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Interview: Athlon und Daimler Fleet Management - Teil 3

03.04.2020 09:00 Uhr
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Philipp Berg ist Commercial Director bei Athlon
© Foto: Michael Blumenstein / Autoflotte

Die Zusammenlegung von Daimler Fleet Management hin zu Athlon ist seit einem knappen Jahr vollzogen. Autoflotte sprach mit André Girnus und Philipp Berg in einem dreiteiligen Interview über die neuen Ideen, Chancen und Entwicklungen. Lesen Sie hier den dritten Teil.

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Was bedeutet Einfachheit für die Flottenkunden?

A. Girnus: Ein wesentlicher Bestandteil von einfachem Mobilitätsmanagement ist eine zentrale Bündelung der Dienstleistungen. Dazu gehört z. B. ein zentrales Abrechnungssystem, das sämtliche genutzten Mobilitätsprodukte, ob Auto, E-Bike, E-Roller oder Bahn, vereint. Grundsätzlich wollen wir unseren Kunden so viel Arbeit wie möglich abnehmen, indem wir jedem Kunden einen Ansprechpartner zur Seite stellen, der sich um die individuellen Wünsche und Belange kümmert.

Das Fahrzeug als solches wandelt sich. Was passiert mit den Services, die diesen Wandel flankieren?

A. Girnus: Wir sehen das Fahrzeug nach wie vor als Mittelpunkt von Mobilität. Um diesen legen wir verschiedene Zirkel, also Dienstleistungen, die dieses Kerngeschäft erweitern. Wir sprechen hier beispielsweise von Themen wie Lease2Motivate (siehe Kasten links) also Gehaltsumwandlungsmodelle oder unser My Benefit Kit, sprich: Mobilitätsbudgets. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unser Angebot mit sinnvollen Dienstleistungen zu erweitern.

Wie nehmen die Kunden die erwähnten Dienste denn heute schon an?

A. Girnus: Im Großen und Ganzen gut. Wir haben ein großes Interesse auf der Kundenseite. In einigen Firmen gibt es natürlich Hürden, Services zum Thema Mobilität schnell in die bestehenden Strukturen zu integrieren, aber auch hier stehen wir beratend zu Seite.

P. Berg: Im Fokus stehen hier unsere beiden Produkte Lease2Motivate und das My Benefit Kit. Mit diesen beiden Produkten sind wir mit den Kunden regelmäßig im Gespräch. Denn auch unsere Kunden arbeiten verstärkt daran, wie man die Mitarbeiterzufriedenheit weiter steigern kann. Wenn dies über die individuelle Mobilität erreicht werden soll, eignen sich diese beiden Anwendungen ideal. Unsere Produkte lassen sich schon ab einer Dauer von zwölf Monaten buchen. Im Zweifel ist also die Bindung eher kurzfristig und in jedem Fall einen Versuch wert.

A. Girnus: Was man allerdings bedenken muss: Beim Thema Mobilitätsbudget kämpfen wir gegen ein jahrzehntelang gelerntes Denkmuster an. Bislang gab es für die Mobilität ausschließlich den Dienstwagen. Heute kann das Budget, das für den Dienstwagen und damit für Mobilität eingeplant ist, deutlich flexibler eingesetzt werden. Mitarbeiter haben die Option, dieses Geld monatlich in eine virtuelle Spardose zu legen, aus der heraus jede Art von Fortbewegung ermöglicht werden kann. Und das ohne eine Auswirkung auf die Kosten. Für den Nutzer, aber auch für den Flottenverantwortlichen ändert sich hier aber etwas auf psychologischer Ebene. Das spielen uns die Kunden immer wieder zurück. Extrem wichtig wird das Mobilitätsbudget aber fürs künftige Employer-Branding, wo Unternehmen dem einzelnen Mitarbeiter zeigen können, was es für ihn ermöglicht. Und wir offerieren die Lösungen dafür.

Diese Situation der verschiedenen Stakeholder kennt man auch, wenn es um die Errichtung von Ladeinfrastruktur geht, über die wir gerade sprachen. Wie kommt Athlon dem nach?

P. Berg: Unsere Aufgabe liegt hier in der Beratung der Unternehmen. Die Experten informieren zu notwendigen Umbaumaßnahmen und Anforderungen, Elektromobilität in die Flotte zu integrieren, und wir stellen die Kontakte zu den Fachfirmen her. Es geht dabei z. B. um die Installation einer Wallbox. Unsere Erfahrungswerte helfen dabei, eine neutrale Beratung anbieten zu können.

Bei den Diesel-Alternativen ist die Zeit von Erdgas vermutlich bald vorbei, die von Wasserstoff könnte noch kommen. Was spiegeln Ihnen die Kunden wider?

A. Girnus: Uns erreichen immer wieder Fragen zur Brennstoffzellentechnik und wie es auf diesem Gebiet für die Fuhrparks weitergeht. Der Fokus liegt aber aktuell eindeutig auf der Elektromobilität und auf den hybriden Antrieben. Wenn ein Kunde modernen Antriebstechniken gegenüber aufgeschlossen ist und den Wunsch nach einem wasserstoffbetriebenen Fahrzeug hat, dann kommen wir diesem selbstverständlich nach. Aber es wird wohl für viele erst der nächste Schritt, nach dem Start in die Elektromobilität mit batterieelektrischen Modellen, sein.

Heißt das, es wird in Zukunft einen reinen E-Flottenmarkt geben?

A. Girnus: Meine Einschätzung ist, dass es in naher Zukunft eher keinen reinen EFahrzeug-Markt geben wird, sondern die E-Fahrzeuge eine Ergänzung zu den optimierten Verbrennern sein werden. Aufgrund der aktuellen und absehbaren Reichweiten wird es noch lange Einsatzgebiete für Flottenfahrzeuge geben, die nicht allein elektrisch unterwegs sind.

Zielführend für den Flottenalltag sind durchaus einige Apps, mit denen ich einen Schaden aufnehmen kann. Oder würden Sie das anders sehen?

A. Girnus: Eine App als Unterstützung ist eine klasse Lösung. Aber diese kann – zumindest heutzutage – hier noch nicht das persönliche Gespräch ersetzen. Unsere Erfahrung zeigt, dass wichtige Informationen bei der Schadenaufnahme per App vergessen werden und so den Prozess der Schadenregulierung unnötig in die Länge ziehen. Neben einem strukturierten Interview ist die wichtigste Eingangsfrage: Geht es Ihnen gut? Und diese Frage von Mensch zu Mensch kann eine App nicht ersetzen.

Welcher Prozess würde sich hingegen auch digital besser abbilden lassen als analog?

A. Girnus: Hier sehe ich die digitale Tankkarte ganz weit vorne. Und dabei spielt, was oft übersehen wird, auch die Ökologie eine Rolle. Wenn man sich vor Augen führt, wie viele Plastikkarten jedes Jahr neu ausgestellt und verschickt werden, dann liegt der Vorteil der digitalen Tankkarte auf der Hand. Da die meisten Menschen ihr Smartphone immer bei sich tragen, haben wir auch die digitale Tankkarte immer bei uns. So haben wir mittlerweile die Möglichkeit, direkt im Auto, mobil die Tankrechnung zu bezahlen.

Herzlichen Dank für Ihre Zeit.

Interview: Rocco Swantusch und Michael Blumenstein

 

Lease2Motivate

Mit dem Full-Service-Leasing „Lease2Motivate“ bietet Athlon seinen Kunden ein komfortables Produkt für die Gehaltsumwandlung der Mitarbeiter. Bei einer klassischen Gehaltserhöhung kommen auf den Mitarbeiter steuerliche Nachteile zu, wodurch er letztlich nicht viel von seinem Geld hat. Durch Lease2Motivate kann sich der Mitarbeiter mit einer Gehaltsumwandlung einen Dienstwagen auch für die private Nutzung, ganz nach seinem Geschmack, konfigurieren. Damit kann er die Gehaltserhöhung 1:1 nutzen, ohne steuerlichen Nachteil. Einschränkungen über die Car Policy wie Marke, Modell, Ausstattung, die bei einem klassischen Dienstwagen vorkommen können, spielen hier keine Rolle. Ob Wartung, Reparatur, Bereifung, Versicherung, Rückabwicklung – mit den modularen Dienstleistungspaketen ist alles Inklusive. Flottenverantwortliche und Mitarbeiter erhalten so höchste Planungssicherheit bei maximaler Bewegungsfreiheit für alle Beteiligten.

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