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Grün wie ein Baum

30.06.2011 12:02 Uhr
Grün wie ein Baum

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Grün wie ein Baum

Anfang 2010 hat die familiengeführte Unternehmensgruppe Piepenbrock das Nachhaltigkeitsprojekt „Piepenbrock Goes Green“ gestartet. Dazu gehört auch, Bäume im unternehmenseigenen Forst pflanzen zu lassen und den Fuhrpark umweltfreundlicher zu gestalten.

Bei 1.250 Fahrzeugen, die zusammen rund 35 Millionen Kilometer im Jahr zurücklegen, kommt im Fuhrpark der Unternehmensgruppe Piepenbrock schon so einiges an verbranntem Kraftstoff und Emissionen zusammen. Beides so gering wie möglich zu halten, war schon immer ein Anliegen des Dienstleisters, der sich dem Facility Management, der Gebäudereinigung, Instandhaltung und Sicherheit verschrieben hat.

Schon vor rund zehn Jahren, als der Kraftstoff noch erschwinglicher war als heute, hat Piepenbrock angefangen, ein konsequentes Kraftstoffreporting zu betreiben und die Durchschnittsverbräuche zu ermitteln. Der Fokus auf Ökologie und Nachhaltigkeit war schon immer in den Unternehmenswerten verankert. Bereits in den 90er-Jahren wurde ein erster Umweltbericht veröffentlicht. Doch seitdem die Unternehmensgruppe am 1. Januar 2010 das Nachhaltigkeitsprojekt „Piepenbrock Goes Green“ gestartet hat, rückt der Umweltschutz sowohl bei internen Abläufen als auch bei angebotenen Dienstleistungen und Produkten noch stärker in den Mittelpunkt. „Nachhaltigkeit haben wir uns auf die Fahnen geschrieben. Das wird sich im gesamten betrieblichen Prozess darstellen“, sagt Wilfried Treustedt, Leiter Materialwirtschaft bei Piepenbrock.

Die Begriffe „nachhaltig“ und „grün“ sind für Piepenbrock weit mehr als nur zeitgemäße Floskeln für die strategische Positionierung als umweltbewusstes Unternehmen. Da die Unternehmensgruppe kein „Greenwashing“ betreiben, sondern Verantwortung gegenüber der Umwelt übernehmen will, bewirtschaftet sie seit Mitte der 90er-Jahre einen rund 2.200 Hektar großen Forst in Brandenburg, der zum CO2-Abbau beitragen soll. Seit dem Start von „Piepenbrock Goes Green“ werden sogar für alle Neukunden Bäume gepflanzt, die dafür ein Zertifikat erhalten: pro tausend Euro monatlichem Neuumsatz mindestens einer. Auch damit soll aktiv zur CO2-Reduktion beigetragen werden, denn jeder Baum nehme täglich rund zehn Kilo davon täglich auf. Seit Anfang 2010 wurden 6.500 neue Bäume gepflanzt.

Zur unternehmensweiten grünen Ausrichtung gehören auch stromsparende Reinigungsgeräte und die Minimierung der Chemie im Geschäftsbereich Gebäudereinigung ebenso wie Mülltrennung am Arbeitsplatz, Recycling oder die Bemühungen um ein papierfreies Büro durch zentrale Datenhaltung und Digitalisierung der Archive. Im Kampf für eine sauberere Umwelt hat die Unternehmensgruppe sogar bei ihren Fortbildungen das Online-Learning ausgebaut, um den CO2-Ausstoß bei An- und Abreisen für Schulungsmaßnahmen zu minimieren. Auf diese Weise konnte Piepenbrock eigenen Angaben zufolge allein im vergangenen Jahr rund 34 Tonnen Kohlendioxid einsparen.

Ständige Anpassung der Car Policy

Noch beeindruckender sind die ersten Erfolge von „Piepenbrock Goes Green“ im Fuhrpark, in dem durch die strategische Neuausrichtung und dem damit verbundenen Austausch von Fahrzeugen im Jahr 2010 die CO2-Emissionen um 245 Tonnen verringert werden konnten. Ein Erfolg, der auf die konsequente Optimierung der Modellauswahl und Anpassung der Dienstwagenrichtlinie zurückgeht, und das ganz ohne festgeschriebene Emissionsobergrenzen. „Die Car Policy wird ständig aktualisiert. Wenn wir die Erkenntnis gewinnen, dass ein Fahrzeug auf dem Markt ist, das weniger CO2-Ausstoß produziert und bei uns ins Portfolio passt, dann nehmen wir das auch auf“, erklärt Treustedt. „Wir machen einen Entwurf mit den entsprechenden Parametern, der dann in den Entscheidungsprozess zur Geschäftsleitung geht. Daraufhin wird die Fahrzeug-Policy aktualisiert. Das ist ein ständiger Prozess“, so Treustedt weiter.

Auch der durchschnittliche Spritverbrauch der Flottenfahrzeuge konnte in den vergangenen Jahren um zwei Liter pro 100 gefahrene Kilometer gesenkt werden. Den ständig zunehmenden Verbrauchsoptimierungen der Motoren sei Dank. So setzt das Osnabrücker Unternehmen in großem Maße auf den Hersteller aus München. „BMW ist hier absoluter Vorreiter vor Mercedes, Audi und VW und war eigentlich schon immer Vorreiter in Sachen Verbrauch“, ist Treustedt überzeugt. Ebenso die Marke mit dem Stern findet sich unter den Managementfahrzeugen, für den operativen Bereich setzte Piepenbrock bisher auf Ford. Aber die Einkaufs- und Fuhrparkabteilung unter der Leitung von Heinz Ummethum ist immer offen für neue Hersteller und Importeure. Aktuell wurden verschiedene Modelle von Renault in den Fuhrpark aufgenommen: Mégane und Scénic für die Kundenbetreuung sowie den Clio Grandtour für Mitarbeiter, die nicht so viel zu transportieren haben. „Für den operativen Bereich brauchen wir ein Fahrzeug, das bezahlbar ist und einen einigermaßen großen Kofferraum hat“, erklärt Ummethum.

Geleast sind diese wie alle BMW-Modelle aus der Piepenbrock-Flotte bei Alphabet Fuhrparkmanagement, die als Unternehmen der BMW Group markenübergreifendes Full-Service-Leasing anbietet. „Wir sind die erste Hersteller-Leasinggesellschaft im Portfolio von Piepenbrock, die neben der eigenen Marke eine weitere Marke verleast“, sagt Florian Jacke, Gebietsleiter Flotte bei Alphabet in der Geschäftsstelle Hannover, stolz.

Wenn die Fuhrparkverantwortlichen bei Piepenbrock ein neues Angebot einholen, geht ihr Blick auch immer gleich auf die Angaben zum durchschnittlichen Verbrauch und zum CO2-Ausstoß. Diese werden von Alphabet bei jeder Anfrage automatisch mitgeliefert. Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller werden bei einer geplanten Neuanschaffung gegenübergestellt. Der CO2-Ausstoß ist immer ein wichtiges Auswahlkriterium, wenn das Auto ansonsten funktionsgerecht ist und die Bedürfnisse für den Einsatz erfüllt.

Auch über Alternativen zu dem aktuell 99,9-prozentigen Diesel-Anteil in der Flotte wird nachgedacht. Elektrofahrzeuge seien generell sehr interessant: „Für uns stellt sich das zum heutigen Zeitpunkt aber noch nicht als praktikabel dar und aus ökologischer Sicht auch noch nicht als sinnvoll, insofern warten wir die weitere Entwicklung ab“, sagt Treustedt. Realistischer für seine Einsatzzwecke seien die Brennstoffzellenfahrzeuge F-Cell von Mercedes. „Davon erhoffen wir uns aufgrund der Fahrleistung von etwa 400 Kilometern mehr als von E-Cars. Das macht bei uns mehr Sinn“, so Treustedt weiter. Seit Mai hat die Piepenbrock Unternehmensgruppe in Berlin das erste F-Cell-Fahrzeug im Einsatz und testet ausgiebig dessen Eignung für den Fuhrpark.

Bis es einen wirklichen Ersatz für Verbrennungsmotoren gibt, wird das Fuhrparkteam bei Piepenbrock weiterhin auf Optimierung der Car Policy, Austausch der Auswahlfahrzeuge, auf noch energieeffizientere Motoren, rollwiderstandsoptimierte Reifen und natürlich auf Controlling setzen. Auch das wird konsequent betrieben. So werden nicht nur die Durchschnittsverbräuche über die Jahre hinweg ermittelt und statistisch ausgewertet, auch Abweichungen vom Normverbrauch treten zutage. „Bei gleichen Fahrzeugen und gleichen Motorisierungen dürfen die Differenzen nicht allzu groß sein“, sagt Treustedt. In die Analyse fließt aber mit ein, ob eine Person viel außerorts auf Landstraßen und Autobahnen oder nur innerstädtisch unterwegs ist. „Dann geben wir noch ein paar Prozent dazu“, erklärt Treustedt. Zudem wird überprüft, wie oft ein Fahrer seinen Wagen waschen lässt – neben dem Kosten- ebenso ein Umweltfaktor. „Jene Fahrzeuge, die am häufigsten gewaschen werden, filtern wir raus.“ Obwohl es sich von selbst verstehe, dass Außendienstler mit einem sauberen Fahrzeug vorfahren. Witterungsbedingt könne jede Woche eine Wäsche gerechtfertigt sein.

Vor einer Auftragsvergabe fordert Piepenbrock von potenziellen Lieferanten einen Nachhaltigkeitsbericht an. Mit dem bedeutungsvollen Titel „Verantwortung“ hat das Familienunternehmen im Mai erstmals selbst einen solchen für das ganze Unternehmen herausgeben. Er will aufzeigen, wie Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und soziale Verantwortung in Einklang gebracht werden. Der Fuhrpark ist da nur ein Aspekt von vielen. mireille Pruvost

Der Fuhrpark auf einen Blick

1.250 Fahrzeuge, davon rund 900 Pkw, der Rest entfällt auf Kommunalfahrzeuge, Trucks, Kehrmaschinen, Winterdienstfahrzeuge etc.

Pkw-Marken: BMW 118d, 318d Touring, 320d Touring und 520d Touring, Ford Focus Turnier, Volkswagen Caddy und T5, Mercedes B 180 CDI, C 200 CDI T, C 220 CDI T und neuerdings Renault Scénic, Mégane Grandtour, Clio Grandtour und Laguna Grandtour

Bis auf einen Benziner reine Dieselflotte

Alle Fahrzeuge im Leasing bei mehreren herstellernahen Leasinggesellschaften, unter anderem bei Alphabet Fuhrparkmanagement seit 2005

Laufzeit/Laufleistung: modell-/nutzungsabhängig, Gesamtfahrleistung oft 150 tkm

Regelmäßige Änderung der Car Policy hinsichtlich der zur Auswahl stehenden Modelle zur kontinuierlichen Optimierung der Spritverbräuche und CO2-Emissionen

Piepenbrock Unternehmensgruppe in Kürze

Vor fast einem Jahrhundert im Jahre 1913 als Fensterreinigungsinstitut gegründet, beschäftigt das heute in vierter Generation geführte Familienunternehmen mit Hauptsitz in Osnabrück rund 25.000 Mitarbeiter an 800 Standorten und 70 Niederlassungen. Zum Dienstleistungsspektrum gehören neben Gebäudereinigung auch Facility Management, Instandhaltung und Sicherheit. Vier Tochterunternehmen gehören zur Unternehmensgruppe: Planol stellt Reinigungschemie für den Fachgroßhandel her. Durch die Firmen LoeschPack und Hastamat ist Piepenbrock weltweit für Verpackungsmaschinen und Verpackungstechnik bekannt. Die seit 1989 zu Piepenbrock gehörende Hamberger AG aus der Schweiz produziert pyrotechnische Produkte für den zivilen und militärischen Einsatz. Der im Mai 2011 veröffentliche Nachhaltigkeitsbericht orientierte sich an den Kriterien der Global Reporting Initiative (GRI).

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