Wer oft im Ausland ist, kennt die kleinen Reiseadapter für die Steckdose, die das Aufladen des Handys oder den Betrieb des Laptops auch an exotischen Anschlüssen ermöglichen. Vergleichbare Helfer gibt es auch für das Elektroauto. Ein paar Beispiele aus unterschiedlichen Preisklassen, mit denen sich auch abseits der weitgehend genormten Ladesäulen Strom tanken lässt.
Anders als bei Elektronik ist es beim E-Auto mit einem einfachen Stecker-Aufsatz aus Kunststoff nicht getan. Um an Haushalts-, Camping- oder Baustellensteckdosen laden zu können, benötigt das Fahrzeug einen elektronischen Vermittler. Von dieser Steuerungs-Box gehen üblicherweise zwei Anschlüsse ab – einer für Typ-2-Kabel, der mit der Ladebuchse am Auto verbunden wird. Zur Stromquelle hin gibt es dann ein Kabel mit dem jeweils passenden Stecker. Einige Anbieter haben auch Wechselaufsätze im Programm. Die Geräte sind nicht ganz billig, können aber außer auf Reisen auch zuhause oder am Zweitwohnsitz als mobile Wallbox genutzt werden.
Wer auf einem Campingplatz Urlaub macht, findet im "Charger Compact.Lite" von Amperfied – einer Tochter des süddeutschen Heidelberg-Konzerns – ein vergleichsweise günstiges Ladegerät. Die mobile Wallbox verfügt über ein fest installiertes Typ-2-Kabel sowie über einen blauen CCE-Stecker, der in die üblichen Campingplatz-Dosen passt. Er ermöglicht das einphasige Laden bei 230 Volt mit bis zu 3,7 kW, ist also deutlich schneller als eine normale Schuko-Steckdose (1,8 bis 2,3 kW). Rund sechs Meter Kabellänge sorgen für Flexibilität, ein Gewicht von 2,8 Kilogramm für leichte Bedienbarkeit. Als Zubehör ist eine abschließbare Wandhalterung zu haben, mit der das Gerät auch als Alternative für eine fest installierte Wallbox genutzt werden kann. Der Preis im Amazon-Store von Heidelberg beträgt aktuell 360 Euro.
Wer höhere Ladeleistungen benötigt, muss ein paar Euro mehr investieren. Etwa in den Go-e Charger Gemini Flex mit 11 kW. Er verzichtet auf das fest installierte Typ-2-Kabel und verfügt stattdessen im Gehäuse über eine passende Steckdose, in die das nicht mitgelieferte Kabel eingestöpselt wird. Passend sind nahezu alle Typ-2-Kabel, wie sie E-Autofahrer für das Laden an öffentlichen AC-Säulen sowieso mitführen. Aus dem Gehäuse heraus kommt ein relativ kurzes Kabel mit rotem CCE-Stecker, über den die Box dreiphasig mit bis zu 11 kW (16 A) lädt. Alternativ ist für einen kleinen Aufpreis auch eine 22-kW-Variante mit Absicherung bis 32 A zu haben. Für beide Varianten sind spezielle Adapter-Aufsätze zu haben, die den Anschluss an blauen Campingdosen und Haushaltssteckdosen möglich machen. Die Preise im Online-Shop des österreichischen Herstellers starten bei 690 Euro für die Wallbox, Adapter gibt es ab rund 36 Euro. Neu im Programm ist zudem eine spezielle Transporttasche für 40 Euro.
Klassiker unter den mobilen Wallboxen ist der Juice Booster mit bis zu 22 kW. Von allen hier erwähnten Modellen bietet er in seinen unterschiedlichen Varianten das stabilste Gehäuse, das auch ein Überrollen mit dem Fahrzeug problemlos übersteht. Zudem kann er mit über 30 verschiedenen Adapter-Steckern genutzt werden – der schweizerische Hersteller wirbt damit, dass sich mit dem Gerät an weltweit jeder herkömmlichen Haushalts- und Industriesteckdose laden lässt. Flexiblität und solide Bauart haben ihren Preis. Der Hersteller selbst ruft mindestens 1.200 Euro auf, bei unabhängigen Anbietern ist das Basis-Set auch schon mal für knapp unter 1.000 Euro zu haben. Wer das Master-Traveller-Set mit allen Adaptern will, zahlt rund 2.000 Euro. Viele Adapter gibt es aber auch für rund 100 Euro einzeln. Darüber hinaus gibt es ein sehr umfangreiches Angebot an Zubehör – von der Wandhalterung über den Transportkoffer bis zum Werkstattwagen für das Verstauen der zahllosen Adapter.