Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat der deutschen Autoindustrie erneut Versäumnisse bei der Entwicklung schadstoffarmer Fahrzeuge vorgeworfen. "Hersteller aus Frankreich und Japan sind wesentlich weiter beim Umweltschutz", zitiert die "Mitteldeutsche Zeitung" (MZ) den Geschäftsführer der DUH, Jürgen Resch. So seien Peugeot und Citroën Vorreiter beim Einbau von Partikelfiltern gegen Dieselruß. Japanische Hersteller hätten längst einen Katalysator gegen Stickoxide entwickelt. Auch beim Hybrid-Antrieb seien Mazda und Toyota vorne. "Bei den Umwelttechnologien wird einfach die Entwicklung verschlafen", sagte Resch an die Adresse der deutschen Hersteller gewandt. So hätte z.B. Volkswagen, um den schleppenden Absatz des Golf anzukurbeln, anstelle einer Klimaanlage besser einen kostenlosen Rußfilter anbieten sollen. Stattdessen wehre sich VW-Chef Bernd Pischetsrieder selbst heute noch massiv gegen die von Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) angekündigte Steuerbefreiung für Dieselfahrzeuge mit Partikelfilter, berichtete die "MZ" weiter. Dem größten deutschen Hersteller hielt Resch vor, mit dem 1001 PS starken Bugatti Veyron den "größten Benzinschlucker der Welt" zu bauen. "Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 406 km/h ist der VW-Bugatti ein Symbol für die Fehlentwicklung der bundesdeutschen Automobilindustrie." Selbst wenn VW alle über 1,25 Mio. Euro teuren Fahrzeuge verkaufe, bleibe ein Defizit von mehreren hundert Mio. Euro übrig. "Das Geld fehlt bei VW nun im Umweltschutz", so Resch weiter. (tc)
Deutsche Umwelthilfe: Autobauer verschlafen Umwelttechnik
Umweltschützer erheben Vorwürfe gegen deutsche Autoindustrie