Wer beim Sommerreifenkauf sparen will, sollte zu den Zweitmarken der großen Hersteller greifen. Anders als chinesische Billigpneus aus Internet oder Baumarkt stehen sie den teuren Reifen der Top-Marken in nichts nach, wie ein Test des ADAC ergeben hat.
Unter den Reifen für Kompaktklasse-Modelle (Dimension: 205/55 R 16) erreicht der günstige Firestone Roadhawk (71 Euro) genau das gleiche Ergebnis wie der teurere Turanza T001 Evo (85 Euro) der Muttermarke Bridgestone. Bei der Continental-Tochter Semperit erhielt der günstige Speed-Life (73 Euro) die Note 2,4 – und schnitt damit nur um ein Zehntel schlechter ab als die Hauptmarke mit dem Premium Contact 5 (89 Euro). In der Kleinwagen-Größe 175/65 R 14 wird der Falken, ein Ableger des Japaners Sumitomo, sogar Testsieger (Note 2,3), zusammen mit der erneut "guten" Conti-Zweitmarke Semperit (2,4). Das beste Ergebnis bei den größeren Pneus fuhr der Michelin Primacy mit der Note 2,1 ein. Auch die Franzosen verfügen mit Kléber über eine Budget-Marke, die allerdings nur im Testfeld der kleineren Reifen vertreten war. Dort belegte sie mit der Note 2,8 Rang vier.
Reifenhersteller bieten über ihre Hauptmarken immer die neuesten und modernsten Reifen an – häufig jedes Jahr neu entwickelte Exemplare. Bei den Zweitmarken gibt es dann die Technik aus den Vorjahren. Und die ist immer noch deutlich besser als bei so manchem Billiganbieter.
Sparwilligen Autofahrern rät der ADAC nicht nur, einen Blick auf die Angebote der jeweiligen Zweitmarken zu werfen, sondern auch, Reifenpreise bei mehreren Händlern zu vergleichen. Käufer sollten zudem den Einsatzzweck bedenken. So kann es sich für Vielfahrer lohnen, einen etwas teureren Reifen zu kaufen, der dafür mit geringem Verschleiß punktet. (SP-X)
Die Infografiken der Testergebnisse stehen für Sie als Download bereit.
- ADAC Sommerreifentest 2018 205/55R16V (237.9 KB, PDF)
- ADAC Sommerreifentest 2018 175/65R14T (213.3 KB, PDF)