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Gegendruck

30.09.2011 12:02 Uhr
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Die Zahlen sprechen Bände: Rund 2,5 Milliarden Euro an Bruttobeitragseinnahmen setzen die Kfz-Versicherer laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) mit Flotten dieses Jahr voraussichtlich um. Gemessen am Gesamtkuchen der Kraftfahrtsparte von rund 20 Milliarden Euro erscheint dies zwar klein, im Flottenmarkt tummeln sich jedoch nur wenige große Player, für die es ein wichtiger Part des K-Geschäftes ist. Dieser hat Ende 2010 nach Beitragseinnahmen respektive Vertragsbestand zum Beispiel 14 Prozent bei der Ergo, 19 Prozent bei der R+V, 18 Prozent bei der AXA bis hin zu 25 Prozent bei der Gothaer, 30 Prozent bei der VHV und 40 Prozent bei der HDI-Gerling über alle Gesellschaften gelegen.

Zugleich agieren Kfz-Versicherer im Flottenmetier aber auch deutlich vorsichtiger, weil sie sich im Wettbewerb nicht rentabel positionieren können. Wie schlimm es teilweise bestellt sein mag, verdeutlicht die Schaden-Kosten-Quote von 109 Prozent im Flottengeschäft, welche der GDV für das laufende Jahr hochgerechnet hat. Dagegen stehen die kalkulierten Quoten der Versicherer von etwa 80 Prozent – je nach Anbieter Plus/Minus einige Prozent –, um nach Schadenregulierungs-, Verwaltungs- und anderen Ausgaben wenigstens kostendeckend zu arbeiten.

Inzwischen fordert der Preiskampf also seinen Tribut. Deshalb versuchen viele Flottenversicherer, höhere Prämien und die Sanierung von Flotten mit schlechten Schadenverläufen durchzusetzen. Aber auch Flotten mit guten Schadenverläufen müssen mit Gesprächen rechnen, um Prämien stabil zu halten. Denn der Preis ist in einem Markt, den das Versicherungsvertragsgesetz und andere Vorgaben streng regulieren, oft das einzige Mittel zur Entlastung, vor allem, weil so der Entwicklung innovativer Produkte Grenzen gesetzt sind.

Nichtsdestotrotz suchen Flottenmanager nach mehr Services und Unterstützung. Riskmanagement (RM) spielt dabei eine Schlüsselrolle, welches Flottenversicherer oft als nette Zusatzleistung behandelt haben. Nun soll die Schadenprävention vermehrt Einzug halten. Diesem Weg hätten die Kfz-Versicherer schon früher folgen sollen. Aus kaufmännischer Sicht wäre es jedenfalls seit Jahren notwendig gewesen, der Abwärtsspirale entgegenzuwirken. Das beweisen die Zahlen. Jetzt kommt außerdem ein verschärfender Faktor dazu: harte Verhandlungen zwischen Flottenmanagern und Versicherern, die in manchen Fällen sicherlich verbrannte Erde hinterlassen.

Inhalt

87

Editorial

88

Antrieb für den WandelUnter Druck: Wie die Kfz-Versicherer derzeit im Flottenmarkt agieren und welche Leistungen sie bieten

94

Selbst ist der FlottenbetreiberRoundtable: Experten diskutieren mit Fuhrparkleitern über Selbstbeteiligungsmodelle zur Prämiensteuerung

100

Verlässlichkeit als AnkerUmfrage unter Flottenmanagern: Wie hoch ist dieses Jahr die Bereitschaft, den Flottenversicherer zu wechseln?

104

Auf geradem WegWarum der Maschinenbauer Meiko das Schadenmanagement zentralisiert und ausgelagert hat

106

Rückkehr zur VernunftKommentar: Branchenexperte Ralph Feldbauer bewertet die Entwicklung in der Flottenversicherung

108

Komplexität steigtDie Kosten für die Reparaturen sowie Instandsetzung von Unfallschäden steigen voraussichtlich weiter an

109

Gewagte KalkulationKfz-Versicherer decken Elektroautos nach herkömmlichen Tarifen ein, obwohl unbekannte Risiken lauern

110

Im Urteil der GerichteGrünes Licht für Haftungsfreistellung in der Kasko und weitere Urteile rund um die Kfz-Versicherung

114

Kasko auf eigenes RisikoDamit Kunden die Kasko in Eigenregie managen können, hat VW Leasing das KaskoDepot entwickelt

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