Ermittler des Bundeskriminalamtes (BKA) haben eine Bande von Tankkartenfälschern ausgehoben, die europaweit einen Schaden von 3,5 Millionen Euro angerichtet haben soll. Wie die Behörde in Wiesbaden am Freitag mitteilte, wurden zwei Köpfe der Bande am Vorabend in Hanau festgenommen. Fünf andere mutmaßliche Mitglieder seien der Polizei bereits Ende 2014 ins Netz gegangen.
Die Kriminellen sollen Tankautomaten manipuliert haben, um die Daten von Tankkarten samt Geheimnummer auszuspähen (sogenanntes Skimming). Mit den abgeschöpften Informationen produzierten sie Dubletten der Karten und tankten damit in Deutschland, Luxemburg, Belgien, Frankreich, Österreich, Ungarn und der Schweiz.
"Selbst Tankbetrug ist heute digital – mit massiven Schäden", sagte BKA-Chef Holger Münch laut der Mitteilung. Der Fall beweise, dass die Kartenfälscher schnell auf technische Veränderungen reagierten. Geldautomaten und die Bezahlterminals in Geschäften seien in den vergangenen Jahren besser gegen Skimming geschützt worden. Als Angriffsziel für Kriminelle blieben die Tankkarten. Das Ermittlungsverfahren führt die Staatsanwaltschaft Dresden. (dpa)