Spanien hat auf vielen größeren Landstraßen eine Senkung des Tempolimits von 100 auf 90 km/h eingeführt. Landesweit wurden deshalb auf rund 7.000 Straßenkilometern mehr als 2.700 Verkehrsschilder ausgetauscht. Die Maßnahme soll dazu beitragen, die Zahl tödlicher Verkehrsunfälle zu reduzieren. 80 Prozent der Unfälle mit tödlichem Ausgang wurden in den vergangenen fünf Jahren in dem südeuropäischen Land auf Landstraßen registriert. Die Zahl der jährlichen Verkehrstoten pro eine Million Einwohner liegt landesweit bei 39. Diese Quote will Spanien senken. Vorbild in der EU ist Schweden mit 25 Verkehrstoten auf eine Million Einwohner. In dem skandinavischen Land gilt Tempo 70 auf Landstraßen.
Spanien folgt damit einem jüngeren Trend innerhalb der EU. Zuletzt hat Frankreich am 1. Juli 2018 das Landstraßentempo von 90 auf 80 gesenkt, ebenfalls mit dem Ziel einer Reduzierung der Unfallzahlen. In Dänemark, Finnland, Malta und Zypern gilt genauso Tempo 80 auf den Landstraßen. In Deutschland, wo im Jahr 2017 38 Verkehrstote pro eine Million Einwohner registriert wurden, empfehlen Verkehrsexperten ebenfalls ein strengeres Tempolimit für Landstraßen. Der DVR fordert schon seit einigen Jahren, die Höchstgeschwindigkeit auf schmalen Landstraßen mit einer Fahrbahnbreite von bis zu sechs Metern auf 80 km/h zu senken. Der Deutsche Verkehrsgerichtstag empfahl bereits 2015, die Regelgeschwindigkeit – also aktuell 100 km/h – auf 80 km/h zu senken und im Gegenzug gut ausgebaute Straßen für Tempo 100 freizugeben. (SP-X)