Eins für drei
Im Januar dieses Jahres ist das Flottennetzwerk FleetPartner an den Start gegangen. Zeit, sich bei den Verantwortlichen und Kunden nach dem Status quo umzuhören.
Wo clevere Endverbraucher oftmals nach dem „drei für eins“ schielen, drehen Einkäufer genau diese drei Wörter gerne um. Auch dann, wenn es ums Thema Reifen für die Flotte geht. Ein schlagkräftiges Netzwerk sorgt für schlankere Prozesse und hilft, die Kosten nach unten zu schrauben. Also aus drei mach eins. Kein Wunder, dass eigenen Angaben zufolge Einkaufsabteilungen dem seit Januar 2009 existierenden Flottennetzwerk FleetPartner, das der Reifenprofi Continental ins Leben gerufen hat, positiv gegenüberstehen.
Schließlich bieten die Pneu-Player Vergölst, Reiff und Pneuhage Fuhrparkverantwortlichen jetzt die Möglichkeit einer gemeinsamen nationalen Flottenabwicklung. Nachdem Flottenkunden wiederholt das Schlagwort Netzwerk ins Spiel gebracht hatten, startete Continental unter Federführung von Katja Hinze, Leitung Flottengeschäft, vor zweieinhalb Jahren das ehrgeizige Projekt für ein leistungsfähiges, strukturiertes und bundesweites Servicenetzwerk.
Heute agiert die damalige Vision unter dem Label FleetPartner am Markt, bietet rund 650 Servicestationen sowie bundesweit gültige Rahmenabkommen. Dabei ist es egal, welchen Servicebetrieb die Dienstwagenfahrer ansteuern, sie erhalten einheitlich in allen Betrieben die vereinbarten Serviceleistungen. „Als Hersteller war es uns sehr wichtig, zusammen mit der eigenen Kette sowie den im Flottengeschäft starken Handelsorganisationen ein zukunftsorientiertes Netzwerk und System ‚FleetPartner‘ aufzubauen“, erinnert sich Katja Hinze. „Nicht nur die Stationen der Partner ergänzen sich sehr gut regional im Netzwerk, sondern es konnten speziell im Bereich Administration und System Synergien bei allen Partnern erzielt werden.“
Mit der Gesamtentwicklung sind die Verantwortlichen zufrieden. „Unsere Kunden sprechen sehr positiv auf das Thema an. Die interne Abwicklung ist unproblematisch und die Zusammenarbeit der Partner hervorragend. Das Ganze geht weit über unsere Erwartungen hinaus“, sagt Thorsten Schuckenböhmer, Leiter Großverbrauchergeschäft bei der Vergölst GmbH.
Neben den Leasinggesellschaften (siehe Interviews rechts) stoßen auch bei „klassischen“ Fuhrparks effiziente Prozesse, die Möglichkeit für europäische Lösungen und ein komplett neu entwickeltes Online-Tool auf offene Ohren. Vom Start weg im Januar dieses Jahres wurden beide Kundengruppen über die Vorzüge des neuen Players informiert.
Bis auf Kennzeichen-Ebene
Apropos Online-Lösung: Sie soll die elektronische Abrechnung und Autorisierung aller Aufträge ermöglichen. Wenn der Kunde wünscht, können eigenen Angaben zufolge individuelle Vorgaben bis auf Kennzeichen-Ebene elektronisch hinterlegt werden. Das stellt eine einheitliche Auftragserfassung und Abwicklung in den FleetPartner-Betrieben sicher. „Die elektronische Abwicklung bedeutet für unsere Kunden administrative Entlastung sowie zuverlässige Prozesse und bietet die Möglichkeit einer sehr differenzierten Fuhrparksteuerung. Umfassende Reportings unterstützen zudem das Reifenmanagement und lassen Einsparpotenziale erkennen“, so Bernd Weishaupt, Verkaufsleiter Key-Account-Management bei der Pneuhage Service GmbH.
Um auch in Sachen Abwicklung und Betreuung den Prozess so schlank wie möglich zu halten, garantiert FleetPartner einen zentralen Ansprechpartner für das Netzwerk. Wer dann die Betreuung übernimmt, stimmen die Partner natürlich im Vorfeld ab.
Dass das Netzwerk in erster Linie dazu dienen soll, die Position im Markt auszubauen, liegt auf der Hand. Aber auch die Bestandskunden seien vom neuen Player angetan. „Wir haben nur positive Feedbacks erhalten, zumal die Umstellung ziemlich reibungslos erfolgt ist. Natürlich war das nur möglich, da alle drei Partner als sehr gute Dienstleister bekannt waren“, betont Volker Eitel. Selbst die üblichen Anlaufschwierigkeiten bei der Systemintegrationen seien schnell behoben worden, die Kunden wären davon nicht betroffen gewesen, sagt der Leiter Key Account Pkw-Reifen und Leiter Autotechnik-Service bei der Reiff Reifen und Autotechnik GmbH.
Damit FleetPartner auch in Zukunft bei Einkäufern und Fuhrparkverantwortlichen gut ankommt, bringt das Netzwerk neue oder veränderte Servicekonzepte ins Spiel. „Ich denke, hier muss man über alle Themen nachdenken, bei denen der Kunde Prozesskosten einspart und die er gegebenenfalls auslagern möchte. Weiterhin spielt hier die Erweiterung der Mobilität des Kunden eine große Rolle. Wir werden versuchen, jeden Kundenwunsch – soweit darstellbar – zu verwirklichen“, erklärt Thorsten Schuckenböhmer. Allerdings müsse eine gewisse Affinität zum Kerngeschäft bestehen.
PATRICK NEUMANN
1: Warum haben Sie sich für FleetPartner entschieden?
2: Ursprünglich sind Sie Kunde von Pneuhage, Reiff oder Vergölst?
3: Welche Vorteile bietet Ihnen das Flottennetzwerk?
4: Welche Erfahrungen haben Sie mit der Online-Plattform gemacht? Wie erleichtert diese Ihren Flottenalltag?
5: Arbeiten Sie mit mehreren Reifendienstleistern zusammen oder haben Sie mit FleetPartner Ihre Aktivitäten auf einen Anbieter konzentriert?
6: Welche individuellen Wünsche erfüllt Ihnen FleetPartner?
Wolfgang Schutt, Daimler Fleet Management GmbH, Kundenservice
1: Da uns das Leistungsprofil der drei Partner aus der Vergangenheit bekannt war, war es für uns ein logischer Schritt, die Vorteile des Zusammenschlusses zu nutzen, wohl wissend, dass wir hinsichtlich der Konditionen den Wettbewerb um zwei Partner verringert haben.
2: Wir waren bei allen drei Kunde.
3: Erstens nur noch ein Ansprechpartner und damit nur noch eine Konditionsverhandlung, zweitens Central Billing und damit auch hier Verringerung von drei auf eine Schnittstelle sowie drittens eine Online-Plattform für drei Partner.
4: Nach den ganz normalen Anlaufproblemen haben wir bisher gute Erfahrungen gemacht, die erwartete Erleichterung ist die Autorisierung ohne für beide Seiten zeitraubende Telefonate, speziell im Wintergeschäft.
5: Wir arbeiten neben dem Servicenetz der Mercedes-Benz Vertriebsorganisation und FleetPartner mit mehreren Reifendienstleistern zusammen. Das tun wir, um eine gute bundesweite Netzdichte für unsere Nutzer sicherzustellen. Zudem belebt – diese Bemerkung sei gestattet – ja der Wettbewerb das Geschäft.
6: Ich glaube, wir haben da keine speziellen Wünsche, es gibt aber einige Einschränkungen hinsichtlich des abgerufenen Dienstleistungsspektrums. Wir arbeiten jedoch gemeinsam an der Lösung e-invoice mit elektronischer Signatur, um uns von der Papierrechnung verabschieden zu können.
Uwe Beckmann, LeasePlan Deutschland GmbH, Division Manager Procurement
1: Im Rahmen einer Ausschreibung im Reifenbereich haben wir uns für FleetPartner entschieden, da sie zum einen ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis bieten wie kostengünstiger Hol- und Bringservice, Kompetenz im Nutzfahrzeugbereich und Reifenmontage auch an Samstagen. Zum anderen sind unsere bereits bestehenden Erfahrungen mit den Partnern Vergölst, Pneuhage und Reifen-Reiff sehr positiv, was die Professionalität in der Abwicklung angeht.
2: Ja.
3: Das Reifennetzwerk bietet uns und unseren Kunden eine bundesweite Abdeckung.
4: Keine Angabe.
5: Im Rahmen unserer diesjährigen Ausschreibung haben wir uns neben FleetPartner auch noch für andere namhafte Partner entschieden.
6: Elektronische Abrechnung, individuelle Prozesse und kostengünstige Dienstleistungen für unsere Kunden.
Kunden-Statements:sechs Fragen – zwölf Antworten
- Ausgabe 11/2009 Seite 76 (283.4 KB, PDF)