Der Bundesverband Fuhrparkmanagement (BVF) sieht die aktuellen Forderungen nach einer E-Auto-Quote und weiteren Zuschüsse kritisch. Stattdessen plädiert die Organisation für ein ökologisch ausgerichtetes Anreizsystem für alternative Antriebe. Um Emissionen zu reduzieren, sollte der "beste Weg, die besten Alternativen gefunden werden", erklärte der BVF am Dienstag. "Eine einseitige Konzentration auf eine Antriebsart kann nicht die Lösung sein. Wir haben nichts dagegen, wenn die deutsche Automobilindustrie in der E-Technologie führend agiert. Doch derzeit ist die Elektromobilität noch nicht die beste Alternative."
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte unlängst eine Kaufprämie für Elektroautos gefordert. Neben steuerlichen Anreizen sprach sie sich für eine Kombination aus einer verpflichtenden Quote für E-Fahrzeuge verbunden mit einem staatlichen Kaufzuschuss aus.
Rund 19.000 Elektrofahrzeuge sind in Deutschland zugelassen. Auf niedrigem Niveau bedeutet das ein Plus von über 50 Prozent zum Vorjahr. "Dennoch muss die Bundesregierung ihr Ziel, bis 2020 eine Million E-Fahrzeuge auf die Straße zu bringen, wohl abschreiben. Sie liegt erst bei 1,9 Prozent Zielerfüllung und weniger als fünf Jahre bleiben. Utopisch", so der BVF.
Kostenfrage
"Insgesamt soll der Markt mit 2,4 Milliarden Euro subventioniert worden sein. Das entspräche mehr als 120.000 Euro pro zugelassenem Fahrzeug. Es wäre besser, wenn die Bundesregierung einer Million Bürgern ein Elektrofahrzeug schenkt. Dann wären die Ziele erreicht und das würde bei einem Durchschnittspreis von 30.000 Euro 'nur noch' 30 Milliarden Euro kosten", sagte BVF-Chef Marc-Oliver Prinzing.
Zudem bleibe unklar, wie eine verbindliche Quote in der Marktwirtschaft funktionieren solle. Prinzing: "Soll der Industrie vorgegeben werden, wie viele Benziner sie bauen dürfen. Oder werden wir im Handel bald mit Schildern begrüßt: 'Bis Ende des Jahres nur noch E-Autos!'? Auch das hört sich alles andere als realistisch an." (se)