Spezielle Aufgaben verlangen ja bekanntlich nach speziellen Lösungen und für die muss man eben tiefer in die Tasche greifen - also mehr zahlen.
So auch beim Mercedes-Benz Sprinter 4x4. Knapp 62.000 Euro Listenpreis werden für ein Kastenwagen-Exemplar vom Schlage des Testfahrzeugs mindestens fällig, satte 8.400 Euro mehr, als das rein heckgetriebene Schwestermodell mit gleicher Motorisierung kostet.
Entsprechend grobschlächtige Touren sind vonnöten, um den 4x4 wirtschaftlich einzusetzen, denn neben dem hohen Preis birgt er noch andere Nachteile gegenüber dem Normalmodell, zu dem wir später kommen. Zunächst aber zu den Tugenden des Vierfüßlers, und die liegen ganz klar darin, an Orte liefern zu können, die normalen Transportern verwehrt bleiben. Meist stößt der Faktor Mensch im Gelände deutlich früher an seine Grenzen als der 4x4-Sprinter.
Mercedes-Benz Sprinter 4x4
BildergalerieMercedes-Benz Sprinter 4x4: Elektronisch gesteuerter Allrad
Viel zusätzliche Arbeit kommt auf den Geländefahrer allerdings nicht zu, denn anders als beim manuell zuschaltbaren Allrad des Vorgängermodells übernimmt seit dem vergangenen Jahr die Elektronik zu 100 Prozent das Ruder. Soll heißen, der Fahrer muss nur auf dem Gas bleiben und die richtige Richtung vorgeben, alles andere geschieht automatisch. Eine Lamellenkupplung portioniert die Antriebskraft der jeweiligen Situation angepasst und vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse. Ist aktuell keine zusätzliche Traktion gefordert, öffnet das System die Lamellenkupplung, wodurch dann nur noch die Hinterräder angetrieben werden. Neben einer niedrigeren Geräuschkulisse bringt das vor allem weniger Fahrwiderstände und damit einen geringeren Verbrauch mit sich.