Die Vertreter der deutschen Unternehmensflotten lehnen eine Kaufprämie für Elektroautos ab. "Wir sind sehr dafür, die Emissionen zu reduzieren. Die beste Lösung dazu im Bereich Antriebstechnik sind Elektrofahrzeuge nach wie vor nicht", sagte Marc-Oliver Prinzing, Vorsitzender des Vorstands des Bundesverbands Fuhrparkmanagement (BVF), am Donnerstag laut einer Mitteilung. "Einseitige finanzielle Hilfen für diese Antriebsart sind zum heutigen Zeitpunkt keine Lösung. Ein Gesamtkonzept, das auch andere Alternativen einbezieht, wäre zu begrüßen."
Dieser Argumentation schließt sich auch der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) an. "Im Sinne der geschäftlichen Mobilität brauchen wir nachhaltige Mobilitätskonzepte, die ganzheitlich greifen. Stückwerk hilft hier nicht weiter", so VDR-Präsident Dirk Gerdom.
Die Verbandsvertreter warnen vor allem davor, dass der Wiederverkauf des teuer erworbenen Neufahrzeugs schwierig sei, da es noch keinen funktionierenden Sekundärmarkt gebe. Prinzing: "Wer heute ein E-Fahrzeug erwirbt, der wird den Wert des Gebrauchten nicht vernünftig kalkulieren können. Eine mögliche Subvention nach dem Kauf benachteiligt ihn zusätzlich." Kein betriebswirtschaftlich arbeitendes Finanzinstitut oder Leasinggesellschaft werde das Restwertrisiko übernehmen, denn Verluste seien vorprogrammiert.
Der BVF wurde im Oktober 2010 als Initiative von Fuhrparkverantwortlichen gegründet. Er vertritt die Interessen seiner Mitglieder, die Flotten zwischen fünf und über 20.000 Fahrzeugen betreiben - unter anderem Axel Springer Services & Immobilien, Bankhaus B. Metzler, KPMG, FC Gelsenkirchen-Schalke 04, SEG Sparkassen Einkaufs-Gesellschaft oder Stadtwerke Heidelberg Netze. (af)