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Auto-Abo für Flotten: Mehr als nur "alter Wein in neuen Schläuchen"?

30.10.2023 07:44 Uhr | Lesezeit: 2 min
Auto-Abo klingt einfach attraktiver als Langzeitmiete - steckt auch mehr dahinter?
© Foto: antoniobanderas / stock.adobe.com

Die VW-Tochter Euromobil hat ein sogenanntes Business-Abo für Firmenwagen aufgelegt - das verbirgt sich hinter diesem Modell.

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Die Corona-Pandemie hat das Mobilitätsverhalten in Deutschland verändert. Menschen arbeiten zuhause, mit Geschäftspartnern trifft man sich digital anstatt vor Ort. So bleibt das Auto häufiger in der Garage und die durchschnittliche Fahrleistung sinkt, laut DAT-Report im Jahr 2022 beispielsweise um 3,9 Prozent auf 12.670 Kilometer. Zum Vergleich: 2016 saßen die Deutschen im Schnitt 15.320 Kilometer hinterm Steuer.

Das hat Auswirkungen auf den gesamten Automobilmarkt. Privatleute fahren ihre Autos länger, zögern den Kauf eines Neuwagens hinaus, auch wegen der gespannten wirtschaftlichen Situation. Und Unternehmen überlegen sich immer häufiger, ob wirklich jeder Mitarbeiter seinen eigenen Firmenwagen braucht.

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Schon lange versuchen Unternehmen, bei der Finanzierung ihrer Fuhrparks möglichst flexibel zu bleiben. Laut der Marktbeobachter von Dataforce sind rund 60 Prozent der gewerblich genutzten Pkw in Deutschland geleast. Kein Wunder: Die Verträge haben eine zeitlich begrenzte Laufzeit, mit fixen Raten genau kalkulierbaren Gesamtkosten. Und nach drei Jahren muss die Firma den Wagen nicht umständlich verkaufen oder sich anschließend mit Garantiefällen herumärgern. Das Auto geht einfach an die Leasinggesellschaft zurück.


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Auto-Abos nicht neu für den Fuhrpark

Doch mit den in den letzten Jahren aufgekommenen Auto-Abo-Modellen bekommt das System Leasing Konkurrenz. Kürzere Laufzeiten und flexiblere Kündigungsmöglichkeiten lassen Unternehmen noch mehr Spielraum. Flexibilität, die sie vor allem in wirtschaftlich turbulenten Zeiten benötigen. Wer weiß heute schon, wie’s dem Unternehmen morgen geht? Ob man womöglich nicht kurzfristig Mitarbeiter entlassen oder neue Kollegen einstellen muss? Vielleicht auch nur befristet? Laut dem CAR Institut in Duisburg stieg die Zahl der Auto-Abos in Deutschland im Jahr 2022 um 50 Prozent. Allerdings wurden die meisten Verträge von Privatkunden gezeichnet.

Für die Fuhrpark-Branche sind Auto-Abos nichts Neues. "Alter Wein in neuen Schläuchen." Auf diesen Nenner brachte Marc-Oliver-Prinzing, Vorsitzender des Bundesverbands betriebliche Mobilität es schon vor gut zwei Jahren auf den Punkt. Auto-Abos seien beileibe keine neue Finanzierungsart, sondern vielmehr eine mit einem anderen Namen versehene Sonderform der Langzeitmiete.

Trotzdem: „Auto-Abo“ klingt einfach attraktiver als „Langzeitmiete“, weshalb doch immer mehr und vor allem kleinere, jüngere Unternehmen auf die Angebote von Start-ups wie Vivelacar, Finn, Like2drive oder Faaren abfahren. Und die etablierten großen Player des Leasinggeschäfts? Sie reagieren langsam wie träge Dampfer. Jetzt aber kommt zumindest bei den VW-Marken Bewegung ins Angebot. Denn Euromobil, die Mietwagensparte des VW-Konzerns, hat ein sogenanntes Business-Abo für Firmenwagen aufgelegt.

Auto-Abo vs. Langzeitmiete

„Wir haben zwischen dem Leasing mit langen Laufzeiten und der flexiblen Langzeitmiete mit ihrer sehr kurzen Kündigungsfrist von 30 Tagen eine Lücke in unserem Angebot erkannt“, sagt Jörg Pape, CEO von Euromobil. Während die Langzeitmiete mit ihren hohen Kilometerleistungen in der Regel gebucht werde, um Mitarbeiter in der Probezeit mobil zu halten oder lange Lieferzeiten von Geschäftswagen zu überbrücken, sei das Business-Abo weniger flexibel.

Mit festen Laufzeiten von sechs bis zwölf Monaten richte es sich an Unternehmen, die sich zeitlich festlegen wollen oder die im Firmenwagen nur eine Business-Ausstattung benötigen, sich aber nicht an eine starre Dienstwagenordnung halten müssen. Vor allem aber zielt es mit monatlich maximal 1.500 Freikilometern nicht auf Vielfahrer.

Allerdings beschränkt sich die Auswahl auf sechs bedingt attraktive Modelle, fünf Verbrenner und dem kleinen Cupra Born als einzigem E-Auto. Da liegt die Vermutung nahe, dass Vermieter Europcar, der im September 51 Prozent von Euromobil übernommen und damit das Sagen hat, über das Business-Abo den eigenen Fuhrpark auslasten will. Die Nettopreise bei einem Zwölfmonatsvertrag und 18.000 Kilometern liegen zwischen 500 Euro pro Monat für den Seat Ibiza und 850 Euro für den VW Arteon Shooting Brake. Preislich ist das Angebot also durchaus interessant: Beim Abo-Marktführer Vivelacar kostet ein mit dem Arteon vergleichbarer VW Passat Variant knapp über 1.000 Euro netto pro Monat, allerdings mit monatlicher Kündigungsmöglichkeit.

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