Die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat das aktuelle DAT Diesel-Barometer publiziert. Die große Mehrheit der befragten Fuhrparkleiter (84 Prozent) bestellt demnach weiterhin neue Diesel-Pkw für den Einsatz in der Dienstwagenflotte. 20 Prozent der dienstwagenberechtigten Fahrer, die ihren Pkw selbst aussuchen/konfigurieren dürfen, bestellen auch andere Antriebsarten.
Die "WLTP-Situation" sorgt für Verzögerungen bei den Bestellungen: Die Einkaufskonditionen für Diesel-Pkw haben sich im Vergleich zum Vorjahr von zwei auf 22 Prozent deutlich verschlechtert. Hauptgründe dürften die Verzögerungen bei den Messungen nach dem neuen WLTP-Zyklus sein. Dies führt dazu, dass 60 Prozent der Fuhrparkleiter die Fahrzeuge länger als geplant im Fuhrpark halten.
Alternative Antriebe in Pkw-Flotten sind wenig gefragt: Mittelfristig planen weniger als die Hälfte der Fuhrparkleiter (48 Prozent) die Anschaffung von Pkw mit alternativen Antrieben. Dies ist deutlich weniger als noch vor einem Jahr (55 Prozent).
58 Prozent der Fuhrparkleiter sehen Anreize für E-Fahrzeuge bei steuerlichen und politischen Rahmenbedingungen. Wichtig bleiben aber auch die eigene Policy und die damit verbundenen CO2-Richtlinien, die sich die Firmen selbst gesetzt haben.
Fuhrparks fahren vor allem moderne Diesel: 85 Prozent der in den Fuhrparks vorhandenen Pkw fahren mit Dieselmotoren, davon nur noch 17 Prozent mit der Emissionsklasse Euro 5. Alternative Antriebe spielen mit vier Prozent eine untergeordnete Rolle.
Diesel-Hysterie könnte zu sehr ablenken
"Die Dieseldiskussion hat für die CO2-Bilanz und die Entwicklung zu einer besseren Umweltbilanz von Fahrzeugflotten fatale Auswirkungen. Der Diesel-Anteil liegt mit 85 Prozent in den Fuhrparks zwar unvermindert sehr hoch – über 80 Prozent davon mit der umweltfreundlichen Euro-6-Norm. Doch obwohl es für Langstrecken noch keine ökologisch besseren Alternativen gibt, tendieren die Einkäufer und User-Chooser dazu, auf Benziner auszuweichen und nicht auf Elektromobilität oder andere Alternativen. Wir befürchten, dass die vorherrschende Diesel-Hysterie im schlechtesten Fall auch die Hersteller davon ablenkt, sich um die Entwicklung neuer und Verbesserung der vorhandenen Alternativen intensiv zu kümmern", erklärt Axel Schäfer, Geschäftsführer Bundesverband Fuhrparkmanagement. (red)