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Evolutionsmodell

30.11.2010 12:02 Uhr
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Wie bereits beim Golf setzt VW nun auch beim neuen Passat in erster Linie auf die Kunst der Verfeinerung.

Statt auf Revolution auf Evolution zu setzen, ist bei VW ein alter Hut. Zuletzt beim Wechsel vom Golf V zum Golf VI praktiziert, baut nun auch die siebte Generation des Passat mehr oder weniger offensichtlich auf seinem Vorgänger auf. Das muss kein Fehler sein, wie das Beispiel Golf gezeigt hat. Und beim Passat war die Ausgangslage ähnlich komfortabel und entspannt. Bis zum Schluss blieb der Passat – allen voran im Flottenmarkt – ein überaus „gefragter Mann“.

Deshalb gleichen nicht nur die gesamte Plattform nebst Fahrwerk und Lenkung sowie die Abmessungen des Neuen weitestgehend genauso dem des Alten, wie die Grundarchitektur der Karosserie. Keine Spur also von einem radikalen Designwechsel. Vielmehr tragen Front, Silhouette und Heck – bei Limousine gleichermaßen wie beim Flottenbestseller Variant – nun in jeder Beziehung die Optik und der Stil der sich mittlerweile vom Polo bis zum Phaeton erstreckenden, stringenten VW- Design-DNA zur Schau. In diesem Fall – jede generelle Geschmacksdiskussion einmal außer Acht lassend – eine de facto die Wertigkeit und Eleganz deutlich erhöhende Maßnahme.

Eins zu eins mit dem Vorgänger identisch ist das „füllige“, tadellose Platzangebot für Insassen und Gepäck.

Analog zum Exterieur kennzeichnet den neuen Passat ein im Detail verfeinertes Interieur. So erhielt das im Grundlayout unveränderte Armaturenbrett im oberen Bereich eine neue, edlere Narbung. Chromapplikationen veredeln zudem zusätzliche Schalter und die Einfassung der Lüftungsgitter. Ferner sind nun erstmals auch die Türverkleidungen mit Applikationen versehen.

Aber: Im unteren Bereich, sprich unterhalb der gleichfalls eine edlere Beschaffenheit aufweisenden Dekorleiste, stößt man nach wie vor auf schlichtes Hartplastik. Noch ärgerlicher: das weiterhin wenig griffsympathische Duo aus Kunststofflenkrad und -Schaltknauf in der Basisversion Trendline. Fast schon peinlich: die 139 Euro extra für die „Abhilfe“ in Form eines „Ledermantels“.

Sprichwörtlich ein Hingucker ist dagegen die feine Analoguhr oberhalb der Mittelkonsole, wie sie an gleicher Stelle auch im Phaeton zum Einsatz kommt. Neu sind auch der von „oben“ in die Mitte der Mittelkonsole gewanderte Warnblinkschalter und die nun sinnvollerweise nicht mehr wie bisher links vom Lenkrad, sondern jetzt neben dem Schalthebel platzierte Taste für die elektronische Parkbremse. Und last but not least erfolgt der Motorstart in Verbindung mit dem optionalen schlüssellosen Zugangssystem „Keyless Access“ (466 Euro) fortan per Knopfdruck.

Modifiziert wurden auch das Design und die Bezüge der Sitze. Dazu kommen ab der Ausstattung Comfortline nun wie beim Touareg nicht nur in der Höhe, sondern auch horizontal einstellbare vordere Kopfstützen. Ebenfalls neu: eine Klimafunktion für die Vordersitze (ab 248 Euro).

Hand angelegt wurde zudem am unverändert 603 bis 1.731 Liter fassenden Ladeabteil des Variant. So enthält nun das aus dem Vorgänger bekannte Gepäckmanagement-paket (298 Euro) zusätzlich einen verschiebbaren, bis zu 100 Kilogramm belastbaren Ladeboden, der stufenlos im Bereich der Ladefläche hin und her geschoben werden kann. Er erlaubt es beispielsweise, Werkzeug- oder Getränkekisten mühelos im Bereich der Rücksitzlehne zu verstauen. Nicht gebraucht, lässt er sich mit einem Handgriff komplett ausbauen. Neu ist auch die Gepäckraumabdeckung selbst. Geschlossen reicht jetzt ein leichter Tipp von oben, damit sie sich selbst aufrollt. Man darf gespannt sein, wie robust und zuverlässig dieses System in der Praxis sein wird.

Neu ist auch die zusätzliche und praktische Fernentriegelung der weiterhin nur asymmetrisch geteilten Rücksitzlehnen vom Laderaum aus. Die Klappmechanik der Fondbank selbst ist ein Relikt aus vergangenen Tagen geblieben. Denn: Um bei der Laderaumerweiterung eine durchgehend ebene Ladefläche zu erhalten, müssen nach wie vor erst die Sitzflächen hochgestellt und im Zweifelsfall sogar die Kopfstützen herausgezogen werden. Hier gibt es – wie die Konkurrenz zeigt – mittlerweile wesentlich einfachere und raffiniertere Lösungen.

Punkten kann der Variant dagegen mit den Optionen „umlegbare Beifahrersitzlehne“ (ab 75 Euro), „automatisch öffnende Heckklappe“ (378 Euro) sowie „Niveauregulierung hinten“ (639 Euro). Wiederum wenig Beifall dürften die 147 Euro extra für das obligatorische, auch hinter der ersten Sitzreihe aufspannbare Laderaumtrennnetz finden.

Im positiven Sinn erwähnenswert sind dagegen das neue, riesige Panorama-Glasschiebedach (996 Euro) sowie die praktische, schwenkbare Anhängerkupplung (731 Euro), die über einen in der Kofferraumseitenverkleidung integrierten Taster elektrisch entriegelt „in Aktion“ tritt.

Nichts Neues gibt es angesichts der bekannten „Zutaten“ bei den Fahreigenschaften zu berichten. Der Passat gehört nach wie vor zu den komfortabelsten, handlichsten und fahrsichersten Vertretern seiner Zunft.

Eindeutig wahrnehmbar ist dagegen das deutlich reduzierte Geräuschniveau im Innenraum. Es resultiert vor allem aus einer besseren Dämmung in Türen und Armaturenbrett sowie einer innovativen Akustikfolie in der Windschutzscheibe. Optional (240 Euro) gibt es Letztere auch für die Seitenverglasung vorn. Ein regelrechtes Feuerwerk brennt VW beim neuen Passat in Sachen Fahrerassistenzssysteme ab. Von einem Head-up-Display einmal abgesehen, gibt es auf Wunsch so gut wie nichts, nichts, was es nicht gibt. Besonders interessant: der verbesserte „Park-Assist“ (ab 252 Euro), der nun neben einem noch „intimeren“ Längseinparken (Fahrzeuglänge plus 80) jetzt auch das „assistierte“ Querparken unterstützt. Beheizte Scheibenwaschdüsen ab Werk bleiben jedoch weiterhin nur dem Highline vorbehalten ...

Durch die Bank mit gesenkten Verbräuchen warten die vom Vorgänger bekannten Motoren auf. Die drei besonders flottenrelevanten Selbstzünder fahren jetzt allesamt ab Werk mit BlueMotion Technology (u. a. Start-Stopp-System und Bremsenergierückgewinnung) vor.

Besonders beeindruckend: die Verbrauchsreduzierung von 6,2 auf 5,3 Liter beim serienmäßig mit 6-Gang-DSG ausgestatteten 2.0 TDI mit 170 PS. Für die 140-PS-Version des Zweiliters gibt es das famose Direktschaltgetriebe als Option (ab 1.765 Euro). Und: Beide 2.0 TDI lassen sich mit dem Allradantrieb 4Motion kombinieren. Aufpreis: 1.576 Euro.

Apropos Preis: Trotz verbesserter Ausstattung (Trendline jetzt u. a. mit Mittelarmlehne vorn, E-Fensterhebern hinten und CD-Radio) sanken die Preise auf breiter Front: So kostet beispielsweise der Variant Trendline 2.0 TDI BMT mit 140 PS statt 25.105 Euro jetzt nur noch 24.391 Euro.

In neuem Gewand präsentiert sich der im Grunde der Alte gebliebene Passat edler, sparsamer und preiswerter. Bei allem Fortschritt merkt man jedoch im ein oder anderen Detail, dass es sich um keine komplette Neuentwicklung handelt. Dennoch wird der Passat, allen voran der Variant, weiterhin das bleiben, was er war: ein Bestseller! MMD

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