Der Berufsstand des Flottenmanagers ist ein heterogener. Die Grundaufgaben gleichen sich zwar in den Unternehmen, nur hat der tatsächlich Verantwortliche für den Fuhrpark meist einen recht unterschiedlichen Background und kommt aus verschiedenen Abteilungen. Mal kommt der Fuhrparkleiter aus dem Controlling, mal (wie im Benchmark des Bundesverbands Materialwirtschaft und Logistik, kurz BME, – Autoflotte 12/2013, S.24 – zu lesen ist) ist der Einkauf seine eigentliche berufliche Heimat. Das man unterschiedliche Aufgaben und damit auch Leistungen unterschiedlich entlohnt, ist normal. Dennoch interessiert natürlich auch die Flottenmanager, was die Konkurrenz verdient. Der jährliche Gehaltsreport der Stellenbörse Stepstone, der zum Jahresbeginn in seiner vierten Auflage erschien, gibt hierfür einige Anhaltspunkte.
Im August 2014 nahmen laut Stepstone rund 50.000 Fach- und Führungskräfte an einer Online-Befragung teil. Etwa 70 Prozent der Befragten waren Fachkräfte ohne Personalverantwortung. Blicken wir zunächst ins Controlling. Für die Berufssparte Finance & Controlling haben die Personalvermittler einen Durchschnittsbruttolohn inklusive variabler Anteile (diese liegen für diese Sparte bei durchschnittlich acht Prozent) von bundesweit 54.798 Euro ermittelt. In kleineren Firmen (bis 500 Mitarbeiter) wird weniger gezahlt (53.333 Euro) als in Konzernen (über 1.000 Mitarbeiter), wo 58.415 Euro als durchschnittliches Salär gezahlt werden. Die regionalen Unterschiede sind immens und erreichen ihre stärkste Ausprägung im Vergleich von Hessen (61.462 Euro) mit Sachsen-Anhalt (33.085 Euro).
Zwei weitere wesentliche Faktoren sind Berufserfahrung und Ausbildung. So werden im Controlling Mitarbeiter mit bis zu zweijähriger Berufserfahrung und akademischem Abschluss mit rund 47.450 Euro entlohnt, mit klassischem Schulabschluss sind es nur 33.885 Euro. Wer bereits zwischen sechs und zehn Jahren im Controlling arbeitet, kann laut der Analyse mit 64.771 Euro respektive 50.496 Euro (Schulabschluss) rechnen.
Im zweiten großen Einsatzgebiet zahlreicher Flottenmanager, dem Einkauf, wird im Durchschnitt weniger gezahlt als im Controlling. 49.184 Euro sind es laut Stepstone als Bruttovergütung mit einem siebenprozentigen variablen Anteil. Ob man bei einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen (bis 500 Mitarbeiter) oder in einem Konzern (über 1.000 Mitarbeiter) arbeitetet, macht laut der Umfrage bis zu knapp 5.000 Euro beim Jahreseinkommen aus: 48.049 Euro stehen 52.965 Euro im Konzern gegenüber. Auch hier entscheidet die Region über die Lohnhöhe kräftig mit.
Top sind die Verdienste in Bayern und Hessen (jeweils über 54.000 Euro). Weniger als 38.000 Euro werden als Jahresgehalt in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern gezahlt. Auch hier lohnt der Blick auf die Auswirkungen der Parameter Berufserfahrung und Abschluss. Mit akademischem Titel und zweijähriger Berufserfahrung sind im Schnitt 45.717 Euro drin, mit Schulabschluss sind es 33.809 Euro. Einkäufer mit sechs- bis zehnjähriger Erfahrung landen zwischen 44.019 Euro und 61.908 Euro (mit akademischem Abschluss).
Soweit zur Theorie. Denn am Ende unterscheiden sich das Tätigkeitsfeld und das Standing in der Firma des Flottenverantwortlichen von dem seiner Amtskollegen recht deutlich – so wie sich auch Flotten selten komplett ähneln. (rs)