliche App an, die die möglichen Einsparungen zunächst deutlich übersteigen. Zudem stehen nicht immer andere Rabattmöglichkeiten wie die Zustimmung zu einer Werkstattbindung zur Verfügung.
Langfristig dürften Telematik-Tarife jedoch auch in Deutschland zum Standard werden. Mit der HUK Coburg und der Allianz haben bereits die beiden größten Assekuranzen der Republik entsprechende Angebote angekündigt. Ob die Kunden mit Fahrstilanalyse auf Dauer weniger zahlen, ist ungewiss. Klar sein dürfte aber, dass Telematik-Verweigerer in Zukunft wohl prinzipiell tiefer in die Tasche greifen müssen. (sp-x)