Ausländische Automarken machen den einheimischen Herstellern immer öfter die Käufer abspenstig. Diese Entwicklung spiegelt sich auch im Geschäft mit Firmenfahrzeugen wider. Wie die Wirtschaftswoche (WiWo) berichtete, hat sich der Absatz von Geschäftsautos seit November 2003 vom Negativtrend bei den Privatwagen abgekoppelt. Von dieser Entwicklung profitieren immer häufiger Importmarken wie Nissan, Renault oder Toyota. Günstigere Konditionen sowie eine oftmals bessere Kundenbetreuung rufen einen Umdenkprozess bei den Großkunden hervor, hieß es. Noch in den 90er Jahren lag der Anteil an ausländischen Modellen bei Geschäftskunden unter zehn Prozent. Mittlerweile halten die Importeure einen Marktanteil von gut 20 Prozent. Alle ausländischen Hersteller zusammengenommen verkaufen damit zwar immer noch weniger Firmenwagen als der Marktführer VW alleine, gleichwohl sei eine Marktveränderung zu erkennen. In absoluten Zahlen verkaufte VW im Jahr 2003 etwa 30.000 weniger Fahrzeuge im Flottengeschäft als noch zwei Jahre zuvor. Opel setzte im selben Zeitraum 20.000 Fahrzeuge weniger ab – eine Einbuße um beinahe 30 Prozent. Alle deutschen Autobauer zusammengenommen mussten in den letzten beiden Jahren einen Verlust von etwa 85.000 Einheiten hinnehmen, hieß es weiter. Kunden werden mit Rabatten von bis zu 20 Prozent gelockt Um VW, Opel oder Ford die Firmenkunden abzujagen, haben viele Importeure einen regelrechten Preiskrieg angezettelt. Gerade bei prestigeträchtigen Aufträgen sind Rabatte von mehr als 20 Prozent sowie Kundendienstpauschalen unterhalb der Selbstkostengrenze an der Tagesordnung. Dass damit kein Geld zu verdienen ist, nehmen die ausländischen Autobauer in Kauf. "Einige Importeure haben eine äußerst preisaggressive Vorgehensweise", äußerte Karl-Heinz Gose, Vertriebsleiter Großkunden bei Volkswagen, gegenüber dem Blatt. Manchmal sei es daher sinnvoller, auf ein Geschäft, statt auf die Rendite zu verzichten. "Irgendwo ist eine Grenze erreicht." Dass Ford und Opel in naher Zukunft zu alter Stärke zurückfinden, wird laut WiWo von Experten bezweifelt. Für Volkswagen sieht die Prognose aufgrund seiner Markenvielfalt und des dichten Vertriebsnetzes deutlich besser aus. "Wenn VW seine Schwächephase überwunden hat, werden die ganz stark wiederkommen", so ein Manager der Konkurrenz. Erste Ansätze seien bereits beim Minivan Touran und beim Touareg zu sehen, die bei Firmenkunden auf großes Interesse stoßen, hieß es weiter. (pp)
Importeure legen im Flottensegment zu
Immer mehr Firmen setzen bei ihren Fuhrparks auf ausländische Fabrikate