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Elexon: Neuer Besitzer, neues Tempo, neue Märkte

01.12.2023 05:38 Uhr | Lesezeit: 2 min
Bisher kannten sich Elexon und Varo Energy aus gemeinsamen Projekten, nun ist Elexon Teil der Varo Gruppe.
Bisher kannten sich Elexon und Varo Energy aus gemeinsamen Projekten, nun ist Elexon Teil der Varo Gruppe.
© Foto: Elexon

Der Aachener Ladespezialist Elexon wurde von Varo Energy übernommen. Mit dem Kapitalgeber soll das Tempo gesteigert und neue Zielgruppen verstärkt in den Fokus rücken.

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Wer selbst Ladeinfrastruktur aufbaut oder aufgebaut hat, weiß, dass dieser Schritt ein kapitalintensiver ist. Deshalb helfen staatliche Subventionen und kundige Partner stets weiter. Der Aachener Ladeinfrastrukturanbieter Elexon zählt hier dazu. Vor allem im Logistikbereich sind die Rheinländer zu Hause, die 2019 gegründet wurden und seitdem auf über 70 Mitarbeiter angewachsen sind. In 20 Ländern ist Elexon aktiv und baut bis zu 10.000 Ladepunkte pro Jahr neu auf. Das braucht viel Personal, Know-how und Geld.

Das Geld stammte seit der Firmengründung von den Joint-Venture-Partnern SMA Solar Technology, AixControl und aixACCT charging solutions. Nun hat mit Varo Energy (Varo) ein kapital-starker Partner aus der Schweiz Elexon zu 100 Prozent übernommen. Die Vereinbarung unterliegt aktuell noch der Fusionskontrolle durch das Bundeskartellamt.

Milliarden für grüne Energien

Varo ist ein Investor, der auf Nachhaltigkeit setzt. So plant die in Zug sitzende Firma, hinter der der Rohstoffhändler Vitol und das Privat-Equity-Unternehmen The Carlyle Group in Form von Carlyle International Energy Partners stehen, bis 2026 Investitionen von 3,5 Milliarden US-Dollar, von denen zwei Drittel in nachhaltige Energien fließen sollen. Dabei spielen fünf  strategische Bereiche die tragende Rolle: Biogas, Biokraftstoff, Wasserstoff, naturbasierte Kohlenstoffentfernung und Elektromobilität.

Zum Portfolio der Schweizer zählt mittlerweile auch die Elektromobilitäts-Plattform Road (ehemals E-Flux), welche nach dem Start in den Niederlanden nun auch in Deutschland aktiv ist. Mit der Übernahme ist Elexon nun Teil der Gruppe. Seit gut zwei Jahren gab es eine Kundenbeziehung zu Varo, die nach einer Ausschreibung der bisherigen Anteilseigner zur Acquisition wurde. Bis zum Ende des Jahres wird das Closing erwartet.

Marcus Scholz ist seit 2020 Geschäftsführer bei Elexon.
Seit 2020 ist Marcus Scholz Geschäftsführer bei Elexon. Seitdem wuchs die Mitarbeiterzahl von sieben auf über 70 an.
© Foto: Elexon

E-Lkws und Energiemanagement

„Wir freuen uns sehr, mit Varo einen starken Partner an der Seite zu haben, der glaubhaft und entschlossen die Transformation der Energiewirtschaft mitgestaltet", erklärt Marcus Scholz, Elexon-Geschäftsführer. Dabei verweist der Manager im Gespräch mit Autoflotte etwa auf das Großinvest (600 Millionen US-Dollar) von Varo in den Aufbau einer Raffinerie für nachhaltiges Kerosin (Sustainable Aviation Fuel) in Rotterdam, das bei der Dekarbonisierung in der Luftfahrt weiterhelfen soll. So werden nach und nach grüne Puzzleteile zusammengefügt, wie nun Elexon.

Mit dem neuen Partner wollen die Aachener ihren Wachstumspfad noch stärker fortschreiten. Wachstumsfelder sieht Scholz etwa im E-Truck-Charging und im Energiemanagement von Unternehmen, die etwa mit einer PV-Anlage ihren Strom erzeugen und anschließend speichern müssen. Dabei geht es um Größenordnungen von etwa 1.000 kW Peak-Leistung. Als Kunden würden hier neben Fuhrparkbetreibern auch Retailer dazugehören, die man bisweilen aus bestehenden Last-Mile-Delivery-Projekten kennt. Aber auch kommunale Betriebshöfe würden ins Profil passen, zumal die Westdeutschen für das Frühjahr 2024 einen 1,2 Megawatt Charger ankündigen, der Lkw oder Busse mit Strom versorgen kann. 

„Ein Mitglied der Varo-Gruppe zu sein, erlaubt es uns, mit der starken Nachfrage nach unseren Lösungen Schritt zu halten. Unser Ziel ist es, mit dem Ausbau unserer Leistungen, durch die hohe Qualität unserer Services sowie mit unseren auf Respekt und Nachhaltigkeit basierenden Werten zu einem der führenden Partner für den Aufbau von Ladeinfrastruktur in ganz Europa zu werden", blickt Scholz voraus.


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