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Dienstleistungen mit Profil

30.09.2008 12:02 Uhr
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Leasinggesellschaften bieten als Full-Service-Modul auch Reifen und alle damit verbundenen Arbeiten an. Wodurch unterscheiden sich die Angebote? Und worauf achten Fuhrparkprofis beim Reifenkauf? Wir haben nachgefragt.

Selbst drum kümmern oder an den Leasinggeber "outsourcen"? Auch beim Bezug von Reifen und den damit verbundenen Dienstleistungen wie dem verschleißbedingten oder saisonalen Wechsel und der Einlagerung der gerade nicht benötigten Pneus stehen Fuhrparkbetreiber vor der entscheidenden Frage.

Anton Ballmann von der Ballmann GmbH hat sich für das "Selbermachen" entschieden: Er bezieht die Reifen von zwei lokalen Händlern in der Umgebung. Auch lagert die Ballmann GmbH die saisonalen Reifen selbst ein. Doch dies betrifft sowieso nur vier Fahrzeuge, die überregional unterwegs sind. Für diese vereinbart Ballmann auch persönlich den Wechsel mit einer Werkstatt vor Ort. Die übrigen Pkw sind mit Ganzjahresreifen ausgerüstet, denn sie werden nur in einer schneearmen Region in einem Radius von rund 70 Kilometern eingesetzt. Und die Transporter werden das ganze Jahr über mit Winterreifen gefahren. Für das Gros der Flotte entfällt also der Aufwand der saisonalen Ummontage im Frühjahr und Herbst.

Ohne Full-Service-Modul für den Reifenwechsel kommt auch die hessische B. Braun AG aus. Die Reifen werden lokal eingekauft. Für die Erneuerung und die termingerechte Montage zur Sommer- und Wintersaison sind die Fahrer selbst verantwortlich: "Die Außendienstmitarbeiter kümmern sich selbst um den Wechsel. Die Dienstwagennutzer, die am Standort Melsungen angesiedelt sind, stimmen einen Termin mit unserer werkseigenen Werkstatt ab", erklärt Gerhard Zeebe, Head of Technical Purchasing Department and Central Services der B. Braun AG. Diese lagert auch die Reifen für die ortsansässigen Dienstwagenfahrer ein, die Außendienstler nutzen die Einlagerung bei einem Dienstleister vor Ort.

Wer wie Isabell Wunsch von der Schöck Bauteile AG in Sachen Reifen auf seinen Leasinggeber setzt, findet ein breites Angebot vor, das oft individuell vereinbart werden kann und dem Kunden auch ein gewisses Maß an Selbstbestimmung einräumt. Wie unsere aktuelle Umfrage ergibt, ermöglichen die meisten Leasinggesellschaften ihren Kunden, ein bestehendes Abkommen mit einer Reifenkette in den Vertrag einzubringen (siehe Tabelle auf Seite 31). Ebenso können die Leasingnehmer bei fast allen Leasinggebern den Reifendienstleister frei wählen – zumindest aus dessen Partnernetzwerk. Dieses ist, wie aus der Übersicht auf Seite 32 deutlich wird, recht umfangreich. Mit einem oder gleich mehreren der großen, bekannten Player arbeitet jede Leasinggesellschaft zusammen.

Die Vorteile des Moduls "Reifen" sind die gleichen wie die bei anderen Full-Service-Modulen. Bei der Schöck Bauteile GmbH, die die Dienstleistungen von zwei Leasinggesellschaften in Anspruch nimmt, hat man sich für diese Lösung entschieden, weil die Kosten transparenter und kalkulierbarer sind. "Außerdem hat der Fahrer so keine Möglichkeit, selbst Premiumreifen auszuwählen", sagt Isabell Wunsch aus dem Purchasing Department bei Schöck. Denn: "Die Leasinggesellschaft gibt vor, was die Reifen kosten dürfen."

Andere Unternehmen loben die frei gewordenen Ressourcen, wenn auch alles rund um die Reifen im Full-Service enthalten ist. "Das ist für uns eine sehr angenehme Sache und spart Personal", sagt Frank Stumpf, Hauptabteilungsleiter beim Baur Versand. Eine andere Option als Full-Service inklusive Reifentausch ist aufgrund der Fuhrparkgröße und verfügbarer administrativer Manpower auch bei der Merckle Recordati GmbH nicht denkbar. Seit über drei Jahren nutzt das Pharmaunternehmen diese Dienstleistungen bei den bundesweiten Reifenpartnern seines Leasinggebers.

Annette Adamsky, die das Car Fleet Management der VWR International GmbH verantwortet, lobt am Full-Service-Modul die Vorzüge des "Single-Supplier-Prinzips": "Wir haben auf diese Weise nicht so viele Lieferanten, mit denen man Abkommen treffen muss, weil dies alles durch die Leasinggesellschaft erledigt wird. Sie wickelt das alles perfekt für uns ab und für uns läuft es organisatorisch sehr einfach."

Premium bleibt top

Der Trend zu Premiumreifen scheint trotz aller Bemühungen um Kostensenkungen im Fuhrpark ungebrochen zu sein, so unsere Befragung bei Fuhrparkverantwortlichen und Leasinggebern. Dabei lassen sich nach Einschätzung der Leasinggesellschaften zwischen sieben (Atlas Auto-Leasing) und 40 Prozent (Hansa Automobil Leasing) einsparen, wenn Fuhrparks die Fabrikatswahl einschränken. Und immerhin noch zwischen fünf (Arval, Atlas, DFM) und 25 Prozent (Hannover Leasing Automotive), wenn die Wahl der Lieferanten eingeschränkt wird (siehe Grafik auf Seite 27).

Zwar sei die Kostenoptimierung im Fuhrpark der E.ON Wasserkraft GmbH ein Thema, jedoch würden eher Limits durch Standardbereifungen als durch Fabrikate gesetzt. So werden beim Energieversorger ausschließlich Markenreifen geordert. "Weil für uns die Sicherheit und die Laufleistung sehr wichtig sind", erklärt Fuhrparkleiter Josef Köndl. Jedoch hat er die Zahl der Reifenlieferanten eingeschränkt und mit ihnen Rahmenverträge geschlossen, um Kosten einzusparen.

Premiummarken und Kostenoptimierung schließen sich auch im Fuhrpark der Deutschen Post nicht aus. Ausschließlich hochwertige Fabrikate mit nachgewiesenen herausragenden Eigenschaften kommen zum Einsatz. "Vorrangig achten wir dabei auf Sicherheitsaspekte wie Traktionsfähigkeit, Bremseigenschaften und Nasshaftung sowie ökonomische Gesichtspunkte wie Rollwiderstand, Verschleißfestigkeit und Beschaffungskosten", sagt Gerd-Dieter Benzing, Geschäftsführer der Deutschen Post Fleet GmbH. Bei Ganzjahresreifen an Betriebsfahrzeugen, also den bekannten gelben Postautos, werden bei der Deutschen Post Fabrikat und Reifentyp vorgegeben. Um Kosten zu sparen, werden Reifen über verschiedene Beschaffungswege bezogen: Zum einen gibt es Instandhaltungsverträge mit den Werkstätten der Kfz-Hersteller, zum anderen bestehen aber auch direkte Kontrakte mit den Reifenherstellern, über deren Werkstätten dann die Reifen bereitgestellt und montiert werden.

Ausschließlich Premiumreifen werden auch bei der Imaje GmbH genutzt. "Damit sind wir auf der sicheren Seite und unsere Dienstwagenfahrer fühlen sich gut aufgehoben", sagt Andrea Petri, Assistentin der Geschäftsleitung. Bei der Fabrikatswahl gibt es hingegen keine Einschränkungen, auch sonstige Limits gibt es nicht.

Der Fuhrpark von Federal Express hat sich beim Reifenkauf vertraglich an einen Hersteller gebunden. Zweitmarken kommen nur in geringen Ausnahmen vor. "Zum Beispiel, wenn Einzelreifen notwendig werden", sagt Fleet Coordinator Specialist Udo Schläfer.

Ob groß oder klein, Captives oder Non-Captives, auch die Leasinggesellschaften bestätigen in unserer Umfrage, dass Markenprodukte noch erste Wahl sind, jedoch werde, so haben einige beobachtet, durchaus über Alternativen nachgedacht. "Premiummarken werden noch favorisiert, allerdings wird die Option der Einschränkung der Markenwahl zur Kostenoptimierung immer öfter diskutiert", sagt Klaus Blumentrath, Geschäftsführer der Hansa Automobil Leasing. Eine Einschätzung, die auch Arval teilt, jedoch sei noch kein klarer Trend in Richtung Zweitmarken erkennbar.

Zwei-Klassen-Fuhrparks

Ob günstige Zweitmarken oder teurere Premiumreifen geordert werden, darüber entscheiden häufig die Funktionsgruppen im Fuhrpark. Wird für Servicefahrzeuge, Transporter und Kleinwagen häufiger die preisgünstige Alternative gewählt, sind Zweitmarken für hochwertige Fahrzeuge noch immer ein "No Go". Die Beobachtungen des Atlas-Geschäftsführers gehen sogar noch weiter: "Der Einsatz von Premium-Reifen wird nicht nur bei Fahrzeugen der Oberklasse wie Audi A6, BMW 5er oder auch der E-Klasse vermerkt, sondern auch bei Mittelklassefahrzeugen wie dem Audi A4 oder dem VW Passat", sagt Christian Kiffe. So kann auch ASL lediglich bei Fahrzeugen der unteren Mittelklasse und Kleinwagen einen Trend zu Zweitmarken beobachten.

Kostenbewusstsein ihrer Kunden beobachten die Leasinggesellschaften eher bei anderen Aspekten der Reifenbeschaffung: So würden laut carmobility Fuhrparks oftmals übermäßige Reifendimensionen ausschließen, wenn diese nicht zwingend der Mindestdimension des Herstellers entsprächen. Und Hannover Leasing Automotive weiß zu berichten, dass bei ihren Kunden ganz klar die Einmarkenstrategie vorherrscht, außerdem versuchten die Fuhrparks auch, ihre Kosten durch gezielten saisonalen Wechsel zu optimieren, also den richtigen Reifen zum richtigen Zeitpunkt zu montieren. Sixt Leasing stellt einen Trend zu Energiesparreifen fest und LeasePlan sowie Maske Autoleasing sehen bei Transportern eine Tendenz zu Ganzjahresreifen. So entfallen für die Fuhrparkbetreiber Kosten für Umrüstung und Einlagerung. Bei Pkw sei die Nachfrage danach aber rückläufig, stellen viele Leasinggeber fest. Mireille Pruvost

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