Acht Festnahmen, mehrere beschlagnahmte Luxusautos und sichergestelltes Beweismaterial – das ist die Bilanz einer groß angelegten Razzia gegen eine internationale Autoschieberbande in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Hamburg. Polizei und Staatsanwaltschaft Köln leiteten die Ermittlungen und durchsuchten mehr als 30 Wohnungen und Büros. Nach Angaben der Polizei gingen den Fahndern fünf Verdächtige im Raum Köln und zwei in Gelsenkirchen ins Netz. Ein Mitglied der Bande wurde in Hamburg festgenommen. Die Razzia sei reibungslos verlaufen, sagte eine Sprecherin der Polizei in Köln. Auch Spezialeinheiten waren am Dienstag (22. Februar) beteiligt. Seit einem Jahr soll die Bande im In- und Ausland mindestens 60 Luxusautos im Wert von mehreren Millionen Euro gestohlen haben. Die Masche war zu Beginn so simpel wie erfolgreich: Nach Angaben der Polizei klaute die Bande Blanko-Zulassungspapiere, um gestohlene Autos auf Internetportalen zu verkaufen. Der Betrug sei immer dann aufgefallen, wenn die Käufer das neue Auto auf sich ummelden wollten. Auf der Zulassungsstelle habe sich schnell herausgestellt, dass Fahrzeug und Papiere gestohlen wurden. Verschleierung der Spuren Mitte 2010 änderten die Autoschieber laut Polizei ihre Arbeitsweise: Erbeutete Fahrzeuge seien nun über Mittelsmänner mit niederländischen Dokumenten in Deutschland angemeldet worden. So hätten die Täter die Spuren verschleiert. Wie die Polizei mitteilte, kommen sechs der festgenommenen Bandenmitglieder zunächst in Untersuchungshaft. Sie wurden mit Haftbefehl gesucht. Bei den zwei weiteren Festgenommenen bestehe dringender Tatverdacht. (dpa)