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Ein Fuhrpark unter Strom

30.09.2014 12:02 Uhr

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Ein Fuhrpark unter Strom

Saubere Flotte | Um die strikten, selbstauferlegten CO2-Grenzen einzuhalten, setzt 3M im Pool seit Längerem auf E-Autos und bietet diese als eines der ersten Unternehmen in Deutschland auch in der Gehaltsumwandlung an.

— Das amerikanische Multitechnologie-Unternehmen 3M hat vielfältige Erfindungen wie hochstrapazierfähige Industrieklebstoffe und Post-it Haftnotizen entwickelt. Seit 1951 mit einer eigenen Gesellschaft in Deutschland vertreten, hat 3M seit 1973 seine deutsche Hauptverwaltung in Neuss. Von dort aus wird auch der bundesweit auf 18 Standorte verteilte Fuhrpark von 1.100 Fahrzeugen verwaltet.

Wer den Firmenstandort betritt, dem fallen in der Nähe zum Haupteingang sofort zwei auffällig beklebte Elektrofahrzeuge auf: ein C-Zero sowie ein nagelneuer i3. Wie üblich, stehen die Stromer direkt an der Ladestation. Diese wird zwar mit regulärem Strom versorgt, aber über eine Photovoltaik-Anlage gleicht das Unternehmen die Energiebilanz der Fahrzeuge wieder aus. Elke Eggert, Fuhrparkleiterin bei 3M, erläutert: „Uns war wichtig, dass der Strom für die Fahrzeuge aus erneuerbaren Energien stammt, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren.“ Doch auch die konventionellen Flottenfahrzeuge müssen ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten. Ihr Mitarbeiter Manfred Czichowski, Fuhrparkkoordinator bei 3M, ergänzt: „Natürlich verlieren wir auch bei der Auswahl unserer konventionellen Flottenfahrzeuge die Erreichung unseres CO2-Ziels nicht aus dem Blick.“ Je nach Fahrergruppe liegt die CO2-Grenze bei 120, 130 oder 140 Gramm pro Kilometer.

Vor diesem Hintergrund fiel auch die Anfrage von 3M-Mitarbeiter Günter Kraus auf fruchtbaren Boden, ein Elektrofahrzeug in der Gehaltsumwandlung fahren zu können. Der Projektmanager arbeitet am Standort im bayerischen Seefeld und wohnt 40 Kilometer von seinem Arbeitsplatz entfernt. Kraus fand, der Smart Fortwo Electric Drive sei das ideale Fahrzeug für ihn und richtete die Anfrage an die Neusser Kollegen, den Smart in der Gehaltsumwandlung fahren zu können.

E-Car-Policy entwickelt | In nur drei Monaten entwickelte Czichowski in enger Rücksprache mit Kraus daraufhin eine eigene „E-Car-Policy“, die für beide Seiten akzeptabel und durchführbar war. So kaufte Leasinggeber Leaseplan die Batterie für den Smart und verleaste diese gemeinsam mit dem Stromer. „Wir haben durchgerechnet, dass sich durch dieses Konstrukt der zu versteuernde Brutto-Listenpreis für den Mitarbeiter um 3.150 Euro reduzieren lässt. Er profitiert damit von einem steuerlichen Vorteil“, erläutert Czichowski. Um den hohen Anschaffungspreis von E-Autos zu kompensieren, ermöglicht der Gesetzgeber bis 2020 an dieser Stelle einen zeitlich befristeten Ausgleich.

Doch trotz dieser Vergünstigung kann ein E-Auto in der Gehaltsumwandlung für den Fahrer teurer sein als ein konventionelles Auto. Anders als bei einer normalen Gehaltsumwandlung muss Kraus die Betankung aus eigener Tasche finanzieren, „da es für den Strombezug noch kein Pendant zur Tankkarte gibt“, wie es Czichowski auf den Punkt bringt. Für Fahrer Kraus ist dies kein Problem, da er die nötige Energie selbst erzeugt. „Seit Beginn der Nutzung habe ich den Strombezug über meine hauseigene Photovoltaik-Anlage protokolliert. Im Vergleich zu einem Verbrennungsmotor spare ich ca. 1,50 Euro auf 100 Kilometer“, freut sich Kraus.

Haftungsausschluss, Stromversorgung, steuerliche Absetzbarkeit – für ein E-Fahrzeug in der Gehaltsumwandlung müssen viele Details berücksichtigt werden. „In Sachen E-Car-Policy konnten wir gemeinsam mit 3M noch einiges lernen“, sagt Maciej Czarnecki von Leaseplan Deutschland, „wir hatten bereits ein Grundkonzept entwickelt, jedoch fehlten uns wichtige Erfahrungswerte aus der Umsetzung. Durch die Realisierung der E-Car-Policy von 3M konnten wir wichtige Erkenntnisse gewinnen.“

BMW i3 als Türöffner | Deutlich einfacher war es hingegen, den i3 in den Pool zu integrieren. Denn Stromer sind darin bereits seit 2011 enthalten. Allerdings galt es auch hier, Besonderheiten einzupflegen. Beispielsweise im selbstentwickelten Buchungssystem. „Die Elektrofahrzeuge sind regulär in unserem Buchungssystem verfügbar, mit der Besonderheit, dass das System bei den E-Cars auch Ladezeiten und Reichweite berücksichtigt. Passen diese Faktoren zu dem geplanten Reiseverlauf, dann kann der Mitarbeiter jederzeit das Elektrofahrzeug buchen“, sagt Czichowski.

Der BMW i3 wird aus verschiedenen Gründen als Poolfahrzeug geschätzt: „Wir setzen bevorzugt Modelle ein, die 3M-Komponenten enthalten“, so Czichowski, „aber auch der Range-Extender im BMW passt gut in unser Anforderungsprofil, da einer unserer Standorte knapp an der Reichweitengrenze liegt.“ So lassen sich die Fahrten zwischen den Standorten vor allem im Winter stressfrei und ohne strengen Blick auf die Ladeanzeige bewältigen, im Zweifel springt der Benzinmotor an.

Das Feedback der Belegschaft ist durchweg positiv. Der BMW sei durchaus auch ein probater „Türöffner“ beim Kunden, heißt es vielfach. So sieht das auch Service-Mitarbeiter Nurettin Yavuz. „Der BMW i3 ist eine ausgezeichnete Visitenkarte“, resümiert der Techniker, „Kunden nehmen sich mehr Zeit, da auch gerne über das Fahrzeug gesprochen wird.“ Ein positives Gesprächsklima ist laut Yavuz oft die Folge. Seine Kunden sind oft auch vom Gesamtkonzept inklusive des Solar-Carports begeistert und so reserviert er den Stromer oft gezielt, um zu Kunden zu fahren und so die innovative Seite von 3M zu präsentieren. In diesem Zusammenhang hält der 41-Jährige auch die aufwendige 3M-Folierung für unverzichtbar.

Leaseplan ist ebenfalls zufrieden. Normalerweise empfiehlt der Leasinggeber Kunden passende Leasing-Modelle und berät zu wirtschaftlichen Laufzeiten und der optimalen Ausrichtung der Car Policy. 3M tritt hingegen häufig eigeninitiativ mit neuen Anforderungen an seinen Dienstleister heran. „Wir freuen uns, ein so innovatives Unternehmen bei seinem Engagement in puncto Nachhaltigkeit unterstützen zu können. Der BMW i3 von 3M war eines der ersten Elektrofahrzeuge, für das Leaseplan in der geschlossenen Kalkulation auch das Restwertrisiko übernommen hat“, so Maciej Czarnecki, Berater Flottenmanagement bei Leaseplan. Auf diese Weise profitieren beide Partner von der produktiven Zusammenarbeit.

Das Team um Fuhrparkleiterin Elke Eggert beobachtet jedenfalls aufmerksam sowohl den E-Poolbestand als auch das neue E-Auto in der Gehaltsumwandlung. „Seit der Einführung haben sich bereits viele Kollegen interessiert nach einem Elektrofahrzeug in der Gehaltsumwandlung erkundigt“, so Eggert.

Ob es sich hierbei um reine Neugier oder fundiertes Interesse handelt, werden die nächsten Monate zeigen. „Die Umstellung auf ein Elektrofahrzeug kann auch in der Gehaltsumwandlung erst erfolgen, wenn der alte Leasingvertrag abgeschlossen wurde“, ergänzt Czichowski. Denn derzeit seien viele Gehaltsumwandler mitten im Leasingzyklus und müssten folglich erst einmal warten.

In einem ist man sich nach dem Projekt „Entwicklung einer E-Car-Policy“ jedoch sicher: Wie viele Fahrer es auch sein werden, der 3M-Fuhrpark ist gerüstet.

| Martin Heying/red

Fuhrpark | Auf einen Blick

Rund 1.100 Fahrzeuge

50 Poolfahrzeuge, davon 10 Prozent E-Fahrzeuge

Leasinggeber: Leaseplan Deutschland und GE Auto Service Leasing

Finanzierungsform: Full-Service-Leasing

Marken: Audi, VW, BMW, Mercedes, Seat, Skoda

Laufzeit: durchschnittlich 48 Monate respektive 160.000 km

Car Policy: Vier Berechtigungsstufen, gestaffelt u. a. nach CO2-Ausstoß

SUV und Vans möglich; Busse nicht

3M Deutschland | In Kürze

Für die 3M Deutschland GmbH mit der deutschen Hauptverwaltung in Neuss arbeiten rund 6.200 Mitarbeiter. Der 1902 in den USA gegründete Spezialist für medizinische Produkte, Lösungen zur Verkehrssicherheit, Büroprodukte, Schleifmittel und Klebstoffe hat im Jahr 2013 in Deutschland einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Weltweit gibt es 3M-Niederlassungen in 70 Ländern (89.000 Mitarbeiter).

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