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Mercedes-Benz Sprinter 4x4: Überallhin liefern

11.01.2023 11:19 Uhr | Lesezeit: 2 min
Mercedes-Benz Sprinter 4x4 bietet 10,5 Kubikmeter Ladevolumen.
© Foto: Jan Burgdorf/Verkehrsrundschau

Für grobschlächtige Transportaufgaben hat Mercedes-Benz den Sprinter 4x4 im Programm. Der 3,5-Tonner wurde kürzlich modernisiert und kommt im Gelände erstaunlich weit.

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Spezielle Aufgaben verlangen ja bekanntlich nach speziellen Lösungen und für die muss man eben tiefer in die Tasche greifen - also mehr zahlen.

So auch beim Mercedes-Benz Sprinter 4x4. Knapp 62.000 Euro Listenpreis werden für ein Kastenwagen-Exemplar vom Schlage des Testfahrzeugs mindestens fällig, satte 8.400 Euro mehr, als das rein heckgetriebene Schwestermodell mit gleicher Motorisierung kostet.

Entsprechend grobschlächtige Touren sind vonnöten, um den 4x4 wirtschaftlich einzusetzen, denn neben dem hohen Preis birgt er noch andere Nachteile gegenüber dem Normalmodell, zu dem wir später kommen. Zunächst aber zu den Tugenden des Vierfüßlers, und die liegen ganz klar darin, an Orte liefern zu können, die normalen Transportern verwehrt bleiben. Meist stößt der Faktor Mensch im Gelände deutlich früher an seine Grenzen als der 4x4-Sprinter.


Mercedes-Benz Sprinter 4x4

Mercedes-Benz Sprinter 4x4 Bildergalerie

Mercedes-Benz Sprinter 4x4: Elektronisch gesteuerter Allrad

Viel zusätzliche Arbeit kommt auf den Geländefahrer allerdings nicht zu, denn anders als beim manuell zuschaltbaren Allrad des Vorgängermodells übernimmt seit dem vergangenen Jahr die Elektronik zu 100 Prozent das Ruder. Soll heißen, der Fahrer muss nur auf dem Gas bleiben und die richtige Richtung vorgeben, alles andere geschieht automatisch. Eine Lamellenkupplung portioniert die Antriebskraft der jeweiligen Situation angepasst und vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse. Ist aktuell keine zusätzliche Traktion gefordert, öffnet das System die Lamellenkupplung, wodurch dann nur noch die Hinterräder angetrieben werden. Neben einer niedrigeren Geräuschkulisse bringt das vor allem weniger Fahrwiderstände und damit einen geringeren Verbrauch mit sich.


Mercedes-Benz Sprinter 319 CDI 4x4 L2H2

  • Preis: ab 61.998 Euro (Alle Preise netto zzgl. Umsatzsteuer)
  • Vierzylinder-Reihendiesel (OM 654) Common-Rail-Einspritzungzweistufiger Turbo
  • Euro-6d-Temp mit AGR-Technik, SCR-Kat, DPF
  • Hubraum: 1.950 cm³Leistung: 140 kW/190 PS 450 Nm zwischen 1.350 bis 2.400/min 9-Gang-Wandler-AT
  • elektronisch geregelter Allradantrieb, über Lamellenkupplung gesteuert
  • 5.932 x 2.175 x 2.785 mm; Laderaum: 3.272 x 1.787 x 2.009 mm; Ladevolumen: 10,5 m³
  • zul. Gesamtgewicht: 3.500 kg; Nutzlast: 920 kg; Ladekante Hecktüre/Schiebetür: 570 mm/600 mm; Leergewicht Testfahrzeug: 2.580 kg
  • Verbrauchsmessung Verbrauch (gesamte Testrunde): 10,42 l/100 kmVerbrauch (BAB, max. 130 km/h): 11,97 l/100 km


1,6 Liter Mehrverbrauch

Allerdings - und damit kommen wir zu den eingangs erwähnten Kompromissen, die der 4x4-Eigner akzeptieren muss - wird bezogen auf das Normalmodell ein deutlicher Aufschlag fällig. Den Normverbrauch gibt Mercedes-Benz ehrlicherweise um 1,6 l/100 km höher an als beim heckgetriebenen Pendant - ein Wert, den wir ungefähr bestätigen können. Auf der genormten Testrunde flossen am Ende exakt 10,4 Liter je 100 Kilometer durch die Brennräume des 190 PS und 450 Newtonmeter starken CDI-Vierzylinders, der übrigens die einzig lieferbare Antriebsquelle für den Allradler darstellt.

Auf längeren Autobahnetappen wirkt sich die hochbeinige Bauart dann noch einmal mehr aus. Wer sich im Rahmen der geltenden Richtgeschwindigkeit bewegt, landet bei knapp 12 l/100 km. Um Gangwechsel muss man sich im 4x4-Sprinter übrigens ebenfalls nicht kümmern, die hat das serienmäße neunstufige Wandlergetriebe 9-G-Tronic gut im Griff.


Mercedes-Benz eSprinter Testfahrt

Mercedes-Benz eSprinter Testfahrt Bildergalerie

Mercedes-Benz Sprinter 4x4: Hoher Einstieg vorne und hinten

Vorsicht ist beim Ein- und vor allem beim Aussteigen geboten, denn gewaltige 57 Zentimeter liegen bei der Fahrertür zwischen der Einstiegsstufe und dem Erdboden, was in einem unüberlegten Moment schmerzhaft für die Sprunggelenke werden kann.

Bleibt die finale Frage nach dem beim 3,5-Tonner bekanntermaßen kritischen Faktor namens Nutzlast: 920 Kilogramm darf das Testfahrzeug legal in sein 10,5 Kubikmeter großes Frachtabteil einladen. Auch hier sind deutliche Abstriche zum rein heckgetriebenen Sprinter zu machen, weshalb der Allrad-Stern eben nur für die ganz speziellen Lieferverkehre die richtige Wahl darstellt.

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