Der Markt für gewerbliches Fahrzeugleasing ist in Bewegung. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Dataforce, für die über 43.000 Experteninterviews mit Fuhrparkbetreibern ausgewertet wurden. Demnach stieg die Quote der geleasten Pkw in kleinen Flotten von 41 Prozent im Jahr 2016 auf 44 Prozent in 2017. Dagegen schrumpfte der Anteil in Großflotten um drei Punkte auf 62 Prozent. "Ein Rückgang von drei Prozent in dieser Größenklasse ist signifikant, denn dahinter stehen große Zahlen", erklärt Dataforce-Analyst Stefan Behringer.
Eine analoge Entwicklung gibt es der Studie zufolge bei den Transportern – mit etwas geringerem Ausschlag. Hier legte die Leasing-Quote bei kleinen Fuhrparks im Betrachtungszeitraum von 22 Prozent auf 23 Prozent zu, während Unternehmen mit umfangreichen Flotten diesen um zwei Prozent auf 33 Prozent reduzierten.
Diese Tendenz wird laut Dataforce noch deutlicher, wenn man die Zahlen ab 2013 mit einbezieht. Beispiel Pkw: Die Quote der geleasten Firmenwagen lag bei Unternehmen bis zu neun Fahrzeugen bei 41 Prozent, fünf Jahre später bei 44 Prozent. Bei großen Flotten sank der Anteil gar von 75 Prozent auf 62 Prozent.
Ein Grund für diese Veränderungen ist der Mobilitätswandel. Firmen wollen flexibel sein und sich nicht mehr nur auf Kauf oder Leasing beschränken. Langzeitmiete ist stark im Trend, ebenso Corporate Carsharing. "Die Bandbreite an mobilen Möglichkeiten nimmt zu. Heute ist eine BahnCard 100 statt eines Dienstwagens ebenso denkbar wie ein E-Fahrzeug oder ein Dienstrad", sagt Behringer. Vor allem professionell aufgestellte große Flotten seien offen, neue Varianten auszuprobieren.
Auch die dauerhaft niedrige Zinssituation hat laut Behringer zuletzt dazu beigetragen, dass große Fuhrparks sich vermehrt für den Kauf und eigenes Management entschieden hätten. Hinzu komme, dass Leasingfirmen mittlerweile kleine Flotten stärker in den Fokus nehmen als noch vor fünf Jahren. Dies gelte vor allem für die herstellereigenen Anbieter. Unabhängige Gesellschaften würden dagegen ihren Schwerpunkt in der Regel auf die großen Fuhrparks legen, hieß es.
Die großen Drei bleiben vorn
Bei den genannten Leasingfirmen haben mit Volkswagen Financial Services, der Mercedes-Benz Bank und der BMW Bank drei Captive-Gesellschaften weiterhin die Nase vorn, wobei viele Flotten laut Dataforce auch mit mehreren Anbietern gleichzeitig zusammenarbeiten. Im freien Markt ist ALD AutoLeasing Spitzenreiter.
In der Studie haben die Branchenexperten auch mögliche Auswirkungen der Elektromobilität auf das Leasinggeschäft unter die Lupe genommen. So zeigt sich, dass die Fuhrparkleiter bei E-Fahrzeugen stark auf Leasing setzen. Mehr als die Hälfte (51,3 Prozent) derer, die tatsächlich eine Anschaffung planen, wollen die Elektroautos leasen. Nur etwas mehr als ein Drittel (35,9 Prozent) plant einen Kauf.
Die am häufigsten genutzte Zusatzleistung beim Leasing ist unter den Befragten der Werkstattservice. Knapp dahinter liegen der Reifen- sowie der Ersatzwagenservice. Schlusslichter sind die Führerscheinkontrolle und ein Service für die Kfz-Steuer. Auch hier lassen sich große und kleine Flotten nicht über einen Kamm scheren: So nutzen große Fuhrpark etwa den Tankkarten- und den Ersatzwagenservice häufiger als kleinere Flotten. (rp)
Die "Dataforce Leasing Analyse 2018" ist ab sofort erhältlich. Interessenten wenden sich an Marc Rilling, Telefon: +49 69 95930-342, E-Mail: marc.rilling@dataforce.de.