Die Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchstests WLTP hat im September alle Marktsegmente tief in den roten Bereich gezogen. Prozentual am stärksten traf es den Relevanten Flottenmarkt, der im Vergleich zum September 2017 um 38,5 Prozent auf 43.897 Pkw-Neuzulassungen einbrach, wie der Branchenbeobachter Dataforce am Montag mitteilte.
Viele Firmen hatten sich schon im Juli und August mit neuen Firmenwagen eingedeckt. Außerdem sei es in einem dienstlich genutzten Pkw schwieriger, auf bestimmte Ausstattungen wie etwa eine Freisprecheinrichtung zu verzichten, und durch langfristige Lieferbeziehungen werde seltener auf andere Marken ausgewichen, hieß es.
Während der Privatmarkt prozentual mit einem Rückgang von einem Drittel (minus 33,7 Prozent) etwas besser abschnitt, sah es bei den absoluten Zulassungen düster aus. Mit 67.838 Autos fuhr das Segment das schlechteste September-Ergebnis in den 2001 gestarteten Dataforce-Aufzeichnungen ein. "Neben der fehlenden Verfügbarkeit spielte hier eine große Rolle, dass private Autokäufer auf eine Schwemme an günstigen Tageszulassungen zurückgreifen konnten", so die Frankfurter Marktexperten.
In den taktisch geprägten Vertriebskanälen (minus 22,7 Prozent) stach im September der Fahrzeugbau 15.967 Einheiten bzw. einem Minus von 33,3 Prozent hervor. Die Zahl der Händlerzulassungen ging um 15,2 Prozent auf 49.709 Fahrzeuge zurück. Für das Autovermieter-Segment meldete Dataforce ein Defizit von 28,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, in Summe waren es 22.723 Neuwagen.
Wegen der WLTP-Einführung rauschte der Gesamtmarkt mit 200.134 Pkw-Neuzulassungen um über 30 Prozent in den Keller. Einen derartig hohen Einbruch hatte es laut Dataforce zuletzt nach dem Ende der Abwrackprämie im Juli 2010 gegeben. In absoluten Zahlen lief der September so schlecht wie seit 1985 nicht mehr. (rp)