Wie bereits Anfang Oktober vom Bundestag beschlossen, soll ab 1. Januar an deutschen Tankstellen Sprit mit bis zu zehn Prozent Ethanol angeboten werden. Das Umweltministerium teilte am Sonntag (24. Oktober) in Berlin mit, dass das sogenannte E10 zusätzlich zu den bisherigen Benzinsorten vertrieben werde. Die Einführung wurde am Mittwoch (27. Oktober) vom Bundeskabinett beschlossen. Danach werden die Länder über den Bundesrat beteiligt. Das Verfahren soll bis Mitte Dezember abgeschlossen sein. "Wir wollen mit der Erhöhung des aus Pflanzen gewonnenen Biosprits den CO2-Ausstoß der Autoabgase senken und damit auch die knapper werdenden Erdölreserven schonen", erklärten Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und ADAC-Präsident Peter Meyer in der Mitteilung. Das neue Benzin wird an den Zapfsäulen gekennzeichnet. Dort steht der Name der Benzinsorte mit dem Zusatz E10. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) kritisierte den Beschluss. "Die Öko- und Klimabilanz von Ethanol, das aus zucker- oder stärkehaltigen Pflanzen hergestellt wird, ist äußerst umstritten", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Umwandlung von Wald, Weide- oder Brachland in Ackerland könne dazu führen, dass deutlich mehr Kohlendioxid freigesetzt werde als später durch Biokraftstoffe eingespart wird. Laut ADAC und Umweltministerium können 90 Prozent aller benzinbetriebenen Autos E10 tanken. Eine verbindliche Liste mit Fahrzeugen, die E10 nicht vertragen, soll ab Mitte November von der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) unter der Internetadresse www.dat.de/e10 veröffentlicht werden. "Auch bei seinem Fahrzeughändler und bei seiner Kfz-Werkstatt kann man sich nach der E10-Verträglichkeit von Fahrzeugen erkundigen", heißt es wörtlich in der Pessemitteilung des Bundesumweltministeriums. (ng/dpa) Die Bundesregierung hat ein Infoblatt zur E10-Einführung veröffentlicht. Den Link dorthin finden Sie unten in der Box unter "Mehr im Netz".