Volkswagen Financial Services (VWFS) hat für den Ausbau des europäischen Flottengeschäfts ein Joint Venture mit der Icare SA, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der BNP Paribas Cardif gegründet. "Im Rahmen unserer Wachstumsstrategie haben wir uns zum Ziel gesetzt, weltweit führender Flottenanbieter zu werden. Das gelingt nur über den Ausbau unserer Mehrmarkenfähigkeit, da viele Flottenkunden verschiedene Fabrikate in ihrem Fuhrpark nutzen", sagte Vertriebsvorstand Anthony Bandmann am Donnerstag.
Icare ist spezialisiert auf Wartungsprodukte für Flottenkunden, die über das neu gegründete Gemeinschaftsunternehmen europaweit bereitgestellt werden sollen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Multibrand-Geschäft – also auf Fahrzeugmarken außerhalb des VW-Konzerns.
Laut Bandmann will VWFS künftig im "besonders wichtigen Wartungsgeschäft bessere Prozesse und Konditionen" anbieten. Wartungsprodukte seien die am meisten nachgefragte Dienstleistung auf Kundenseite. In Deutschland seien beispielsweise rund 80 Prozent der Großkundenleasingverträge mit einem solchen Vertrag ausgestattet.
"Das Joint Venture ermöglicht uns eine stetige Erweiterung des Netzes von Werkstätten", betonte der Manager. Durch die enge Zusammenarbeit werde man darüber hinaus die Expertise im Multibrand-Geschäft ausbauen. Das sei ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg zur Nummer eins im globalen Flottengeschäft.
Stillschweigen über Investitionssumme vereinbart
An dem Gemeinschaftsunternehmen hält VWFS nach eigenen Angaben Financial Services 51 Prozent und die BNP Paribas Cardif-Tochter Icare SA 49 Prozent der Anteile. Die Gründung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörden. Über die Investitionssumme vereinbarten die beiden Parteien Stillschweigen. Der Marktstart soll in Frankreich erfolgen.
Zusätzlich zu dem Joint Venture haben die VW-Finanzsparte und die BNP Paribas Cardif ebenfalls ihre weltweite Partnerschaft im Versicherungsbereich erneuert. Beide Unternehmen arbeiten bereits seit 2001 zusammen und hatten ihre Partnerschaft 2017 auf 16 Länder, vor allem in Europa und Lateinamerika, ausgeweitet. (tibü)