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Dieselkrise: VMF reagiert auf BVF-Kritik

13.07.2017 14:15 Uhr
Doppelfunktion: Michael Velte, Geschäftsführer der Deutschen Leasing Fleet, sitzt nun auch im Chefsessel bei AutoExpo.
VMF-Vorstandsvorsitzender Michael Velte
© Foto: Annemarie Schneider

Streit oder nur Meinungsverschiedenheit? VMF-Chef Velte sieht die Anwürfe des Fuhrparkverbands zu seinen Diesel-Aussagen entspannt – und hat sogar Lob für ein BVF-Projekt übrig.

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Der Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften VMF hat gelassen auf die Kritik des Bundesverbandes Fuhrparkmanagement (BVF) an seinen Aussagen zur Entwicklung der Dieseltechnologie reagiert. Einen in verschiedenen Medien kolportierten "Streit der Fuhrparkverbände" gebe es nicht, teilte VMF-Vorstandsvorsitzender Michael Velte am Mittwoch mit. Diese Darstellung halte er für "mehr als übertrieben", es gebe nur andere Meinungen zu dem Thema.

Velte betonte, dass sein Verband – ebenso wie der BVF – die Zukunft des Dieselantriebs in der Fuhrparkbranche für unklar erachte. Er stellte aber auch klar, dass es derzeit keine Alternativen für den Selbstzünder gebe: "Welche Fahrzeuge sollen zeitnah die deutschen Fuhrparks erobern und gleichzeitig ökonomisch und ökologisch ein adäquater Ersatz sein?"

Lob gab es für die Pläne des BVF, zusammen mit Branchenmanagern Handlungsempfehlungen für Fuhrparks in der Dieselkrise auszuarbeiten. Velte: "Wir finden den Ansatz mit erfahrenen Fuhrparkmanagern Szenarien zu entwickeln gut und sind sehr gespannt auf die Lösungsansätze."

Die komplette Stellungnahme des VMF-Chefs im Wortlaut:

1. Es gibt keinen "Streit der Fuhrparkverbände", es gibt nur offensichtlich andere Meinungen. Und das ist erlaubt und in Ordnung. Insofern gibt es auch keinen Ärger.

2. Auch wir haben darauf hingewiesen, dass die Lage noch unklar ist. Wir haben nie von positiver Zukunft für den Diesel gesprochen, können aber auf Basis unserer Kundengruppe mit über 500.000 Fahrzeugen keinen "Einbruch" bei Neuzulassungen mit Dieselantrieb feststellen. Einen leichten Rückgang, ja. Der Privatmarkt verhält sich dabei tatsächlich ganz anders.

3. Auch der Bundesverband Fuhrparkmanagement kann derzeit keine Alternativen für den Diesel "aus der Tasche zaubern". Welche Fahrzeuge sollen also zeitnah die deutschen Fuhrparks erobern und gleichzeitig ökonomisch und ökologisch ein adäquater Ersatz sein? Wir finden den Ansatz mit erfahrenen Fuhrparkmanagern Szenarien zu entwickeln gut und sind sehr gespannt auf die Lösungsansätze.

4. Wir brauchen Leasingnehmer nicht zu beruhigen, denn diese haben überhaupt keine Restwertrisiken. Die VMF-Mitglieder kalkulieren seriös und haben die Märkte im Blick. Das wissen unsere Kunden.

5. "Fatale Auswirkungen" für Leasinggesellschaften sehen wir nicht. Mit unserem fundierten Restwertindex können Mitglieder des VMF Restwertrisiken entsprechend kalkulieren. Sollte der Diesel für unsere Kunden nicht mehr die beste Lösung sein, weil es tatsächlich wirtschaftlich darstellbare Alternativen gibt, werden wir selbstverständlich entsprechend handeln, unterstützen die CarPolicy umzubauen und andere Fahrzeuge empfehlen. Unbenommen davon, kann schon heute jeder Kunde für sich selbst entscheiden, nicht mehr auf die Dieseltechnologie setzen zu wollen.

6. Der Bundesverband Fuhrparkmanagement behauptet, dass unsere Daten keine empirische Grundlage haben. Das geben wir gerne an die in unserer Pressemeldung zitierten Organisationen weiter (z. B. das Kraftfahrtbundesamt). Auch unser eigener Restwertindex, also das Ergebnis eigener tatsächlicher Markterkenntnissen, ist seit vielen Jahren ein bewährtes Instrument.

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