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Das Heft in der Hand

27.02.2009 12:02 Uhr
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Das Heft in der Hand

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG unterhält einen Fuhrpark mit rund 3.650 Fahrzeugen,

die vorwiegend an den Standorten des Energiekonzerns in Baden-Württemberg zum Einsatz kommen.

Trotz einer sehr heterogenen Struktur der Flotte sowie hoher Prozessbreite und Prozesstiefe im Fuhrpark-management bringt Marc Burgstahler die Verfahren auf einen Nenner. Das gelingt dem Fuhrparkleiter

dank eines internen Projektes namens Touareg.

Von klassischen Dienstwagen über Transporter und Lkw bis hin zu Sonderfahrzeugen und Anhängern: Die Flotte der EnBW Energie Baden-Württemberg AG mit ihren etwas mehr als 3.650 Einheiten setzt sich aus einem bunten Mix an Fahrzeugen zusammen.

So heterogen wie der Fuhrpark ist, ist auch der Bedarf an den einzelnen Standorten des Energieunternehmens in Baden-Württemberg. Während an manchen Orten verstärkt Nutz- und Sonderfahrzeuge als Betriebsfahrzeuge für Monteure und andere Mitarbeiter gebraucht werden, stehen an anderen Orten hauptsächlich Firmen- und Pool-Pkw in EnBW-Diensten. Unabhängig davon betreuen 24 Mitarbeiter in eigenen Werkstätten an sieben zentralen Stützpunkten alle Fahrer in den jeweiligen Regionen. Zurückzuführen ist das unter anderem auf den Zusammenschluss der regionalen Versorger – mit meist eigenen Kfz-Betrieben –, aus dem die EnBW nach der Marktliberalisierung Ende der 90er-Jahre hervorgegangen ist.

Ist- und Soll-Zustände ausgleichen

Mit der Fusion haben sich auch einige Dinge verändert. Die gesamten Managementprozesse liegen nun in der Hand eines achtköpfigen Teams am Hauptsitz in Karlsruhe. Es verantwortet die kaufmännische und organisatorische Ausrichtung der Flotte innerhalb des Tochterunternehmens EnBW Systeme Infrastruktur Support GmbH, das alle Dienstleistungen rund um den Fuhrpark im Konzern bündelt. Hier wird an einer permanenten Verbesserung des Fuhrparks gefeilt. Die Initialzündung hat die Übernahme der Leitung des Bereiches Fahrzeugservice Ende 2007 durch Marc Burgstahler gegeben. Seither liegt der Fokus auf der Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung.

Im selben Jahr hat die EnBW auch das Projekt Touareg gestartet, das die konkreten Maßnahmen im Flottenmanagement unterstützt. Touareg fußt sowohl auf internen Analysen zum Status quo im Fuhrpark als auch auf einer klaren Definition der Ziele und einem daraus abgeleiteten Paket an Maßnahmen, mit dem das Unternehmen die Lücke zwischen Ist- und Soll-Zustand schließt. Denn die Analysen ergaben, dass die internen Prozesse zu wenig aufeinander abgestimmt waren.

Es fehlte eine standortübergreifende Transparenz über die Leistungen und die dazugehörigen Kosten. Ein Beispiel dafür ist die Datenerfassung. „Wir haben bisher Daten mit fünf verschiedenen Systemen erfasst. Im Zuge von Touareg werden alle zusammengefasst. Ziel ist es, damit ein führendes System für alle Prozesse zu etablieren“, sagt Burgstahler. Er fügt hinzu: „Um die Vollkosten ermitteln zu können, haben wir für unser System außerdem Module für das Tankkarten- und Leasingmanagement zugekauft.“

Hintergrund ist, dass der Großteil des Fuhrparkmanagements – von der Kfz-Steuer über Tankkarten bis hin zu Reifenmanagement – hausintern abgewickelt wird. Wenn das Unternehmen die Fahrzeuge least, werden die Verträge deshalb im reinen Finanzleasing oder höchstens mit dem Servicebaustein Wartung und Verschleiß abgeschlossen.

Mix aus Kauf und Leasing

Angesichts des heterogenen Fuhrparks ist Leasing bei der EnBW keine Selbstverständlichkeit und wurde erst vor etwa drei Jahren eingeführt. Vorher sind alle Fahrzeuge gekauft worden. Jetzt kauft die EnBW meist nur noch Sonderfahrzeuge und Lkw sowie Transporter ab 2,8 Tonnen. Rund 1.400 dieser Fahrzeuge gehören aktuell zum Eigentum. Weitere 1.500 befinden sich im reinen Finanzleasing und rund 750 im Leasing inklusive Wartung und Verschleiß. Dabei handelt es sich überwiegend um Modelle aus dem VW- und Daimler-Konzern, die das Unternehmen entweder von VW Leasing oder Daimler Fleet Management je nach Bedarf mit einer Gesamtlaufzeit von 36 bis 60 Monaten und einer Laufleistung von 20.000 bis 50.000 Kilometer pro Jahr bezieht.

Die Fahrzeuge im Leasing sind in der Regel Pkw und Transporter bis 2,8 Tonnen, die als sogenannte Betriebs- oder Dienstwagen geführt werden. Ihre Zahl summiert sich auf insgesamt rund 1.900, wovon ungefähr 1.300 der Kategorie „Betriebswagen“ zuzuordnen sind. „Das sind all jene Fahrzeuge, die einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeitergruppe fest zugeordnet sind, aber nicht privat genutzt werden dürfen“, erklärt Burgstahler. Diese Pkw und Transporter stehen an den jeweiligen Standorten bereit und werden beispielsweise von Mitarbeitern gefahren, die Monteursarbeiten verrichten, Vermessungen durchführen oder Bauprojekte und Kommunen betreuen. Für die beruflichen Fahrten holen die Nutzer das Fahrzeug morgens ab, stellen es nach Dienstschluss wieder auf den Hof des jeweiligen EnBW-Standortes und tragen die Fahrten in ein Fahrtenbuch ein. Die Modellpalette der Betriebsfahrzeuge reicht vom Smart bis zum Mercedes-Benz Sprinter.

Die etwa 600 Dienstwagen unterteilen sich wiederum in zwei Kategorien: Firmenwagen, die Führungskräfte je nach Managementebene erhalten, und Fahrzeuge, welche die EnBW Mitarbeitern aufgrund ihres beruflichen Einsatzes zur Verfügung stellt. Dazu gehören Mitarbeiter im Vertrieb mit vorwiegender Außendiensttätigkeit und hohen Fahrleistungen. Auf dieser Funktionsebene sind die beliebtesten Autos der Audi A4 Avant 2.0 TDI, der VW Passat Variant 2.0 TDI sowie das Mercedes C 220 CDI T-Modell.

Im Management werden wiederum der Audi A4 Avant und A6 2.7 TDI sowie das T-Modell der Mercedes C- und E-Klasse als 220 CDI, 280 CDI und 320 CDI bevorzugt. Pflichtausstattung für alle ist eine Freisprechanlage, Parc Distance Control und ein werkseitig eingebautes Navigationsgerät. „Aus den Referenzmodellen und der Ausstattung errechnen wir für die Fahrer ein Referenzbudget, das vom Unternehmen getragen wird. Überschreitet der Mitarbeiter durch weitere Ausstattungen dieses Budget, muss er den Differenzbetrag zuzahlen“, erklärt Burgstahler.

Erdgas- und LPG-Fahrzeuge

Während das Fuhrparkmanagement der EnBW mit Touareg die Strukturen und Prozesse verändert und transparent macht, widmet sich Burgstahler mit seinem Team neben den bereits laufenden Projekten auch anderen Bereichen. Ein Schwerpunkt wird dabei künftig auf dem verstärkten Einsatz von Erd- und Flüssiggasfahrzeugen liegen. „Hierfür haben wir jetzt ein größeres Vorhaben in Stuttgart am neuen Standort ‚EnBW City‘ gemeinsam mit der Konzernbeteiligung und in Kooperation mit einer nahe liegenden Tankstelle gestartet, die gerade eine Flüssiggastankstelle baut“, so Burgstahler.

Parallel dazu hat die EnBW durch die IAV GmbH, einer Tochter von VW, die ersten 15 Poolfahrzeuge in Stuttgart auf bivalenten Flüssiggasbetrieb (LPG) umrüsten lassen. Damit die Mitarbeiter auch überwiegend im LPG-Betrieb fahren, wurde die Anlage entsprechend modifiziert. Dadurch ist der Benzinbetrieb erst möglich, wenn der Gastank leer ist. Die LPG- sowie die Erdgas-Flotte, mit aktuell rund 100 Fahrzeugen, sollen kontinuierlich ausgebaut werden. Damit setzt die EnBW aber keinen Schlusspunkt. Vielmehr soll sich die Flotte in den kommenden Jahren schrittweise wandeln, indem die Mitarbeiter, wo immer möglich, mit alternativen Antrieben fahren. Auch der Vorstandvorsitzende Hans-Peter Villis fährt ein Vorserienfahrzeug des Mercedes S400 BlueHybrid als Dienstwagen. Der Umstellung auf alternative Antriebe sollen künftig weitere Mitarbeiter folgen.

Annemarie Schneider

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Zahlen

Mit rund sechs Millionen Kunden und über 20.000 Mitarbeitern erzielte die EnBW 2008 einen Jahresumsatz von über 16 Milliarden Euro. Als drittgrößtes deutsches Energieversorgungsunternehmen konzentriert sich die EnBW auf die Geschäftsfelder Strom, Gas sowie Energie und Umweltdienstleistungen. Die EnBW richtet den Fokus ihrer Aktivitäten auf den Standort Baden-Württemberg und Deutschland. Ferner ist die EnBW auch auf Märkten Mittel- und Osteuropas aktiv. Sitz des Unternehmens ist Karlsruhe.

Der EnBW-Fuhrpark im Überblick

insgesamt rund 3.650 Fahrzeuge, davon ca. 2.000 Pkw-Zulassungen (inkl. Transporter bis 2,8 t), ca. 980 Nfz, ca. 600 Anhänger, ca. 70 Sonderfahrzeuge

Pkw: überwiegend Modelle aus dem VW- und Daimler-Konzern

auf Funktionsebene vornehmlich Kombi, v. a. VW Passat Variant 2.0 TDI und Audi A4 Avant 2.0 TDI sowie Mercedes C 200 CDI T-Modell

Management: Limousinen oder Kombi, v. a. Audi A4 und A6 2.7 TDI, Mercedes C 220 CDI und C 320 CDI sowie Mercedes E 220 CDI, E 280 CDI und E 320 CDI

Transporter: v. a. MB Sprinter und VW T5

Fahrzeuge im Leasing inkl. Wartung & Verschleiß: ca. 1.500

Fahrzeuge im Finanzleasing: ca. 750

Kauffahrzeuge: ca. 1.400

Pkw-Leasing: i. d. R. 36 – 60 Monate Laufzeit, Laufleistungen: 20.000 – 50.000 km p. a.

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