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Die Jagd nach dem Hattrick

31.03.2014 12:02 Uhr
Die Jagd nach dem Hattrick

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Die Jagd nach dem Hattrick

Gepflegter Fuhrpark | Der Familienbetrieb Pflegeteam Wentland hat bereits zweimal die Auszeichnung „Die grüne Flotte“ erhalten. Wieso sorgt sich ein Pflegedienst nicht nur um Menschen, sondern auch um die Umwelt?

— Viermal haben VW Financial Services und der Naturschutzbund Deutschland bislang den Award „Die grüne Flotte“ für ökologisch verantwortungsvolles Fuhrparkmanagement in verschiedenen Kategorien vergeben. Und schon zweimal räumte dabei das Pflegeteam Wentland aus Rheinbach ab: Sowohl 2011 als auch 2012 wurde das Unternehmen mit rund 300 Mitarbeitern für den „geringsten Durchschnittsverbrauch“ und für den „größten Anteil an verbrauchs- und emissionsreduzierten Fahrzeugen des Volkswagen Konzerns“ prämiert – 2012 mit einem Anteil von 92,8 Prozent.

Damals lag der Durchschnittsverbrauch des heute gut 100 Fahrzeuge umfassenden Fuhrparks bei 5,58 Litern. „Heute verbrauchen wir im Schnitt 5,4 Liter“, berichtet Markus Littwin, der seit 2009 als Fuhrpark- und Facilitymanager beim Pflegeteam Wentland arbeitet. An seinem ersten Arbeitstag vor fünf Jahren zählte die Flotte noch 47 Fahrzeuge – weniger als die Hälfte vom heutigen Bestand, der Verbrauch lag bei 6,15 Litern.

Littwin erklärt, woher bei einem Dienstleister, bei dem ambulante Pflege, alternative Wohnformen und außerklinische Intensivpflege im Fokus liegen, das Interesse am Umweltschutz kommt: „Als Familienunternehmen ist uns Nachhaltigkeit sehr wichtig, auch für zukünftige Generationen im Unternehmen. Deshalb hat Firmengründer Albert Wentland von Anfang an darauf geachtet, dass die Fahrzeuge qualitativ sehr hochwertig sind.“ Natürlich müsse die Verhältnismäßigkeit stimmen – immerhin sei der Pflegedienst Wentland kein freies Wirtschaftsunternehmen, räumt der ehemalige Sixt-Filialleiter ein. Nach intensiven Gesprächen mit dem betreuenden Autohaus Kempen fiel dann die Entscheidung, auf die damals neuen BlueMotion-Modelle für den VW Polo zu setzen.

Wolfsburg-Fans | Auch die Tatsache, dass man bei dem Pflegedienst im Rhein-Sieg-Kreis – bis auf einen Fiat als „Beratungsmobil“ für Veranstaltungen – generell einen lupenreinen VW-Fuhrpark vorfindet, ist der Philosophie von Wentland senior geschuldet, auf bewährte Qualität zu setzen. Status quo: 102 Fahrzeuge mit weißer Lackierung und Firmenlogo, fast alle ausschließlich mit Dieselantrieb, seit 1999 alle aus dem VW-Konzern, seit 2001 komplett im Full-Service-Leasing bei VW Financial Services. Während die Geschäftsführung laut Car Policy innerhalb der VW-Gruppe frei wählen darf, fahren die Bereichsleiter vorwiegend VW Golf. Die Pflegedienst- und Teamleiter können auf VW Polo (1.6 TDI, 90 PS, Extra-Ausstattung: Navi) zurückgreifen und die Flotte der Pflegekräfte besteht nur aus VW Polo TDI (1.2 TDI, 75 PS).

Mit dem VW-eigenen Online-Tool Fleetcars für die Fuhrparkverwaltung hat Littwin seine Flotte im Griff. Bestellungen laufen über seinen Tisch: „Seit 2013 stellen wir alle neuen VW Polo auf BlueMotion um, außerdem sind alle gleich ausgestattet“, erklärt der Fuhrparkmanager. „Damit können wir die Autos auch tauschen, wenn die auf 25.000 Kilometer p. a. und drei Jahre ausgelegten Fahrleistungen unterschiedliche Verläufe vorweisen.“ In der ambulanten Pflege seien sowohl kleine Tagestouren von rund 40 Kilometern, aber auch größeren Strecken von bis zu 100 Kilometern an der Tagesordnung. Die meisten Kilometer zählten die Fahrzeuge in der Intensivpflege, wo folglich auch Privatnutzung Usus sei. Insgesamt fuhr die Gesamtflotte im vergangenen Jahr stolze 2,2 Millionen Kilometer.

(Fast) Full-Service | Bei zwei Themen muss Littwin vom Full-Service der VW Financial Service ausscheren: „Da bei VW Leasing für Pflegedienste keine Versicherung angeboten wird, haben wir die Fahrzeuge bei Continentale über Einzelversicherungen selbst versichert. Die Schadenfreiheitsklasse steigt damit nur bei einem Auto, nicht beim ganzen Fuhrpark.“ Verständlich, immerhin ist in der Pflegebranche die Schadenquote ähnlich wie im Transportgewerbe sehr hoch. „Wir fahren nun mal überwiegend im Stadtbereich, da ist das Unfallrisiko größer als beim klassischen Außendienstmitarbeiter, der vorrangig auf der Autobahn unterwegs ist.“ Zweimal im Jahr bietet das Pflegeteam Wentland daher ein ADAC-Fahrsicherheitstraining an (Basis-/Intensivkurs), das jedem Mitarbeiter kostenlos offeriert wird. Außerdem verteilt Littwin regelmäßig Flyer mit Sicherheitstipps an die Fahrer. Die zweite Ausnahme vom Full-Service-Leasing ist das Reifenpaket: Winterreifen kauft Littwin selbst ein, den Wechsel übernimmt eine ortsansässige Werkstatt.

Umweltschutz als Wettbewerb | Derartig aufgestellt, hat das Pflegeteam Wentland 2011 beschlossen, an dem von VW Leasing ausgerufenen Wettbewerb „Die grüne Flotte“ teilzunehmen. Und zu gewinnen. „Wir haben dafür natürlich auch unsere Mitarbeiter informiert, denn hinter diesem Ziel mussten alle stehen, nicht nur die Firmenleitung und die Flottenverantwortlichen“, berichtet Evelyn Wentland, Assistentin der Geschäftsführung und verantwortlich für das Marketing. Folglich wurde ein interner Wettbewerb für die sparsamsten Dienstwagenfahrer ausgerufen, es winkten Prämien in Form von Tankgutscheinen. Außerdem wurde jeder Euro, der durch saubere Modelle und umweltschonende Fahrweise an Durchschnittsverbrauch – ergo Benzinkosten – eingespart wurde, in einen Eiswagen beim jährlichen Mitarbeiterfest investiert.

Die Motivation war also da. „So haben wir den Wettbewerb auch erfolgreich gestalten können“, erzählt Littwin. „Zwei Jahre hintereinander, 2011 und 2012. Im Jahr 2013 haben wir auch teilgenommen, aber es war von vornherein klar, dass unsere Chancen gering waren. Denn die Kategorien wurden dahingehend neu gestaltet, dass bei dem Wettbewerb nun mehr Wert auf E-Mobilität und alternative Energien gelegt wird, was sich für uns noch äußerst schwierig gestaltet.“

Der 33-Jährige konkretisiert seine aktuellen Bedenken: „Ich kann mir vorstellen, dass E-Mobilität irgendwann relevant wird – auch für die Pflege, aber im Moment ist es nicht für uns darstellbar. Wir bräuchten eine immens große Ladeinfrastruktur, um abends parallel viele Fahrzeuge zu laden, die noch nicht flächendeckend vorhanden ist. Außerdem fahren unsere Mitarbeiter zum Teil Strecken, die an das Limit von aktuellen E-Fahrzeugen reichen. Ein e-Golf mit einer Reichweite von 150 Kilometern ist noch nicht alltagstauglich. Ganz abgesehen von den hohen Kosten.“

Auch ohne Stromer achtet das Pflegeteam Wentland konsequent auf eine saubere Flotte – nicht nur in Sachen Verbrauch: Laut Car Policy sollen die Fahrzeuge „in gepflegtem Zustand“ gehalten werden. „Wir kontrollieren das auch regelmäßig“, setzt Littwin nach und spricht damit seine beiden Mitarbeiter aus dem Bereich Facility an, die wie er selbst regelmäßig bei den Dienstbesprechungen der Pflegekräfte dabei sind und bei dieser Gelegenheit, wenn alle Fahrzeuge ohnehin auf dem Hof stehen, unter anderem die Autos auf Luftdruck, Öl und Frostschutzmittel überprüfen. Auch Evelyn Wentland pflichtet bei: „Das Auto ist für uns eines der wichtigsten Werbemittel – sowohl für Kunden als auch für die Mitarbeiter in der Personalbindung.“

Sind aller guten Dinge drei? | Wird sich das Pflegeteam Wentland auch 2014 zur „Grünen Flotte“ anmelden? Littwin gibt sich kämpferisch: „Es gibt eine Kategorie, in der wir immer noch Chancen haben zu gewinnen: Anteil an umweltfreundlichen Fahrzeugen. Da sind wir weiterhin gut aufgestellt mit der BlueMotion-Flotte und deswegen werden wir auch in diesem Jahr wieder teilnehmen.“ Und ganz konkret sind seine Pläne in Sachen Verbrauch: „Ich habe mir als Ziel gesetzt, bis 2018 einen Durchschnittsverbrauch von 5,0 Litern zu erreichen!“

Vielleicht werden aus den zwei Auszeichnungen bei der „Grünen Flotte“ also demnächst drei. Einer der beiden Awards steht im Konferenzraum des Pflegeteam Wentland in Rheinbach, sichtbar für alle Besucher. Den zweiten hat sich Littwin in seinem Büro aufgestellt. Den Hattrick immer vor Augen.

| Susanne Löw

Pflegeteam Wentland | In Kürze

1995 legten Helene und Albert Wentland den Grundstein für das „Pflegeteam Wentland“. Heute zählen etwa 300 Mitarbeiter zu dem Familienbetrieb mit Hauptsitz in Rheinbach. Im April 2012 firmierte dieser in eine GmbH & Co. KG um, wobei die Wentland-Kinder zu Mitgesellschaftern wurden. Heute gehören neben der ambulanten Pflege, mit der die Firmenhistorie begann, auch die Pflege und Betreuung in zwei Wohngemeinschaften zum Portfolio (weitere in Planung). Drittes Standbein: die Intensivpflege, bei der Menschen jeder Altersklasse, die normalerweise auf der Intensivstation leben, zu Hause bis zu 24 Stunden betreut werden. Dazu kommen Services rund um den Haushalt (Gartenpflege etc.). Es gibt drei Standorte zur Koordination der ambulanten Pflege, die Intensivpflege findet überregional statt – von Aachen bis zum Westerwald. Über 400 Patienten setzen auf das Pflegeteam Wentland, zählt man die „Qualitätsbesuche“ mit, die für Kassennachweise abgehalten werden, sind es 650.

Fuhrpark | Auf einen Blick

102 Fahrzeuge, seit 2001 alle über VW Leasing im Full-Service-Leasing (Ausnahmen: Reifenpaket, Versicherung) – plus Fiat Ducato mit Wohnmobilaufbau als „Beratungsmobil“

Seit 1999 nur VW-Gruppe: 1 VW Transporter, 1 Audi TT, 87 VW Polo (davon 16 BlueMotion), 8 VW Golf, 3 VW Caddys, 1 VW Tiguan

Nur Dieselfahrzeuge (zwei Ausnahmen)

Laufzeit (Fzg./Pflegekräfte): 36 Monate bzw. 25.000 km p. a.

Car Policy: GF (freie Wahl in VW), Bereichsleiter (v.a. VW Golf), Pflegedienst-/Teamleiter (VW Polo, 1.6 TDI, Extra-Ausstattung: Navi), Pflegedienst (VW Polo 1.2 TDI) – Polo seit 2013 als BlueMotion)

Ausstattungen (Fzg./Pflegekräfte): Einparkhilfe hinten, Kliamaanlage, CD-Radio, Sitzheizung, Funkfernbedienung

Versicherung: Einzelversicherungen bei Continentale

FPM: Fleetcars

Führerscheinkontrolle: Gerade in der Umstellung von manueller Kontrolle auf LapID (Fleetcars)

Tankkarte (via VW Leasing): Routex-TK und euroShell, jeweils fahrzeuggebunden; Freigaben: Diesel, Wäsche, Öl, Frostschutz

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