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Dienstwagen: Die Klimakiller der Politiker

23.04.2009 15:00 Uhr
Dienstwagen: Die Klimakiller der Politiker
Beliebtes Modell bei den Politiker und nicht gerade umweltfreundlich: der VW Phaeton.
© Foto: ddp-Archiv, Michael Kappler

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Politiker sollten immer mit gutem Beispiel vorangehen, vor allem, wenn es um den Klimaschutz geht. Doch wie jetzt eine Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zeigte, bevorzugen Deutschlands Politiker bei der Wahl des adäquaten Dienstwagens immer noch Klimakiller vor Öko-Autos. Ganz vorne im CO2-Ranking: die Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) mit ihrem Audi A8 4.2 FSI quattro (259 g/km CO2) und Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) mit ihrem VW Phaeton V6 TDI (240 g/km CO2). "Trotz erfreulicher Ausnahmen und insgesamt leicht rückläufiger Spritverbräuche der Dienstlimousinen, ist die Mehrheit unserer Spitzenpolitiker noch weit entfernt von einer Vorbildrolle in Zeiten des Klimawandels", erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe. Laut Studie des Bundesumweltministeriums (BMU) liegt der durchschnittliche Schadstoffausstoß der eigenen Flotte bei 154 g/km CO2. Sigmar Gabriel (SPD) selbst ist geschäftlich mit einem Mercedes S 400 Hybrid unterwegs (188 g/km CO2). Seine Kollegen wie etwa Thüringens Umweltminister Volker Skenlar (CDU) und sein schleswig-holsteinische Kollege Christian von Boetticher (CDU) genießen da lieber die Fahrt in ihren Audi A8 4.2 TDI (249 g/km CO2). "Hier geht das Schaufahren gegen den Klimaschutz weiter" Laut DUH sitzen die größten Klimasünder in den Landesregierungen. "Da vermute ich reihenweise Fahrzeuge, deren Motorisierung an die der schwersten Lkw heranreicht, die auf deutschen Straßen zugelassen sind - und an deren Klimabelastungen", sagt Resch, "Hier geht das Schaufahren gegen den Klimaschutz munter weiter." Leider verweigerten die deutschen Spitzenpolitiker bislang beinahe geschlossen jegliche Auskunft bezüglich der Schadstoffemissionen ihrer Dienstwagen. Momentan laufe sogar ein Musterprozess gegen den nordrhein-westfälischen Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU), der sich seit längerem ebenfalls dagegen wehrt. "Erstaunlich ist, dass nach der monatelangen Diskussion über klimafreundliche Pkw und alternative Antriebe, nicht mehr Politiker ihre Prominenz und Vorbildrolle nutzen, um solche innovativen Fahrzeuge öffentlich ein- und vorzuführen", so Resch. Stattdessen würden sie sich darauf ausruhen, dass sie wegen ihrer Verpflichtungen auf Fahrzeuge der lokalen Autobauer zurückgreifen müssten wie etwa BMW, Mercedes oder Audi. Allerdings bieten auch diese CO2-reduzierte Modelle an. Der Verband fordert daher, dass Deutschlands Politiker bis spätestens 2010 mit ihren persönlichen Dienstwagen den aktuell geltenden EU-Zielwert von maximal 140 g/km CO2 einhalten und so der Bevölkerung mit gutem Beispiel vorangehen. Jetzt kam die Einsicht: Nach anfänglicher Ablehnung fanden die Grünen bei der Parlamentsverwaltung am Mittwoch (22.04.) nun doch Gehör für ihre Hauptforderung. In der bisher von Spritfressern dominierten Fahrbereitschaft, die zurzeit etwa 170 Großkarossen deutscher Marken umfasst, müssen künftig niedrigere Höchstwerte beim klimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoß beachtet werden.

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