Vom günstigen Opel Karl über den praktischen VW Touran zum edlen Jaguar XE: Das Autojahr 2015 verspricht Abwechslung. In nahezu jeder Klasse gibt es wichtige Neuerscheinungen. Der Fokus liegt aber wieder einmal auf SUV aller Größen. Eine Übersicht, geordnet nach Segmenten.
Gleich zum Start duellieren sich in der kleinen Klasse zwei hoffnungsvolle Neulinge in der Import-Wertung. Dezidiert sportlich will dabei bereits Ende Februar der Mazda2 Kunden locken, die auch von einem Kleinwagen dynamisches Design und ebensolches Fahrverhalten erwarten. Vergleichsweise sachlich und erwachsen im Wortsinn tritt zum Jahreswechsel der Hyundai i20 an – der Koreaner will sich bei Größe und Platzangebot an die Segments-Spitze stellen. Gewachsen ist auch der Mini Clubman, der in der zweiten Generation erstmals als vollwertiger Fünftürer auftritt und sich so vom Lifestyle-Kombi zum direkten Golf-Gegner wandeln soll.
Traditionell mit viel Raum für Passagiere und Gepäck wartet auch der Honda Jazz auf. In der neuen Generation soll das nicht zuletzt dank des bewährten van-artigen Aufbaus und der Kinosessel-Rückbank so bleiben. Eher in Richtung Kosten- als Raumökonomie orientiert sich hingegen der Opel Karl. Anders als sein ähnlich knapp geschnittener Markenbruder Adam verzichtet der Agila-Nachfolger auf Glamour, sondern will mit niedrigen Preisen vor allem Ex-Käufer des Chevrolet Spark locken, der nach dem Rückzug der Marke in Deutschland nicht mehr zu haben ist.
In der Kompaktklasse hingegen fährt Opel alles auf, was Technik- und Design-Baukästen zu bieten haben: Der für den Herbst erwartete neue Astra soll dem VW Golf wieder ernsthaft gefährlich werden. Dafür wird eine komplett neue Plattform aufgelegt, die Schluss mit dem notorischen Übergewicht machen soll. Dazu gibt es neue Motoren und Technologien. Zupass kommen könnte Opel dabei auch, dass die Neuheiten-Konkurrenz in dieser Klasse heuer schwach ist. Renault etwa legt den neuen Mégane wohl erst 2016 auf.
Duell in der Mittelklasse
Ein interessanteres Duell verspricht da die Mittelklasse. Mit dem Audi A4 geht einer der deutschen Bestseller leichter, sparsamer und schärfer gezeichnet in die neue Generation. Zur Seite steht der Limousine dabei nicht nur der Kombi, sondern auch das A5-Coupé, das in seiner aktuellen Form als eines der schönsten Mittelklassemodelle auf dem Markt gilt. Ungewohnte Konkurrenz kommt dabei aus Großbritannien: Jaguar nimmt mit dem XE einen neuen Anlauf, sein Modellprogramm nach unten abzurunden. Leichtbau und sparsame Dieselmotoren stehen dabei ganz oben auf dem Eroberungsplan.
Wer es etwas bürgerlicher mag, wartet auf den Skoda Superb, der Mitte des Jahres zunächst als Limousine und wenig später als Kombi kommt. Der Tscheche setzt dabei auf das bewährte Rezept von großem Platzangebot zum günstigen Preis. Die Konzernschwester VW bastelt derweil weiter an der Passat-Palette. Dort sind für den Spätsommer das im SUV-Stil gehaltene Alltrack-Modell und der Plug-in-Hybrid GTE angekündigt. Im Herbst tritt dann Renault mit dem Nachfolgemodell des Laguna an, vermutlich mit neuem Namen, neuem Design und auch einem neuem Konzept. Eher Außenseiterchancen haben zwei japanische Modelle: der optisch und technisch verfeinerte Offroad-Kombi Subaru Outback und das Brennstoffzellenauto Toyota Mirai. Von letzterem dürften es aber bestenfalls einige hundert Exemplare nach Deutschland schaffen.